03.03.2020 09:22:47

MÄRKTE ASIEN/Hoffnung auf Konjunkturpakete stützt - Yen-Stärke belastet Nikkei

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Hoffnungen auf Konjunkturstimuli haben den meisten Börsen in Ostasien und Australien am Dienstag zu einer Erholung verholfen, wobei diese bei weitem nicht so fulminant ausfiel wie am Montag an der Wall Street. Dort sprang der Dow-Jones-Index um 5,1 Prozent nach oben. In Asien ließen sich Bedenken wegen der Coronavirus-Epidemie nicht ganz ausräumen, zumal die OECD am Montag ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft gesenkt hatte, weshalb sich die Indizes von ihren Tageshochs entfernten.

Die Notenbanken in den USA, der Eurozone, Japan und China haben ihre Bereitschaft zu geldpolitischen Lockerungen signalisiert, um die Folgen der Epidemie zu mildern. Die australische Zentralbank (RBA) hat derweil schon gehandelt. Sie senkte am Dienstag den Leitzins um 25 Basispunkte auf das Rekordtief von 0,50 Prozent.

Kursverluste bei Banken mindern positive Reaktion auf RBA-Zinssenkung

An der Börse in Sydney ging es daraufhin für den S&P/ASX-200 um 0,7 Prozent nach oben. Kursverluste der im Index schwergewichteten Banken bremsten den Anstieg. Den Geldinstituten erschweren niedrige Zinsen das traditionelle Geschäft.

Die neuseeländische Börse schloss 2,2 Prozent höher. Beobachter erwarten, dass die Reserve Bank of New Zealand dem Beispiel der RBA noch in diesem Monat folgt und bei ihrer Sitzung am 25. März die Zinsen um 25 oder gar 50 Basispunkte senkt.

Auch die malaysische Zentralbank senkte die Zinsen um 25 Basispunkte. Der Aktienmarkt in Kuala Lumpur reagierte jedoch verhalten. Er lag im späten Handel 0,4 Prozent im Plus.

In Schanghai gewann der Composite-Index 0,7 Prozent, der Hang-Seng-Index in Hongkong stieg im späten Geschäft um 0,3 Prozent.

Im südkoreanischen Seoul beendete der Kospi den Handel 0,6 Prozent höher, aber deutlich unter seinem Tageshoch. Zwar wird die südkoreanische Regierung wohl noch in dieser Woche einen Nachtragshaushalt beschließen, um die Folgen der Corona-Krise aufzufangen, doch hat das Land außerhalb Chinas die höchste Zahl an Infizierten. Die Angst vor einer weiteren Ausbreitung des Virus habe die Erholung des Aktienmarkts gebremst, hieß es.

Gegen die positive regionale Tendenz gab der Nikkei-225 in Tokio anfängliche Gewinne ab und schloss 1,2 Prozent im Minus. Belastet wurde der Index vom starken Yen. Die japanische Währung gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten und wertete am Dienstag weiter auf. Der Dollar fiel auf rund 107,90 Yen. In der Nacht hatte er in der Spitze gut 108,50 Yen gekostet.

Geringer Spielraum für chinesisches Konjunkturpaket

Die Commerzbank warnte mit Blick auf Wirtschaftsstimuli in China vor zu viel Optimismus. Peking werde sich erst einmal ein Bild von der Lage machen müssen, so die Analysten. Sie schätzen, dass in China derzeit die Wirtschaft zu 60 Prozent wieder normal läuft. Bis Ende des Monats dürften es 80 Prozent sein. Erst wenn die Wirtschaft wieder komplett normal laufe, dürften sich die Folgen der Coronavirus-Epidemie für die heimische Nachfrage zeigen wie etwa geringere verfügbare Einkommen aufgrund von Insolvenzen oder Arbeitslosigkeit. Dann könne die Politik über geeignete Maßnahmen entscheiden.

Diese wiederum müssten allerdings vom Nationalen Volkskongress gebilligt werden. Ein Termin für dessen nächste Sitzung stehe noch nicht fest, außerdem zögen sich die Tagungen über mehr als zwei Wochen hin, weshalb ein umfassendes Maßnahmenpaket kaum noch im ersten Quartal beschlossen werden könnte. Problematisch sei nicht zuletzt die ohnehin schon hohe Verschuldung Chinas, so die Commerzbank. Diese begrenze den Spielraum Pekings.

Alibaba Health als Corona-Profiteur gesucht

In Hongkong sprangen die Aktien von Alibaba Health Information Technology als Nutznießer der Corona-Epidemie um 9 Prozent nach oben. Wettbewerber Ping An Healthcare & Technology rückten um 1,1 Prozent vor. Die chinesische Regierung hat die Erstattung telemedizinischer Leistungen durch die Krankenversicherungen genehmigt.

===

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.435,70 +0,69% -3,72% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 21.082,73 -1,22% -9,78% 07:00

Kospi (Seoul) 2.014,15 +0,58% -8,35% 07:00

Schanghai-Comp. 2.992,90 +0,74% -1,88% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 26.360,71 +0,26% -6,56% 09:00

Taiex (Taiwan) 11.327,72 +1,41% -5,58% 06:30

Straits-Times (Sing.) 3.026,97 +0,64% -6,57% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.472,21 +0,36% -7,67% 10:00

BSE (Mumbai) 38.256,86 +0,30% -7,38% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 8:35 % YTD

EUR/USD 1,1123 -0,1% 1,1139 1,1065 -0,8%

EUR/JPY 120,08 -0,5% 120,65 119,86 -1,5%

EUR/GBP 0,8712 -0,3% 0,8734 0,8630 +2,9%

GBP/USD 1,2793 +0,3% 1,2756 1,2819 -3,5%

USD/JPY 107,93 -0,4% 108,32 108,33 -0,7%

USD/KRW 1195,62 +0,5% 1189,34 1190,82 +3,5%

USD/CNY 6,9808 +0,3% 6,9610 6,9700 +0,3%

USD/CNH 6,9842 +0,4% 6,9580 6,9719 +0,3%

USD/HKD 7,7809 -0,0% 7,7811 7,7812 -0,1%

AUD/USD 0,6554 +0,3% 0,6534 0,6534 -6,5%

NZD/USD 0,6264 +0,2% 0,6252 0,6239 -6,9%

Bitcoin

BTC/USD 8.751,51 -1,9% 8.922,26 8.611,26 +21,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 47,51 46,75 +1,6% 0,76 -21,4%

Brent/ICE 52,40 51,90 +1,0% 0,50 -19,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.597,38 1.589,75 +0,5% +7,63 +5,3%

Silber (Spot) 16,80 16,75 +0,3% +0,05 -5,9%

Platin (Spot) 871,50 862,75 +1,0% +8,75 -9,7%

Kupfer-Future 2,60 2,60 +0,1% +0,00 -6,9%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/smh

(END) Dow Jones Newswires

March 03, 2020 03:23 ET (08:23 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Nachrichten zu Alibaba Health Information Technology Ltdmehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu Alibaba Health Information Technology Ltdmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

NIKKEI 225 38 442,00 -0,87%
KOSPI 2 534,34 1,32%