MÄRKTE ASIEN/Entspannung am Tag "nach Apple"

ßSCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--An den ostasiatischen Marktplätzen haben sich Mittwoch die Schaukelbörsen fortgesetzt. Nach den zum Teil kräftigen Vortagsverlusten war nun wieder Erholung angesagt. Begründet wurde die wieder freundlichere Stimmung mit einer weiteren Verlangsamung bei der Ausbreitung des Coronavirus in China und neuen Stimulierungsmaßnahmen Pekings und Seouls. Die Zahl der Toten in Festlandschina ist inzwischen über zweitausend gestiegen. Die Wall Street hatte am Vortag die Verluste im späten Verlauf vermindert, angeführt von Apple, die nach ihrer Umsatzwarnung am Ende nur noch 1,8 Prozent nachgaben; im frühen Geschäft waren es über 3 Prozent.

In Tokio trieben vor allem Gewinne bei Elektronik- und Pharmawerten den Nikkei um 0,9 Prozent auf 23.401 Punkte nach oben. Gestützt wurde der Markt auch vom nachgebenden Yen, der als sicherer Hafen am Berichtstag im Schatten der riskanteren Assets stand. Mit dem Auslaufen der Berichtssaison stand die Coronaepidemie nahezu allein im Fokus. Japanische Konjunkturdaten fielen uneinheitlich aus. Die Exporte sackten nicht so drastisch ab wie erwartet, während die Maschinenbauaufträge schwächer hereinkamen. Unter den Einzwelwerten rückten die Aktien des Halbleiter-Equipmentherstellers Tokyo Electron um 3,9 Prozent vor und die des Medizingeräteproduzenten Olympus um 3,5 Prozent.

Sorgen wegen möglicher US-Restriktionen

An den chinesischen Börsen setzten die Teilnehmer ihre Hoffnung auf Maßnahmen der Regierung in Peking, die die negativen wirtschaftlichen Folgen der Coronaepidemie abfedern will. So werden etwa Finanzhilfen oder Fusionsprojekte für die großen Fluglinien des Landes in Erwägung gezogen. Allerdings büßte der Markt in Schanghai im späten Geschäft die kleinen Aufschläge ein und schloss leicht im Minus. Dies verdeutliche die Nervosität und Unsicherheit rund um die Epidemie, sagten Teilnehmer. Die Stimmung wurde zudem gebremst von den Überlegungen in den USA, für Technologieexporte neue Restriktionen einzuführen, dabei steht unter anderem auch wieder Huawei im Blick.

In Hongkong drehte der Markt dagegen nach frühen Verlusten 0,3 Prozent ins Plus. In nächster Zeit sei mit einer Konsolidierung zu rechnen, vermuten die Experten von KGI, da die Teilnehmer sich nach Auslaufen der Berichtssaison darauf konzentrieren, wie die einzelnen Unternehmen von der Epidemie betroffen sind.

Neben den von der Epidemie getroffenen Branchen gerieten auch Profiteure in den Blick. So rückten die Aktien von ZhongAn Online P&C Insurance in Hongkong um 5,5 Prozent vor. Die Epidemie könnte die Bereitschaft zum Abschluss von Krankenversicherungsprodukten stärken, hieß es. Bocom International hatte zudem das Kursziel für den Titel angehoben.

Auch in Südkorea standen Technologiewerte auf den Kauflisten, vor allem die Chiphersteller erholten sich von den Verlusten am Dienstag, als die Umsatzwarnung von Apple belastet hatte. Der Markt bekam im Tagesverlauf einen Schub, als der Finanzminister mitteilte, dass die Regierung zusätzliche Hilfen für die von der Coronaepidemie betroffenen Exportunternehmen bereitstellen will. Die Zahl der Infizierten in dem Land stieg derweil deutlich an um 15 auf 46. Der Kospi schloss 0,1 Prozent im Plus.

An den Märkten in Australien und Neuseeland schlossen die Leitindizes auf Rekordhoch. In Wellington rückten die Aktien des Berichtsunternehmen Fletcher Building 4 Prozent vor, in Sydney waren Pharma- und Energiewerte gesucht. Die Titel des Logistiksoftwareunternehmens Wisetech stürzten nach gesenkter Prognose um 27 Prozent ab.

Mit der gestiegenen Risikofreude legte auch der Ölpreis um knapp 1 Prozent zu. Gold konnte die kräftigen Vortagesgewinne noch ausbauen und verblieb oberhalb der 1.600-Dollar-Marke je Feinunze.

===

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 7.144,60 +0,43% +6,89% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 23.400,70 +0,89% -1,96% 07:00

Kospi (Seoul) 2.210,34 +0,07% +0,58% 07:00

Schanghai-Comp. 2.975,40 -0,32% -2,45% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 27.636,91 +0,39% -2,28% 09:00

Straits-Times (Sing.) 3.212,87 +0,51% -0,31% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.532,64 -0,29% -3,25% 10:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:12 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0797 +0,0% 1,0795 1,0831 -3,7%

EUR/JPY 118,83 +0,2% 118,60 118,87 -2,5%

EUR/GBP 0,8306 +0,0% 0,8303 0,8345 -1,9%

GBP/USD 1,2999 -0,0% 1,3000 1,2982 -1,9%

USD/JPY 110,06 +0,2% 109,87 109,74 +1,3%

USD/KRW 1189,15 -0,1% 1190,66 1190,06 +3,0%

USD/CNY 7,0017 +0,1% 6,9972 7,0020 +0,6%

USD/CNH 7,0056 +0,0% 7,0054 7,0062 +0,6%

USD/HKD 7,7703 +0,0% 7,7689 7,7684 -0,3%

AUD/USD 0,6696 +0,1% 0,6688 0,6687 -4,5%

NZD/USD 0,6393 +0,1% 0,6387 0,6412 -5,0%

Bitcoin

BTC/USD 10.085,51 -1,0% 10.184,51 9.796,01 +39,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,48 52,05 +0,8% 0,43 -13,6%

Brent/ICE 58,14 57,75 +0,7% 0,39 -11,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.604,86 1.601,45 +0,2% +3,41 +5,8%

Silber (Spot) 18,29 18,20 +0,5% +0,09 +2,5%

Platin (Spot) 998,85 991,80 +0,7% +7,05 +3,5%

Kupfer-Future 2,62 2,60 +0,6% +0,02 -6,4%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 19, 2020 02:30 ET (07:30 GMT)