11.01.2021 09:00:43

MÄRKTE ASIEN/Gewinnmitnahmen nach jüngsten Aufschlägen

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach den jüngsten kräftigen Kursgewinnen kam es an den Börsen in Ostasien und Australien am Montag zu Gewinnmitnahmen. Die positiven Vorgaben aus den USA, wo S&P-500 und Nasdaq-Composite erneut auf Rekordhochs gestiegen waren, beflügelten die Indizes in Asien zunächst, doch drehten diese im Verlauf mehr oder weniger stark ins Minus. In Tokio fand aufgrund eines Feiertages kein Handel statt.

Übergeordnet stützend wirkte weiterhin die Hoffnung auf ein neues Konjunkturpaket in den USA. Der schwache US-Arbeitsmarktbericht für Dezember am Freitag habe die Hoffnungen auf ein sehr umfangreiches Volumen nochmals bestärkt, hieß es. Der designierte US-Präsident Joe Biden will in dieser Woche sein Hilfspaket präsentieren. Keinen größeren Einfluss hatten die Bestrebungen der US-Demokraten, ein Amtsenthebungsverfahren gegen den noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump einzuleiten. Die Demokraten werfen Trump eine Mitverantwortung für die Erstürmung des Kongresses durch Randalierer am vergangenen Mittwoch vor.

Der Schanghai-Composite reduzierte sich im Zuge von Gewinnmitnahmen um 1,1 Prozent auf 3.532 Punkte. Der Blue-Chip-Index CSI-300 hatte in der vergangenen Woche das höchste Niveau seit 2008 erreicht. Es könnte sich sogar um den Beginn einer Korrekturbewegung handeln, denn immerhin habe der chinesische Markt seit Juni 2020 sehr kräftig zugelegt, hieß es von Bohai Securities. Die Analysten rieten vor allem bei Sektoren mit einer mittlerweile hohen Bewertung zur Vorsicht.

Keinen Einfluss hatten neue chinesische Konjunkturdaten. Höher als erwartet ist die Inflation der Verbraucherpreise ausgefallen. Gegenüber dem Vormonat stieg sie im Dezember um 0,7 Prozent. Zusammen mit einer Belebung der wirtschaftlichen Aktivität könnte dies bereits 2021 dazu führen, dass die Notenbank die Geldpolitik anziehen muss, merkten die Analysten von Capital Economics an.

Kospi rutscht nach kräftigem Aufschlag im Verlauf ins Minus

Besonders heftig fielen die Bewegungen am Aktienmarkt in Seoul aus. Hier kletterte der Kospi mit den positiven Nasdaq-Vorgaben zunächst um über 3 Prozent nach oben, gab allerdings im weiteren Verlauf die Aufschläge wieder ab und schloss schließlich mit einem Minus von 0,1 Prozent. Der Kospi hatte an den vergangenen beiden Handelstagen kräftig zugelegt, was Anleger zu verstärkten Gewinnmitnahmen animiert habe, sagte ein Beobachter.

Die Papiere von Index-Schwergewicht Samsung Electronics kletterten um 2,5 Prozent. Intel plant, seine Chipherstellung auszulagern. Im Gespräch sei hier unter anderem Samsung Electronics, hieß es. Weiterhin im Fokus stand auch der Auto-Sektor, nachdem Hyundai Motor am Freitag Gespräche mit Apple über eine Zusammenarbeit im Bereich fahrerloser elektrischer Fahrzeuge bestätigt hatte. Nach einem Plus von 19 Prozent zum Wochenausklang ging es um weitere 8,7 Prozent aufwärts. Die Titel von Kia Motors stiegen um 2,6 Prozent und die Aktie des Auto-Zulieferers Mando gewann 3,1 Prozent. Dagegen nahmen die Anleger bei SK Hynix nach den jüngsten Aufschlägen Gewinne mit. Die Aktie verlor 3,6 Prozent.

In Sydney schloss der S&P/ASX-200 mit einem Abschlag von 0,9 Prozent. Hier zeigten sich vor allem die Technologiewerte mit deutlichen Abgaben, der Sektor reduzierte sich um 2,2 Prozent. Bei den Einzelwerten verloren Appen, Xero und Nearmap zwischen 4,1 und 7,0 Prozent. Einziger Sektor im Plus waren mit dem jüngsten Anstieg der Ölpreise dagegen die Energiewerte, deren Sektor-Index um 0,7 Prozent zulegte.

Technologie- und Autowerte in Hongkong weiter im Fokus

Für den Hang-Seng-Index ging es im späten Handel um 0,1 Prozent nach unten. Hier standen die Technologiewerte Tencent und Alibaba im Fokus. Die US-Behörden wollen die beiden Unternehmen nun doch nicht auf ihre "Blacklist" nehmen. Vertreter des US-Außen- und -Verteidigungsministeriums hatten zuletzt laut mehreren mit der Angelegenheit vertrauten Personen die Erweiterung einer schwarzen Liste von chinesischen Unternehmen um Alibaba und Tencent diskutiert. Auf dieser Liste stehen chinesische Unternehmen, die wegen angeblicher Verbindungen zu Chinas Militär und Geheimdiensten für US-Investitionen gesperrt sind. Während die Aktien von Tencent um 3,4 Prozent zulegten, verloren Alibaba nach zwischenzeitlichen Aufschlägen 1,3 Prozent.

Die Aktien von Geely reduzierten sich nach anfänglichen weiteren Gewinnen um 3,9 Prozent. Der Suchmaschinenbetreiber Baidu hat eine Kooperation mit dem chinesischen Autobauer beim Bau eines Elektroautos bestätigt. Bereits am Freitag hatte die Aktie mit entsprechenden Berichten um knapp 20 Prozent zugelegt, daher sprachen Teilnehmer von Gewinnmitnahmen.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.697,20 -0,90% +1,67% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) FEIERTAG

Kospi (Seoul) 3.148,45 -0,12% +9,57% 07:00

Schanghai-Comp. 3.531,50 -1,08% +1,68% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 27.865,27 -0,05% +2,32% 09:00

Taiex (Taiwan) 15.557,30 +0,60% +5,60% 06:30

Straits-Times (Sing.) 2.989,04 -0,14% +5,25% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.616,76 -1,01% +0,37% 10:00

BSE (Mumbai) 49.096,31 +0,64% +2,56% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 8:51 % YTD

EUR/USD 1,2185 -0,3% 1,2218 1,2241 -0,2%

EUR/JPY 126,90 -0,1% 126,99 127,25 +0,6%

EUR/GBP 0,9031 +0,2% 0,9009 0,9012 +1,1%

GBP/USD 1,3492 -0,5% 1,3561 1,3582 -1,3%

USD/JPY 104,15 +0,2% 103,94 103,96 +0,9%

USD/KRW 1097,48 +0,4% 1093,01 1091,66 +1,1%

USD/CNY 6,4774 +0,0% 6,4755 6,4666 -0,8%

USD/CNH 6,4727 +0,1% 6,4663 6,4612 -0,5%

USD/HKD 7,7546 -0,0% 7,7552 7,7530 +0,0%

AUD/USD 0,7703 -0,6% 0,7752 0,7773 +0,0%

NZD/USD 0,7190 -0,5% 0,7223 0,7258 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 34.467,50 -10,4% 38.467,01 39.064,50 +18,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 51,70 52,24 -1,0% -0,54 +6,6%

Brent/ICE 55,14 55,99 -1,5% -0,85 +6,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.846,40 1.848,80 -0,1% -2,41 -2,7%

Silber (Spot) 24,93 25,45 -2,0% -0,52 -5,5%

Platin (Spot) 1.047,43 1.060,10 -1,2% -12,68 -2,1%

Kupfer-Future 3,61 3,67 -1,8% -0,07 +2,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

January 11, 2021 03:01 ET (08:01 GMT)

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