19.11.2019 10:11:43

MÄRKTE ASIEN/Kein einheitlicher Aktientrend - Hongkong wieder vorn

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Börsen in Asien und Australien haben am Dienstag ein uneinheitliches Bild gezeigt. Die Stimmung schwankte zwischen Hoffen und Bangen bezüglich einer baldigen Einigung im US-chinesischen Handelsstreit. Nach zuletzt optimistischen Tönen aus den USA schien nun Peking wieder zu bremsen. Im Handel wurde auf Medienberichte verwiesen, wonach China auf eine Annullierung der bereits eingeführten US-Zölle auf chinesische Güter setze - offenbar als Voraussetzung für ein Handelsabkommen. Die Position war nicht neu, stand aber im Widerspruch zur US-Position.

Dennoch hofften viele Marktteilnehmer auf eine baldige Einigung. Gestützt wurde diese Sicht durch einen weiteren und damit bereits dritten Aufschub von US-Restriktionen gegenüber dem chinesischen Technologiekonzern Huawei. "Da heute keine wichtigen Daten in Asien veröffentlicht werden, wird die Aufmerksamkeit in der Region weiterhin auf die Handelsaspekte und Hongkong gerichtet bleiben. Beide dürften das Vertrauen der Marktteilnehmer nicht wecken", mahnte Marktanalyst Jeffrey Halley von Oanda.

Während der Nikkei-225 in Tokio um 0,5 Prozent auf 23.293 Punkte nachgab und auch Südkorea, Singapur und Malaysia Verluste meldeten, stiegen die Kurse in China und Australien: Der S&P/ASX-200 ging freundlich aus dem Handel, HSI und Composite in Hongkong bzw. Schanghai zogen um 1,6 und 0,9 Prozent an. In Shenzhen kletterte das Marktbarometer um 1,8 Prozent.

Börse Hongkong von Unruhen unbeeindruckt

Damit marschierte ausgerechnet die Börse der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong erneut vorneweg, obwohl die lokale Wirtschaft wegen der regierungskritischen Unruhen vor einer schweren Rezession steht. Doch Analysten hatten am Vortag bereits angemerkt, dass sich Anleger verstärkt auf chinesische Kernlandthemen konzentrierten. Schlüssige Erklärungen für die festen Kurse in Hongkong fielen aber schwer, zumal die Gewalt nicht enden wollte. Die Sicherheitskräfte lieferten sich erneut heftige Kämpfe mit Protestierern rund um die Polytechnische Universität und nahmen Hunderte in Haft.

In Japan fielen die Kurse auch wegen der Yen-Aufwertung. Im Exportsektor gaben Toyota Motor 1 Prozent und Renesas Electronics 3,6 Prozent ab. Die Verunsicherung angesichts drohender neuer US-Zölle im Dezember und der Unruhen in Hongkong ließ sich an steigenden Notierungen der japanischen Währung ablesen. Der als Fluchtwährung in Krisenzeiten geschätzte Yen legte nach Börsenschluss am Vortag deutlich zu. Der US-Dollar kostete zuletzt mit 108,60 Yen etwas weniger als mit 108,84 am Vortag zur gleichen Zeit. In der Spitze waren Notierungen von über 109 Yen aufgerufen worden. Im Handel wurde zu den jüngsten Dollarbewegungen aber auch auf ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump mit US-Notenbankchef Jerome Powell verwiesen, bei dem Trump die Dollar-Stärke moniert hatte.

Renminbi unter Druck

Zugleich geriet der etwas freier gehandelte Außen-Renminbi in Hongkong mit der eskalierenden Gewalt in der Sonderverwaltungs-und -wirtschaftszone unter Druck. China hatte gezeigt, wer das Sagen in Hongkong hat. Ein Sprecher verwarf ein Urteil des Obersten Gerichts in Hongkong und betonte, dass ausschließlich der Nationale Volkskongress das Entscheidungsrecht besitze, ob ein Gesetz mit der Verfassung Hongkongs übereinstimme.

In Südkorea wurde der Kospi, der 0,3 Prozent verlor, vom Automobil- und Einzelhandelssektor gedrückt. Laut Händlern kam der Verkaufsdruck aus dem Ausland, nachdem die Gewichtung des lokalen Aktienmarktes im MSCI Emerging Markets Index gesenkt worden war.

In Australien sank das Verbrauchervertrauen in der Vorwoche erneut. Auch die Einschätzung von Lage und Aussicht trübte sich ein - beide Parameter fielen auf Mehrjahrestiefs. Daher halten sich Spekulationen über eine Zinssenkung, die durch das Sitzungsprotokoll der Zentralbank untermauert wurden. Diese Hoffnung verlieh dem australischen Leitindex Auftrieb. Der S&P/ASX-200 schloss auf dem höchsten Stand seit drei Monaten. A2 Milk haussierten um 11 Prozent, nachdem der Milchproduktehersteller seine Prognose für die Gewinnmarge erhöht hatte.

Unter den Einzelwerten gaben Sony in Tokio 1,3 Prozent ab - auch belastet vom gestiegenen Yen. Die Tochter Sony Pictures Entertainment hatte die Sparte Game Show Network des US-Telekommunikationskonzerns AT&T komplett übernommen. Vor der Transaktion hatte Sony Pictures 58 Prozent gehalten.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.814,20 +0,70% +20,68% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 23.292,65 -0,53% +17,00% 07:00

Kospi (Seoul) 2.153,24 -0,34% +5,50% 07:00

Schanghai-Comp. 2.933,99 +0,85% +17,65% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 27.064,87 +1,55% +3,09% 09:00

Taiex (Taiwan) 11.656,40 +0,49% +19,83% 06:30

Straits-Times (Sing.) 3.235,99 -0,70% +6,19% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.605,31 +0,06% -5,10% 10:00

BSE (Mumbai) 40.439,62 +0,39% +11,54% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:59 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1069 -0,0% 1,1072 1,1071 -3,5%

EUR/JPY 120,41 +0,1% 120,30 120,37 -4,2%

EUR/GBP 0,8546 -0,0% 0,8549 0,8546 -5,0%

GBP/USD 1,2952 +0,0% 1,2951 1,2955 +1,6%

USD/JPY 108,77 +0,1% 108,66 108,75 -0,8%

USD/KRW 1167,34 +0,0% 1166,76 1167,34 +4,8%

USD/CNY 7,0239 -0,0% 7,0260 7,0239 +2,1%

USD/CNH 7,0246 +0,0% 7,0244 7,0249 +2,2%

USD/HKD 7,8282 +0,0% 7,8281 7,8279 -0,1%

AUD/USD 0,6807 +0,0% 0,6807 0,6806 -3,4%

NZD/USD 0,6403 +0,1% 0,6398 0,6402 -4,6%

Bitcoin

BTC/USD 8.139,01 -0,7% 8.195,76 8.146,76 +118,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,89 57,05 -0,3% -0,16 +17,6%

Brent/ICE 62,36 62,44 -0,1% -0,08 +12,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.468,65 1.471,00 -0,2% -2,35 +14,5%

Silber (Spot) 17,09 17,07 +0,1% +0,02 +10,3%

Platin (Spot) 896,66 895,00 +0,2% +1,66 +12,6%

Kupfer-Future 2,63 2,62 +0,3% +0,01 -0,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 19, 2019 04:11 ET (09:11 GMT)

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