10.01.2019 09:57:45

MÄRKTE ASIEN/Gewinnmitnahmen - Starker Yen belastet Börse Tokio

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nicht mehr ganz so euphorisch wie zur Wochenmitte war die Stimmung an den Börsen in Ostasien und Australien am Donnerstag. Vielerorts bestimmten Gewinnmitnahmen das Bild. Chinesische Inflationsdaten legten nahe, dass sich das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt abschwächt und trübten die Freude über Fortschritte bei der Beilegung des Handelskonflikts, die am Mittwoch die Kurse nach oben getrieben hatte. Seither drang aber kaum etwas Neues zum Ergebnis der Verhandlungen nach außen. Überdies haben sich im US-Haushaltsstreit die Fronten verhärtet. US-Präsident Donald Trump brach am Mittwoch ein Treffen mit Spitzenvertretern der oppositionellen Demokraten abrupt ab und verließ den Raum, weil diese ihm weiter die geforderte Milliardensumme für die geplante Mauer an der Grenze zu Mexiko verweigerten.

Aus China kam derweil die Nachricht, dass der Erzeugerpreisindex im Dezember auf Monatssicht nur noch um 0,9 Prozent gestiegen ist, nachdem im November ein Anstieg um 2,7 Prozent verzeichnet worden war. Volkswirte hatten einen Anstieg um 1,5 Prozent erwartet. Die chinesische Regierung macht für den schwachen Preisauftrieb die deutlich gesunkenen Ölpreise verantwortlich. Der geringe Preisauftrieb deute darauf hin, dass der Markt eine Deflation fürchte und die heimische Nachfrage zurückgehe, sagte Volkswirt Lin Shu von China Merchants Securities. Er rechnet damit, dass der Erzeugerpreisindex 2019 in negatives Terrain fällt. Die Volkswirte der Citigroup argumentierten, dass die schwache Inflation der chinesischen Notenbank Spielraum für Zinssenkungen einräume. Doch die Aussicht auf billigeres Geld vermochte die chinesischen Börsen nicht zu beflügeln. In Schanghai fielen die Kurse um durchschnittlich 0,4 Prozent, in Hongkong zeigten sie sich nur knapp im Plus.

Starker Yen belastet japanische Aktien

In Tokio verlor der Nikkei-225-Index 1,3 Prozent auf 20.164 Punkte. Auf dem japanischen Aktienmarkt lastete der stärkere Yen. Die japanische Währung hatte zugelegt, nachdem das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung nahegelegt hatte, dass die Fed mit ihren Zinserhöhungen zunächst nicht fortfahren wird.

An der Börse in Seoul schloss der Leitindex Kospi 0,1 Prozent niedriger. Er hatte allerdings am Mittwoch um rund 2 Prozent zugelegt. Optimistische Äußerungen des chinesischen Präsidenten Xi Jinping nach einem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un ließen den südkoreanischen Aktienmarkt kalt. Xi hatte gesagt, Kim Jong Un habe ein zweites Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestellt. Kim habe versprochen, sein Land werde sich darum bemühen, "Ergebnisse zu erzielen, die von der internationalen Gemeinschaft begrüßt werden", berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

An den chinesischen Börsen profitierten einige Automobilwerte von der Hoffnung auf staatliche Kaufanreize im Rahmen eines Konjunkturprogramms. Überdies sehen die Analysten von Daiwa trotz der zuletzt schwächeren Absatzzahlen Kaufgelegenheiten in den Aktien des Sektors. Great Wall Motor legten in Hongkong um 4,5 Prozent zu und Baic um 3,9 Prozent. Guangzhou Auto verbuchten in Schanghai ein Plus von 1,4 Prozent.

Aktien des Energiesektors legten in der ganzen Region leicht zu, nachdem die Ölpreise am Mittwoch auf den höchsten Stand seit einem Monat gestiegen waren. In Sydney verbesserten sich Woodside Petroleum um 0,7 Prozent und Oil Search um 1,5 Prozent. An der Tokioter Börse rückten Inpex um 0,3 Prozent vor. CNOOC und Sinopec gewannen in Hongkong 0,6 und 1,0 Prozent.

In Tokio verloren unter den Einzelwerten Fast Retailing 2,1 Prozent, nachdem die Muttergesellschaft der Bekleidungskette Uniqlo enttäuschende Zahlen zum ersten Geschäftsquartal vorgelegt hatte. Das Unternehmen wächst im Ausland zwar kräftig, verzeichnet auf dem heimischen Markt aber Umsatzrückgänge. Den Jahresausblick bestätigte Fast Retailing dennoch.

Am Ölmarkt wurden derweil Gewinne mitgenommen. Das Barrel der global gehandelten Sorte Brent ermäßigte sich zuletzt um 1,2 Prozent auf 60,70 Dollar.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.795,30 +0,29% +2,64% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 20.163,80 -1,29% +0,74% 07:00

Kospi (Seoul) 2.063,28 -0,07% +1,09% 07:00

Schanghai-Comp. 2.535,10 -0,36% +1,65% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 26.482,16 +0,07% +2,21% 09:00

Taiex (Taiwan) 9.720,69 -0,18% -0,07% 06:30

Straits-Times (Sing.) 3.176,88 +0,60% +2,91% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.669,48 +0,10% -1,35% 10:00

BSE (Mumbai) 36.120,44 -0,26% -0,37% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9.05 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1549 +0,0% 1,1549 1,1467 +0,7%

EUR/JPY 124,54 -0,3% 124,91 124,88 -1,0%

EUR/GBP 0,9044 +0,2% 0,9024 0,9000 +0,5%

GBP/USD 1,2771 -0,2% 1,2798 1,2743 +0,2%

USD/JPY 107,85 -0,3% 108,16 108,87 -1,7%

USD/KRW 1119,38 -0,0% 1119,70 1120,24 +0,5%

USD/CNY 6,7889 -0,4% 6,8165 6,8349 -1,3%

USD/CNH 6,7943 -0,2% 6,8090 6,8341 -1,1%

USD/HKD 7,8385 +0,0% 7,8377 7,8397 +0,1%

AUD/USD 0,7178 +0,1% 0,7173 0,7156 +1,9%

NZD/USD 0,6785 -0,0% 0,6788 0,6757 +1,1%

Bitcoin

BTC/USD 3.811,00 -4,9% 4.009,12 4.015,99 +2,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 51,66 52,36 -1,3% -0,70 +13,8%

Brent/ICE 60,70 61,44 -1,2% -0,74 +12,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.296,30 1.293,90 +0,2% +2,40 +1,1%

Silber (Spot) 15,76 15,75 +0,1% +0,01 +1,7%

Platin (Spot) 826,95 825,00 +0,2% +1,95 +3,8%

Kupfer-Future 2,66 2,66 +0,0% +0,00 +1,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/raz

(END) Dow Jones Newswires

January 10, 2019 03:58 ET (08:58 GMT)

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