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05.09.2017 10:01:45

MÄRKTE ASIEN: Nervöse Anleger sorgen für richtungslosen Handel

   Von Kenan Machado

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Krise um Nordkorea hat auch am Dienstag das Geschehen an den ostasiatischen Finanzmärkten maßgeblich dominiert. Nachdem am Montag an den Börsen die Abgaben überwogen, fiel die Tendenz nun uneinheitlich aus. Die Anleger reagierten zwar besonnen und ohne Panik auf die jüngste Eskalation in Form des bislang größten Atombombentests durch Nordkorea, allerdings ist das Umfeld auch nicht dazu angetan, nun verstärkt Aktien zu kaufen. Stattdessen wurden tendenziell vermeintlich sichere Häfen wie der Yen und das Gold angelaufen.

   Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen sagte, Nordkorea bettele geradezu um einen Krieg, die USA wollten zwar keinen, die Geduld mit Nordkorea sei aber endlich. Sie forderte von der Staatengemeinschaft die schärfst möglichen Maßnahmen gegen das Land. Derweil sicherte US-Präsident Donald Trump Südkorea umfangreiche Waffenlieferungen zu. "Wir spüren einiges an Nervosität, noch ist aber unklar, ob sich das negativ auf den globalen Handel und die Finanzmärkte auswirken wird", kommentierte Chefanalyst Ric Spooner von CMC Markets die Lage.

   Vorlagen aus Übersee fehlten den Akteuren in Ostasien, nachdem in den USA am Montag der "Labor Day" gefeiert wurde. Derweil kamen gute Konjunkturdaten aus China. Die Aktivität im chinesischen Dienstleistungssektor nahm im August spürbar zu, wie aus dem von Caixin Media und Markit errechneten Einkaufsmanagerindex für den Sektor hervorgeht.

   Tagesverlierer war erneut Tokio, weil neben der allgemeinen Zurückhaltung im aktuellen geopolitischen Umfeld dort auch der anziehende Yen auf die Stimmung drückte. Der Nikkei-Index ermäßigte sich um weitere 0,6 Prozent auf 19.387 Punkte. Der Dollar ging zuletzt mit 109,35 Yen um, rund einen halben Yen billiger als am Montag zur gleichen Zeit. Der südkoreanische Aktienmarkt zeigte sich mit einem nur kleinen Minus von 0,1 Prozent. Er wurde gestützt vom Indexschwergewicht Samsung. Dessen Kurs legte um 1,6 Prozent zu, laut Händlern getragen von Optimismus über den Verkaufserfolg des neuen Flaggschiffs Galaxy Note 8.

Schanghai und Hongkong knapp im Plus

In Schanghai und auch in Hongkong bewegten sich die Indizes nur wenig, in Schanghai ging es nach den guten Konjunkturdaten ganz leicht nach oben. Dass in Hongkong der Einkaufsmanagerindex auf einen Wert knapp unter 50 gesunken ist und damit in den Bereich, der eine Kontraktion anzeigt, schien die Anleger kaum zu stören. Zuvor war er vier mal in Folge gestiegen.

   In Sydney wurde ein zwischenzeitliches Minus von 0,6 Prozent im Schlussgeschäft noch in ein kleines Plus verwandelt. Händler sprachen von sich verstetigenden Käufen im Handelsverlauf, wozu auch die australische Notenbank beigetragen habe mit der erwartungsgemäßen Entscheidung, die Zinsen unverändert zu lassen. Auch die guten Daten aus China dürften die Stimmung gestützt haben, weil China für die Rohstoffexporte Australiens der wichtigste Abnehmer ist.

   Angesichts der Stärke des Yen wurden in Japan vor allem Aktien von Unternehmen mit großem Exportgeschäft verkauft. Beispielhaft fielen Sharp um 5,9 Prozent und Nintendo um 2,4 Prozent. Für Sony ging es um 1,4 Prozent abwärts.

   In Hongkong gehörten Wharf auch im Späthandel noch zu den Tagesfavoriten mit einem Kursplus von 3,5 Prozent. Das Unternehmen hatte die Erlaubnis erhalten, sein kommerzielles Immobiliengeschäft in Hongkong abzuspalten. Es wird zukünftig zu 62 Prozent von Wheelock kontrolliert. Wheelock stiegen um 1 Prozent.

   Guangzhou Auto erholten sich um 2 Prozent von ihrem Rücksetzer am Vortag, nachdem der Autohersteller im August 23 Prozent mehr Fahrzeuge absetzen konnte als im Vorjahr.

   Weiter auf Rekordjagd waren Sunac China. Diesmal ging es um 5,3 Prozent nach oben. Der Immobilienentwickler hatte jüngst gute Halbjahreszahlen ausgewiesen. Laut den Analysten von Nomura unterschätzt der Markt immer noch massiv das Wachstumspotenzial von Sunac. Mit China Vanke war ein weiterer Immobilienwert gesucht, er legte um knapp 4 Prozent zu. Chinas größter Immobilienentwickler verkaufte in den ersten acht Monaten 47 Prozent mehr Wohnungen als im Vorjahr, im August alleine betrug der Anstieg 69 Prozent. Der Wettbewerber Evergrande verkaufte dagegen im August 31 Prozent weniger Wohnimmobilien, gleichwohl zu durchschnittlich höheren Preisen. Die Aktie gab im Späthandel um 0,7 Prozent nach.

   Hyundai gaben in Seoul um 1,4 Prozent nach. Der Autobauer musste erneut die Produktion in einem Werk in China unterbrechen. Eine Sprecherin begründete dies mit Zulieferproblemen.

Goldpreis nahe am Jahreshoch

Der Goldpreis verteidigte das zuletzt erhöhte Niveau knapp unter dem neuen Jahreshoch von 1.340 Dollar weitgehend. Für die Feinunze wurden 1.336 Dollar bezahlt. === Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.706,20 +0,07% +0,12% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.385,81 -0,63% +1,42% 08:00 Kospi (Seoul) 2.326,62 -0,13% +14,81% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.385,14 +0,16% +9,07% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 27.724,70 -0,06% +26,19% 10:00 Taiex (Taiwan) 10.617,84 +0,45% +14,74% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.248,74 +0,55% +12,77% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.767,35 -0,33% +7,65% 11:00 BSE (Mumbai) 31.772,05 +0,22% +19,33% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:10 % YTD EUR/USD 1,1902 +0,0% 1,1897 1,1892 +13,2% EUR/JPY 130,22 -0,2% 130,50 130,17 +5,9% EUR/GBP 0,9204 +0,1% 0,9200 0,9181 +8,0% GBP/USD 1,2930 +0,0% 1,2929 1,2952 +4,8% USD/JPY 109,41 -0,3% 109,69 109,45 -6,4% USD/KRW 1130,96 -0,2% 1133,03 1132,58 -6,3% USD/CNY 6,5359 +0,1% 6,5310 6,5380 -5,9% USD/CNH 6,5477 +0,3% 6,5308 6,5419 -6,1% USD/HKD 7,8247 -0,0% 7,8251 7,8253 +0,9% AUD/USD 0,7971 +0,3% 0,7946 0,7952 +10,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,51 47,37 +0,5% 0,22 -16,7% Brent/ICE 52,24 52,34 -0,2% -0,10 -11,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.334,53 1.336,17 -0,1% -1,63 +15,9% Silber (Spot) 17,87 17,88 -0,0% -0,00 +12,2% Platin (Spot) 1.006,85 1.008,00 -0,1% -1,15 +11,4% Kupfer-Future 3,15 3,14 +1,7% +0,05 +24,9% === Kontakt zum Autor: Steffen.Gosenheimer@wsj.com

   DJG/DJN/gos/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   September 05, 2017 03:34 ET (07:34 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 34 AM EDT 09-05-17

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