29.08.2017 11:43:41

MÄRKTE ASIEN/Korea-Schreck lässt etwas nach

   Von Kenan Machado

   SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Der erste Schock über die Eskalation auf der Koreanischen Halbinsel ist am Dienstag an den asiatischen Finanzmärkten heftig ausgefallen. Doch der Run in vermeintliche Sicherheit schwächte sich im Sitzungsverlauf ab, die Aktienmärkte erholten sich leicht. Gefragt waren Aktien vor diesem Hintergrund gleichwohl nicht, die vermeintlich sicheren Häfen Gold und Yen dagegen schon. Marktbeobachter werteten die Marktbewegungen als zartes Entspannungszeichen nach dem nordkoreanischen Raketenschlag. Nach übereinstimmenden Angaben aus Japan, Südkorea und des US-Militärs hatte eine ballistische Rakete aus Nordkorea am Dienstag Japan überflogen.

   Erstmals hatte der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un ein solches Geschoss ohne Vorwarnung Richtung Japan abgefeuert. Japans Regierungssprecher Yoshihide Suga sagte, die Rakete habe eine "ernsthafte" Bedrohung der Sicherheit des Landes dargestellt. Ministerpräsident Shinzo Abe kündigte an, Japan werde "alle Schritte" unternehmen, um die Bevölkerung zu schützen. Nordkorea hatte erst am Samstag drei Kurzstreckenraketen abgefeuert.

Sichere Häfen werden angesteuert Der Goldpreis kletterte nach dem Erreichen eines Elfmonatshochs um weitere 1,2 Prozent auf zuletzt 1.325 US-Dollar - auch gestützt von der Dollarschwäche. Auch die zuletzt taubenhaft gewerteten Verlautbarungen der Notenbanker aus Europa und den USA in Jackson Hole sorgten für Rückwind für das Edelmetall, hieß es.

   Der japanische Yen zog ebenfalls an. Der US-Dollar sank auf 108,46 Yen nach Wechselkursen um 109,32 vor den Schlagzeilen zu Nordkorea. Im Tagestief war der Greenback bis auf 108,34 Yen gefallen. Die Bewegung entsprach dem dritthöchsten Tagessprung der japanischen Währung im laufenden Jahr. Der australische Dollar stellte zwischenzeitlich die zweitschwächste G10-Währung, holte im späten Geschäft seine Abgaben fast wieder auf. Devisenstrategen sprachen von schwindenden Koreasorgen. Damit rückte die wirtschaftliche Lage in Australien wieder stärker in den Fokus.

   Händler sprachen indes von einer recht verhaltenen Marktreaktion an den Börsen der Region. "Wenn Nordkorea weiterhin versucht, eine Verständigung mit den USA zu testen bzw. die Beziehungen zwischen den USA und China auszuloten, werden die Märkte nicht sonderlich stark reagieren - solange die USA nicht mit mehr als Worten antworten", sagte Marktstratege Bryan Goh von Bordier & Cie in Singapur.

   Am Tokioter Aktienmarkt verlor der Nikkei-225 auch belastet vom festen Yen 0,5 Prozent auf 19.363 Punkte. Der Kospi in Südkorea büßte zunächst mit einem Abschlag von 1,6 Prozent besonders deutlich ein, doch auch hier erholte sich der Markt im Sitzungsverlauf erstaunlich schnell von dem ersten Schrecken. Zum Handelsschluss betrug das Minus nur noch 0,2 Prozent. Es waren vor allem ausländische Investoren, die sich aus südkoreanischen Aktien zurückzogen. Das Geschäftsklima verbessere sich trotz des Säbelrasselns im Norden, sagte ein Analyst.

   In Australien sank der Leitindex S&P/ASX-200 um 0,7 Prozent. In China hielten sich die Aktienmärkte recht wacker. Hongkong zeigte sich etwas leichter, in Schanghai legte der Composite sogar um 0,1 Prozent auf 3.366 Zähler zu. Aktien aus dem Goldsektor führten das Feld der Gewinner angesichts der gestiegenen Goldpreise an. Allerdings gab es auch positive Kommentare von Volkswirten zum Marktausblick in Schanghai. In Taipeh auf Taiwan endete eine sechstägige Gewinnstrecke. Die Titel des Halbleiterkonzerns Macronix kletterten auf ein 16-Jahreshoch nach überzeugenden Auftragseingängen.

   Am Erdölmarkt erholten sich die Preise nach den Vortagesverlusten etwas. Durch Wirbelsturm "Harvey" waren die Preise gefallen, weil viele US-Raffinerien den Betrieb im Süden eingestellt hatten und die Rohölnachfrage daher in den USA gesunken war. Die Benzinpreise stiegen daher weiter.

Wanda Hotel erholen sich Die Titel des chinesischen Atomstromproduzenten CGN Power ziehen um 2,4 Prozent an, nachdem der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft die Erwartungen getroffen hatte. Das Unternehmen verbuchte einen bereinigten Gewinnanstieg um 23 Prozent. New World Department Store ermäßigten sich dagegen um 5,0 Prozent. Der Versuch des Mehrheitsaktionärs, die Gesellschaft komplett zu übernehmen, scheiterte.

   Nach einem Einbruch am Vortag erholte sich der Aktienkurs der chinesischen Hotel-Kette Wanda um 5,7 Prozent. Ein Bericht über eine angebliche vorübergehende Festnahme von Firmenchef Wang Jianlin hatte den Aktienkurs am Montag auf Talfahrt geschickt. Der Mutterkonzern widersprach Berichten, wonach Wang Jianlin das Land nicht verlassen dürfe.

   China Shenhua Energy drehten 1,4 Prozent ins Minus. Die anfängliche Begeisterung über die Fusion mit dem Mutterkonzern und China Guodian verpuffte. Northeast Electric schnellten um 18,6 Prozent auf ein Zweimonatshoch empor. Das Unternehmen kündigte Details zu einer möglichen Restrukturierung innerhalb eines Monats an.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.669,00 -0,72% -0,53% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.362,55 -0,45% +1,30% 08:00 Kospi (Seoul) 2.364,74 -0,23% +16,69% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.365,63 +0,09% +8,44% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 27.762,31 -0,35% +26,63% 10:00 Taiex (Taiwan) 10.496,57 -0,28% +13,43% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.249,75 -0,55% +12,81% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.761,14 -0,47% +7,27% 11:00 BSE (Mumbai) 31.481,59 -0,85% +18,23% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9.47 Uhr % YTD EUR/USD 1,2063 +0,7% 1,1978 1,1928 +14,7% EUR/JPY 130,81 +0,4% 130,34 130,18 +6,4% EUR/GBP 0,9304 +0,4% 0,9263 0,9257 +9,2% GBP/USD 1,2965 +0,3% 1,2930 1,2886 +5,1% USD/JPY 108,46 -0,3% 108,80 109,14 -7,2% USD/KRW 1125,50 +0,6% 1119,14 1121,12 -6,8% USD/CNY 6,5956 -0,2% 6,6087 6,6413 -5,0% USD/CNH 6,5991 -0,3% 6,6203 6,6351 -5,4% USD/HKD 7,8244 +0,0% 7,8235 7,8239 +0,9% AUD/USD 0,7965 +0,4% 0,7937 0,7940 +10,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,85 46,57 +0,6% 0,28 -17,9% Brent/ICE 51,95 51,89 +0,1% 0,06 -11,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.324,68 1.309,27 +1,2% +15,41 +15,1% Silber (Spot) 17,58 17,45 +0,7% +0,13 +10,4% Platin (Spot) 999,80 990,00 +1,0% +9,80 +10,7% Kupfer-Future 3,08 3,06 +0,4% +0,01 +22,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   August 29, 2017 05:13 ET (09:13 GMT)

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