06.07.2018 09:48:43

MÄRKTE ASIEN/China-Börsen drehen mit Schnäppchenkäufen ins Plus

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Eine Erholung im Tagesverlauf haben die Kurse an den chinesischen Aktienmärkten am Freitag hingelegt. Nach Abgaben am Vormittag drehten die Indizes in der zweiten Handelshälfte ins Plus. Teilnehmer berichteten, dass die niedrigen Kurse Käufer angelockt hätten, nachdem es in jüngster Zeit stetig abwärts gegangen war. Mehr als eine Gegenbewegung wollten Händler darin aber noch nicht erkennen, denn das bestimmende Thema bleibt weiterhin die nächste Stufe im Handelsstreit zwischen den USA und China. Zudem liegt der Schanghai-Composite auf Wochenbasis noch immer 3,5 Prozent im Minus.

Zwar glimmt immer wieder Optimismus auf, dass es zu einer Verständigung kommen könnte, aber zunächst einmal sind die US-Strafzölle gegen China am heutigen Freitag in Kraft getreten. Allerdings hatten sich die Investoren mehrheitlich auf eine Eskalation bereits eingestellt und Aktien verkauft, so dass vieles schon eingepreist war.

Strafzölle in Kraft

Die US-Strafzölle von 25 Prozent auf chinesische Produkte im Wert von 34 Milliarden Dollar gelten seit Mitternacht (Ortszeit Washington). China hatte bereits erklärt, darauf mit Gegenzöllen in gleicher Höhe reagieren zu wollen. In einer ersten Reaktion teilte das chinesische Handelsministerium mit, die USA hätten den "größten Handelskrieg der Wirtschaftsgeschichte begonnen". China müsse nun zurückschlagen, hieß es weiter.

Der Schanghai-Composite gewann 0,5 Prozent auf 2.746 Punkte, nachdem er im frühen Handel noch um über 1 Prozent nachgegeben hatte. Finanzwerte führten die Erholung an, während Immobilienwerte weiter nachgaben. An der Börse in Hongkong stand der geplante Börsengang des chinesischen Smartphone-Hersteller Xiaomi am Montag im Fokus. Nach Aussage von Marktbeobachtern werde der Börsengang nur verhalten aufgenommen. Die Emission sei nur 9,5-fach überzeichnet gewesen. Für den Hang-Seng-Index ging es nach Verlusten am Morgen um 0,4 Prozent nach oben.

Am Freitag stehen in den USA zudem die wichtigen US-Arbeitsmarktdaten für Juni auf der Agenda, was zunächst für Unsicherheit an den Börsen in Asien sorgte. Weiter robust ist die Lage am US-Arbeitsmarkt, allerdings dürfte die Beschäftigtenzahl im Juni nicht so stark wie im Mai mit 223.000 gestiegen sein. Die Arbeitslosenquote liegt auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2000, noch niedriger war sie zuletzt 1969. Latente Besorgnis haben Volkswirte immer beim Blick auf die Stundenlöhne, die in einem engen Arbeitsmarkt eigentlich deutlicher klettern müssten als zuletzt.

Samsung enttäuscht mit Prognose

In Südkorea stand eine Gewinnwarnung von Samsung im Blick. Der Elektronikkonzern erwartet für das soeben beendete zweite Quartal einen Anstieg des operativen Gewinns um 5 Prozent. Damit würde eine vier Quartale andauernde Rekordfahrt beendet. Zudem läge das Ergebnis unter der Markterwartung. Für die Aktie ging es um 2,3 Prozent nach unten, im Gefolge verlor die Aktie des Chipherstellers Hynix 1 Prozent. Dies reichte aber nicht aus, um den Leitindex ins Minus zu ziehen, der Kospi gewann 0,7 Prozent. Gestützt wurde er unter anderem von den schwergewichteten Aktien von Posco und Hyuandai Motor, die jeweils über 1 Prozent kletterten.

Gegen den Trend in China hatte die Börse in Tokio bereits am Vormittag zugelegt. Zu Handelsschluss ging es für den Nikkei-225 um 1,1 Prozent auf 21.788 Punkte nach oben. Der Yen zeigte sich unterdessen kaum verändert. Zu den gesuchten Werten gehörten die Autowerte wie Toyota und Honda. Toyota rückten um 1,1 Prozent vor und Honda legten um 1,4 Prozent zu.

In Australien spielte der Handelskonflikt kaum eine Rolle, denn der Markt lag von Beginn an im Plus. Der Leitindex S&P/ASX 200 stieg um 0,9 Prozent und erreichte damit ein neues Zehnjahreshoch. Die schwergewichteten Bankenwerte stiegen um bis zu 2 Prozent. Aber auch die Energiewerte legten trotz des gesunkenen Ölpreises vor.

Singapur will überraschend Immobilienmarkt abkühlen

In Singapur, wo es für den Straits-Times-Index um 2,2 Prozent nach unten ging, gab es noch einen zusätzlichen Belastungsfaktor. Die Regierung hat beschlossen, den Immobilienmarkt etwas abzukühlen. Damit sollen die Preissteigerungen im Einklang mit den wirtschaftlichen Entwicklungen gehalten werden. Die Monetary Authority of Singapore (MAS) teilte mit, dass die ABSD-Sätze (Additional Buyer's Stamp Duty) für Bürger Singapurs und dauerhafte Bewohner, die ihre ersten Häuser kaufen, bei 0 Prozent bzw 5 Prozent bleiben werden. Die Preise für alle anderen Personen werden um 5 Prozentpunkte angehoben, während sie für Immobilienkonzerne um 10 Prozentpunkte erhöht werden.

Die Oversea-Chinese Banking Corporation (OCBC) hat ihren "Bull Case" für Immobilien-Sektor in Singapur aufgehoben. Die Entscheidung der Regierung habe "überrascht". Diese benutze "zum Töten einer Fliege den Vorschlaghammer", so die Beobachter. Die meisten Käufer, die nun eine Wohnimmobilie in Singapur kaufen wollen, müssen wegen der Erhöhung zusätzliche 50.000 Singapur-Dollar (umgerechnet 36.600 US-Dollar) auf den Tisch legen. Auf der Verliererseite standen dann auch die Immobilienwerte wie City Developments (minus 0,7 Prozent). Auch die Bankenwerte zeigten sich mit Abgaben.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.272,30 +0,91% +3,42% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 21.788,14 +1,12% -4,29% 08:00

Kospi (Seoul) 2.272,87 +0,68% -7,89% 08:00

Schanghai-Comp. 2.746,48 +0,46% -16,97% 09:00

Shenzhen A-Aktien 1.622,36 +1,51% -16,09% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 28.296,89 +0,41% -5,97% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.608,57 -0,03% -0,32% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.182,36 -2,28% -4,30% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.673,18 -1,03% -5,91% 11:00

BSE (Mumbai) 35.717,38 +0,40% +5,63% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 10:04 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1704 +0,1% 1,1690 1,1687 -2,6%

EUR/JPY 129,41 +0,1% 129,32 129,29 -4,3%

EUR/GBP 0,8848 +0,1% 0,8842 0,8828 -0,5%

GBP/USD 1,3230 +0,1% 1,3220 1,3238 -2,2%

USD/JPY 110,58 -0,1% 110,66 110,64 -1,8%

USD/KRW 1116,52 -0,2% 1119,20 1119,10 +4,6%

USD/CNY 6,6537 +0,3% 6,6370 6,6308 +2,3%

USD/CNH 6,6659 +0,1% 6,6564 6,6466 +2,3%

USD/HKD 7,8483 +0,0% 7,8469 7,8469 +0,4%

AUD/USD 0,7402 +0,2% 0,7387 0,7385 -5,3%

NZD/USD 0,6810 +0,3% 0,6788 0,6776 -4,1%

Bitcoin

BTC/USD 6.543,67 -0,6% 6.580,48 6.689,05 -52,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,03 72,94 +0,1% 0,09 +22,9%

Brent/ICE 77,22 77,39 -0,2% -0,17 +19,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.255,02 1.257,88 -0,2% -2,86 -3,7%

Silber (Spot) 16,01 16,06 -0,3% -0,05 -5,5%

Platin (Spot) 841,25 843,00 -0,2% -1,75 -9,5%

Kupfer-Future 2,82 2,81 +0,2% +0,01 -15,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz/ros

(END) Dow Jones Newswires

July 06, 2018 03:48 ET (07:48 GMT)

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