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22.09.2016 10:59:47

MÄRKTE ASIEN/Stillhalten der Notenbanken sorgt für steigende Börsen

   Von Thomas Rossmann

   TOKIO (Dow Jones)--Mit Aufschlägen haben die Börsen in Asien am Donnerstag auf die Bestätigung des Zinsniveaus durch die US-Notenbank reagiert. Nach der Bank of Japan (BoJ) hat damit auch die Fed mit ihrem Stillhalten bei den Zinsen den Erwartungen der Märkte entsprochen. Somit dürfte die weiter expansive Geldpolitik für anhaltend steigende Aktienkurse sorgen. Jedoch haben die Notenbanker um Janet Yellen am Vorabend Signale für eine Zinserhöhung im Dezember gesendet.

   Der Schanghai-Composite legte um 0,5 Prozent auf 3.042 Punkte zu, der S&P/ASX-200 in Sydney erhöhte sich um 0,7 Prozent und für den Hang-Seng-Index ging es 0,3 Prozent nach oben. In Tokio fand wegen eines Feiertages kein Handel statt.

   "Die BoJ und die Fed sorgen für einen Risk-Off-Modus an den Börsen", sagte Analyst Hongwei Lee von der Saxo Bank. "Auf kurze Sicht ist das eine gute Nachricht für die Börsen, denn diese Entscheidung wurde erwartet, doch gehen die Spekulationen um den Zeitpunkt einer US-Zinserhöhung nun weiter", merkte dagegen Stratege Daniel So von der China Merchants Bank International an. Aktuell wird ein Zinsschritt im Dezember mit einer Wahrscheinlichkeit von 59,3 Prozent eingepreist, einen Tick mehr als noch vor der Fed-Entscheidung.

   Doch unter den US-Währungshütern scheint die Zahl derer zu wachsen, die vor dem Ende des Jahres den nächsten Zinsschritt machen will. Immerhin drei Fed-Mitglieder stimmten für eine Zinserhöhung. "Die Argumente für eine Zinserhöhung sind stärker geworden", hieß es im Begleittext zum Zinsbeschluss. Fed-Chefin Yellen sagte, dass sie in diesem Jahr noch eine Zinsanhebung erwartet, sollte die US-Wirtschaft auf Kurs bleiben.

Ölpreise setzen ihre Aufwärtsbewegung fort Weiter aufwärts ging es mit den Ölpreisen. Zum einen sanken die wöchentlichen US-Lagerdaten bereits die dritte Woche in Folge. Zum anderen stützten weiter Spekulationen, dass sich die Ölländer doch noch auf eine Fördermengenbegrenzung einigen könnten. Sie treffen sich in der kommenden Woche zu einer Konferenz in Algerien. Dazu kam der nach dem Fed-Beschluss zur Schwäche neigende Dollar. Für einen Barrel der US-Sorte WTI ging es um 0,7 Prozent auf 45,67 Dollar nach oben. Brent legte um 0,6 Prozent auf 47,12 Dollar zu.

   Der Goldpreis konnte einen Großteil seiner Vortagesgewinne verteidigen und notierte weiter in der Nähe eines Dreiwochenhochs. Eine Zinserhöhung in den USA hätte das Edelmetall für Investoren weniger attraktiv gemacht. Dazu kam der schwächere Dollar. Die Feinunze verlor 0,2 Prozent auf 1.333 Dollar.

   Am Devisenmarkt litt der Dollar weiter unter der Bestätigung des Zinsniveaus durch die US-Notenbank. Euro und Yen konnten ihre Gewinne gegenüber dem Greenback behaupten bzw. sogar noch leicht ausbauen. Dass der Euro zum Dollar zulegt, hält Devisenmarkt-Experte Lutz Karpowitz von der Commerzbank angesichts der Fed-Signale für nicht normal. Die Hinweise, dass eine Zinserhöhung bevorstehe, würden normalerweise eingepreist. Dass dem nicht so sei, zeige das Problem: "Die Fed erreicht den Markt nicht mehr", so Karpowitz. Der Euro kletterte deutlicher über die Marke von 1,12 Dollar. Und zum Yen lag der Dollar weiter über 100 Yen.

   Ein weiterer Impuls könnte aus Tokio kommen. Vertreter der Regierung und der Notenbank planen für den weiteren Tagesverlauf ein Treffen, um über die anhaltenden Sorgen wegen des weiter starken Yen zu sprechen.

Immobilien- und Bauwerte in China haussieren In China legten Immobilien- und Bauwerte kräftig zu. Hauptgrund sind nach Ansicht von Nomura die zuletzt deutlich gestiegenen Preise für Immobilien und Grundstücke. Die Analysten rechnen bei den größten Unternehmen aus dem Sektor mit einem zweistelligen Umsatzwachstum und einer Erhöhung der Dividende. Allerdings mahnen die Analysten auch zur Vorsicht. Ein Kollaps des Immobilienmarktes könnte weitreichende Folgen haben, hieß es. Diverse Immobilienwerte schlossen mit dem Tageslimit von plus 10 Prozent.

   In Sydney schoben die Rohstoffwerte den Markt nach oben. BHP Billiton verbesserten sich um 2,7 Prozent, für Rio Tinto ging es um 3,3 Prozent hoch und Newcrest Mining gewannen 6,9 Prozent. Die weiter steigenden Ölwerte sorgten bei Woodside Petroleum für ein Plus von 2,1 Prozent, und Oil Search stiegen um 1,1 Prozent.

   Die Fluglinie Korean Air Lines, größter Aktionär bei Hanjin Shipping, greift der insolventen Reederei finanziell unter die Arme und schießt 54 Millionen US-Dollar zu. Der Aktienkurs von HANJIN SHIPPING reagierte mit einem Sprung von knapp 30 Prozent. Am Vortag war die Aktie um 20 Prozent auf ein Rekordtief eingebrochen. Korean Air Lines kletterten um 5,4 Prozent.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.374,50 +0,65% +1,48% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) FEIERTAG Kospi (Seoul) 2.055,26 +0,95% +4,79% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.042,69 +0,56% -14,03% 09:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.291,12 +0,75% -11,79% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.749,30 +0,34% +8,37% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.235,26 +0,07% +10,76% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.849,41 -0,05% -1,16% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.665,41 +0,40% -1,60% 11:00 BSE (Mumbai) 28.753,12 +0,86% +10,09% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi. 9.53 Uhr % YTD EUR/USD 1,1224 +0,3% 1,1191 1,1155 +3,4% EUR/JPY 112,99 +0,5% 112,39 113,48 -11,4% EUR/GBP 0,8597 +0,2% 0,8584 0,8591 +16,7% GBP/USD 1,3057 +0,1% 1,3039 1,2985 -11,5% USD/JPY 100,67 +0,2% 100,43 101,76 -14,3% USD/KRW 1105,36 +0,1% 1104,65 1116,28 -6,0% USD/CNY 6,6698 -0,0% 6,6721 6,6714 +2,7% USD/CNH 6,6784 +0,1% 6,6708 6,6804 +1,7% USD/HKD 7,7562 +0,0% 7,7554 7,7556 +0,1% AUD/USD 0,7649 +0,2% 0,7633 0,7586 +5,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,67 45,34 +0,7% 0,33 +5,4% Brent/ICE 47,12 46,83 +0,6% 0,29 +8,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.332,93 1.335,16 -0,2% -2,22 +25,7% Silber (Spot) 19,75 19,85 -0,5% -0,10 +42,9% Platin (Spot) 1.048,00 1.052,00 -0,4% -4,00 +17,6% Kupfer-Future 2,17 2,15 +1,1% +0,02 +0,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   September 22, 2016 04:28 ET (08:28 GMT)

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