24.07.2017 11:31:46

MÄRKTE ASIEN/Dollar-Schwäche dämpft Stimmung in Tokio und Sydney

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Zu Beginn der neuen Woche war an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz auszumachen. Während die Aktienmärkte in Schanghai und Hongkong positive Vorzeichen aufwiesen, ging es in Sydney und Tokio deutlicher nach unten.

   Der japanische und der australische Aktienmarkt wurden dabei von der Abwertung des US-Dollar belastet, die negativ für exportabhängige Unternehmen ist. Beide Börsen verringerten allerdings im späten Geschäft ihre Verluste, als sich der Dollar von seinen Tiefs erholte. Der Nikkei-225-Index schloss 0,6 Prozent niedriger bei 19.976 Punkten. Der Dollar fiel derweil zum Yen unter die 200-Tagelinie und kostete im Tagestief nur 110,72. Später erholte er sich auf etwa 111 Yen. Am Freitag um die gleiche Zeit wurden für einen Dollar jedoch noch etwa 112 Yen gezahlt.

Zweifel an Wirtschaftsreformen belasten Dollar Für die Schwäche des Dollar machten Beobachter wachsende Zweifel an den von US-Präsident Donald Trump versprochenen Wirtschaftsreformen verantwortlich. Überdies tagt in dieser Woche der Offenmarktausschuss der US-Notenbank. Die politische Unsicherheit könnte dazu führen, dass die Federal Reserve bei ihren Zinserhöhungen langsamer als bislang geplant vorgehen muss.

   Das Dollar-Sentiment werde negativ bleiben, bis in den USA eine Reihe positiver Konjunkturdaten auf eine falkenhafte Fed treffe und gleichzeitig die Europäische Zentralbank eine taubenhafte Haltung erkennen lasse, prognostizierte Kay Van-Petersen, Volkswirt bei der Saxo Bank in Singapur.

   Die Analysten des Bankhauses Metzler sahen allerdings weniger schwarz für die US-Währung. Mit Blick auf den Euro stellten sie eine technische Überkauftheit zum Dollar fest. Die Enttäuschung über Donald Trump scheine allmählich eingepreist; zum anderen sprächen die Zinsdifferenz und eine Fed, die der EZB bereits einige Schritte voraus sei, weiterhin für den Greenback. Der Euro sank von seinem Tageshoch bei 1,1684 auf 1,1645 Dollar.

   In Sydney ging es mit den Kursen im Schnitt um 0,6 Prozent nach unten. Die rohstofflastige australische Börse leide darunter, dass Preise für Rohstoffe, darunter vor allem für Eisenerz, trotz des schwächeren Dollar gefallen seien, sagte Gary Huxtable von ASR Wealth Advisors. Normalerweise profitieren die in US-Dollar denominierten Rohstoffe von einer Abwertung der US-Währung, weil sie sich für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum verbilligen.

   Daneben zogen die schwergewichteten großen Banken des Landes den australischen Markt ins Minus. Sie machen etwa ein Viertel des S&P/ASX-200 aus und verloren zwischen 0,5 und 1,0 Prozent. Der australische Energiesektor vollzog die Talfahrt der Ölpreise vom Freitag nach und verbuchte Abgaben von durchschnittlich 2,7 Prozent.

   Die Börse im südkoreanischen Seoul schaffte im späten Handel den Dreh ins Plus. Der Kospi schloss 0,1 Prozent höher auf einem neuen Rekordschlussstand, dem nunmehr achten in Folge.

   Gesunkene Anleiherenditen drückten derweil die Kurse japanischer Versicherer. Dai-ichi Life und T&D Holdings büßten je 1,7 Prozent ein.

   An der Börse in Hongkong zeigte sich der Hang-Seng-Index 0,5 Prozent höher. Gefragt waren Aktien von Immobilienunternehmen, nachdem der Sunac-Chairman via Kurznachrichtendienst Weibo mitgeteilt hat, für sein Unternehmen habe der Cashflow unverändert Priorität. Sunac legten um 2,1 Prozent zu. Times Property und Yuzhou Properties verbesserten sich um 2,2 und 1,8 Prozent.

   Geely Auto rückten um 5,3 Prozent vor. Der chinesische Automobilkonzern plant ein Joint Venture mit Volvo.

   Die Aktien des Apple-Zulieferers AAC Tech, die am Freitag um 12 Prozent eingebrochen waren, verloren weitere 4 Prozent. Auslöser war die Abstufung auf Sell von Buy durch die Analysten von CLSA, die auf ein langsameres Umsatzwachstum bei gleichzeitig steigenden Kosten und die hohe Abhängigkeit von Apple verweisen. Der Kurs des Kameralinsenherstellers Sunny Optical, ebenfalls ein Apple-Zulieferer, erholte sich derweil und stieg um 2,3 Prozent.

Hoffnung auf Einlenken Libyens und Nigerias stützt Ölpreise Die Ölpreise treten nach dem Einbruch vom Freitag mehr oder weniger auf der Stelle. Der Preis für ein Barrel Brent steht kaum verändert bei 48,07 Dollar. Die Akteure blicken gebannt nach Sankt Petersburg, wo am Montag eine Konferenz von Opec-Mitgliedern und -Nichtmitgliedern stattfindet. Am Markt wuchs zuletzt die Hoffnung, dass sich auch Nigeria und Libyen den Förderkürzungen anschließen werden. Beide Länder sind bislang von den seit Jahresbeginn geltenden Einschränkungen ausgenommen und hatten ihre Produktion hochgefahren. Dies war neben der hohen US-Fördermenge ein Grund, warum die Kürzungen die Preise nicht wie erhofft nach oben getrieben haben. === Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.688,10 -0,61% -0,19% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.975,67 -0,62% +4,51% 08:00 Kospi (Seoul) 2.451,53 +0,06% +20,98% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.250,49 +0,39% +4,73% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 26.845,40 +0,53% +21,49% 10:00 Taiex (Taiwan) 10.461,28 +0,24% +13,05% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.310,70 -0,10% +14,92% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.761,99 +0,16% +7,33% 11:00 BSE (Mumbai) 32.216,48 +0,59% +20,99% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 09.55 Uhr % YTD EUR/USD 1,1647 -0,2% 1,1669 1,1639 +10,8% EUR/JPY 129,02 -0,5% 129,73 130,06 +4,9% EUR/GBP 0,8944 -0,4% 0,8979 0,8957 +4,9% GBP/USD 1,3021 +0,2% 1,2994 1,2994 +5,5% USD/JPY 110,78 -0,3% 111,16 111,74 -5,2% USD/KRW 1114,11 -0,4% 1118,86 1118,83 -7,7% USD/CNY 6,7500 -0,2% 6,7669 6,7669 -2,8% USD/CNH 6,7469 -0,2% 6,7575 6,7626 -3,3% USD/HKD 7,8064 -0,0% 7,8090 7,8086 +0,7% AUD/USD 0,7963 +0,7% 0,7911 0,7902 +10,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,79 45,77 +0,0% 0,02 -19,7% Brent/ICE 48,07 48,06 +0,0% 0,01 -18,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.254,81 1.254,90 -0,0% -0,09 +9,0% Silber (Spot) 16,46 16,52 -0,3% -0,05 +3,4% Platin (Spot) 935,25 935,25 0% 0 +3,5% Kupfer-Future 2,73 2,72 +0,1% +0,00 +8,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln/bam

   (END) Dow Jones Newswires

   July 24, 2017 05:00 ET (09:00 GMT)

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