16.01.2018 08:41:44

MÄRKTE ASIEN/Freundlich - Hongkong nur noch knapp unter Rekordhoch

Von Gregor Stuart Hunter

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien herrscht weiter gute Stimmung, getragen vor allem von Konjunkturzuversicht. Am Dienstag tendierten die meisten Börsen der Region freundlich. Dabei nahmen in Schanghai und besonders in Hongkong die Indizes ihre am Vortag unterbrochenen rund zweiwöchigen Aufwärtstrends wieder auf. Der HSI in Hongkong lag im Späthandel 1,3 Prozent höher bei 31.748 Punkten und damit nur noch knapp unter dem Rekordhoch von 2007 bei 31.958 Punkten. Das Indexschwergewicht Tencent zog um 2,0 Prozent an. Der chinesische Leitindex Schanghai-Composite gewann 0,8 Prozent auf 3.437 Zähler.

Für anhaltende Kauflaune in China sorgte, dass die Notenbank des Landes dem Bankensystem an den vergangenen Tagen wieder Liquidität zugeführt hatte. Davor habe sie sich mehrere Wochen an die Seitenlinie zurückgezogen gehabt, so Hao Hong, Research- und Strategieexperte bei der Bank of Communications.

In Tokio ging es für den Nikkei um 1,0 Prozent nach oben auf das 26-Jahreshoch von 23.952 Punkten. Die Analysten von Nomura trauen dem Index zum Jahresende 25.500 Punkte zu, zum Ende des ersten Quartals 24.500, gestützt von den US-Steuersenkungen und der beibehaltenen expansiven Geldpolitik in Japan.

Immobilienaktien in Hongkong holen Vortagesabschläge wieder auf

Unter den Einzelwerten zeigten sich in Hongkong Aktien aus dem Immobiliensektor von den starken Vortagesverlusten wieder erholt. CSI Properties lagen zuletzt 6 Prozent im Plus. Beflügelt wurde die Aktie von einer Partnerschaft des Unternehmens mit Richard Lis Pacific Century bei einem Luxuswohnungsprojekt im Zentraldistrikt Hongkongs. Li gilt als reichster Tycoon in Hongkong und engagiert sich damit nach zehn Jahren Abstinenz erstmals wieder auf dem Hongkonger Immobilienmarkt. Jinmao erholten sich um 4,0, Country Garden um 4,4 und Sunac um 5,9 Prozent.

Ping An verteuerten sich um 2,1 Prozent. Antreiber hier sei die anhaltende Spekulation über einen Börsengang der Online-Handelsplattform Lufax des Versicherers, hieß es.

Zu den Tagesgewinnern gehörten Aktien von Kasinobetreibern. Mit Blick auf die Quartalsberichte erwartet Goldman Sachs für das vierte Quartal 2017 ein Wachstum des sektorweiten operativen Gewinns von 26 Prozent. Positive Überraschungen könne es daneben bei Sands China und SJM geben, so die Analysten. Sands China legten um 2,2 und SJM um 1,9 Prozent zu. Galaxy verbesserten sich um 1,3 und Wynn Macau um 3,5 Prozent.

Australien bleibt zurück

Der Kospi in Südkorea erreichte den höchsten Stand seit knapp zwei Monaten. Hauptantreiber war das Schwergewicht Samsung Electronics mit einem Plus von 3 Prozent.

In Australien ging es dagegen um 0,5 Prozent nach unten, unter anderem belastet von Verlusten bei den beiden Rohstoffschwergewichten BHP Billiton und Rio Tinto. Nachdem sie am Montag noch deutliche Gewinne aufgewiesen hatten, gaben sie nun um 0,8 bzw. 0,7 Prozent nach. Beobachter sprachen von Gewinnmitnahmen, zumal Rio Tinto in seinem Produktionsbericht für 2017 Rekordzahlen gemeldet und die Aktie zuletzt ein Sechseinhalbjahreshoch markiert hatte.

Belastet worden sei die Stimmung aber auch von schwächeren Eisenerzpreisen und dem zuletzt erhöhten Kurs des Austral-Dollars, wodurch sich australische Exporte verteuern. Gewinne gab es bei Aktien aus dem Einzelhandelssektor, nachdem der Index des Konsumentenvertrauens in Australien ein Vierjahreshoch erreicht hatte.

Dollar legt in Erholungsbewegung zum Yen zu

Der Dollar zeigte sich mit zuletzt 110,85 Yen mit einer Erholungsbewegung nach den schwachen Vortagen. So kostete er vor Wochenfrist noch rund 113 Yen, ehe Spekulationen über eine womöglich demnächst straffere Geldpolitik Japans den Yen auf Höhenflug schickten. Zum Euro tendierte der Dollar auf seinem ebenfalls zuletzt ermäßigten Niveau seitwärts.

Auch wenn die Dollarverkäufe für den Moment zum Ende gekommen seien, "derzeit findet er keine Freunde auf dem Markt", sagte IG-Marktstratege Chris Weston. Er sprach von einer Welle an Kapital, das aus den USA herausfließe, wofür es diverse Faktoren gebe wie das Einpreisen einer schnelleren Zinsstraffung in Europa im Vergleich zu den USA. Michael J. Howell von CrossBorder Capital sieht vor diesem Hintergrund für den ICE-Dollarindex in diesem Jahr ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent.

Stark unter Druck stand die Kunstwährung Bitcoin im Vorfeld des Verfalls der ersten Bitcoin-Futures am Mittwoch. Der Bitcoin verbilligte sich in Asien um rund 4 Prozent auf 13.221 Dollar.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.048,60 -0,47% -0,27% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 23.951,81 +1,00% +5,21% 07:00

Kospi (Seoul) 2.521,74 +0,72% +2,20% 07:00

Schanghai-Comp. 3.437,48 +0,79% +3,92% 08:00

Shenzhen A-Aktien 2.009,51 +0,41% +0,75% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 31.748,13 +1,31% +4,90% 09:00

Straits-Times (Sing.) 3.543,69 +0,21% +3,46% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.821,46 -0,24% +1,62% 10:00

BSE (Mumbai) 34.895,07 +0,15% +3,20% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:26 % YTD

EUR/USD 1,2241 -0,2% 1,2265 1,2215 +1,9%

EUR/JPY 135,59 +0,0% 135,56 135,24 +0,2%

EUR/GBP 0,8880 -0,1% 0,8889 0,8881 -0,1%

GBP/USD 1,3785 -0,1% 1,3796 1,3757 +2,0%

USD/JPY 110,78 +0,2% 110,53 110,70 -1,6%

USD/KRW 1063,59 +0,1% 1062,91 1062,96 -0,4%

USD/CNY 6,4336 -0,1% 6,4371 6,4410 -1,1%

USD/CNH 6,4343 +0,0% 6,4323 6,4424 -1,2%

USD/HKD 7,8247 +0,0% 7,8237 7,8249 +0,1%

AUD/USD 0,7961 -0,0% 0,7963 0,7947 +1,8%

NZD/USD 0,7281 -0,2% 0,7296 0,7277 +2,6%

Bitcoin

BTC/USD 13.119,34 -5,05 13.817,51 13.648,01 -3,86

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,43 64,81 +0,2% 0,13 +6,6%

Brent/ICE 69,93 70,26 -0,5% -0,33 +5,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.339,52 1.340,16 -0,0% -0,65 +2,8%

Silber (Spot) 17,29 17,36 -0,4% -0,07 +2,1%

Platin (Spot) 994,00 997,00 -0,3% -3,00 +6,9%

Kupfer-Future 3,23 3,25 +0,7% +0,02 -1,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 16, 2018 02:41 ET (07:41 GMT)

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