03.01.2017 10:15:45

MÄRKTE ASIEN/Caixin-PMI stützt China-Börsen - Feiertag in Japan

   SCHANGHAI (Dow Jones)--An den ostasiatischen Börsen haben am Dienstag die positiven Vorzeichen überwogen. Für viele Aktienmärkte der Region war es der erste Handelstag im neuen Jahr; am Montag hatte wegen des nachgeholten Neujahrstags unter anderem an den chinesischen Börsen, in Australien und in Japan kein Handel stattgefunden.

   Während die Börse in Tokio wegen eines Feiertags abermals geschlossen blieb, ging es in Schanghai dank guter chinesischer Konjunkturdaten um 1,1 Prozent nach oben. In Hongkong gewannen die Kurse im Schnitt 0,6 Prozent.

   Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg im Dezember auf den höchsten Stand seit Anfang 2013. Der schon am Wochenende veröffentlichte offizielle Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe hatte ebenfalls positiv überrascht.

Furcht vor Kapitalflucht stellt nachhaltige Erholung in Frage Beobachter sind jedoch skeptisch, ob die guten Daten die Stimmung an den chinesischen Börsen nachhaltig aufhellen werden. Überschattet wird das Börsengeschehen nämlich von der Furcht vor einer Kapitalflucht aus China, die sich in immer strengeren regulatorischen Vorschriften manifestiert.

   Erst kürzlich hat die chinesische Zentralbank (PBoC) die Kontrolle von Überweisungen durch Privatpersonen verschärft, um Geldwäsche wirksamer zu bekämpfen. Auch die Höhe, ab der Banken Kapitaltransfers der PBoC melden müssen, wurde gesenkt. Nach Meinung von Analysten wird diese Maßnahme zur Eindämmung von Kapitalabflüssen beitragen.

   Am Wochenende kamen überdies Spekulationen auf, dass die Regierung in Peking den Kauf von Devisen stärkeren Beschränkungen unterwerfen wird. Bislang dürfen Chinesen jährlich heimische Währung im Gegenwert von maximal 50.000 US-Dollar in Fremdwährungen tauschen, wenn sie im Ausland investieren oder Immobilien kaufen wollen. Der Regulierer kommentierte die Gerüchte, indem er darauf hinwies, dass die Einhaltung der Vorschriften konsequenter überwacht werde.

   Am Anleihemarkt stürzten die Notierungen chinesischer Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 50 Jahren um über 10 Prozent ab, worauf der Handel mit den Titeln für eine halbe Stunde unterbrochen wurde. Gründe für die enormen Preisschwankungen wurden zunächst nicht bekannt. Händler verwiesen aber darauf, dass die Ultralangläufer sehr illiquide seien, was große Kursausschläge begünstige. Laut Pin Ru Tan von HSBC in Singapur wurde die 50-jährige Anleihe zum letzten Mal im Dezember gehandelt. Die nun zu beobachtende Entwicklung liege im Einklang mit dem Ausverkauf am Interbankenmarkt. Sie sei kein Grund zur Sorge.

   An der Börse in Sydney legte der S&P/ASX-200 um 1,2 Prozent zu. Stützend wirkten hier Daten zu den Häuserpreisen, die im vergangenen Jahr so stark gestiegen sind wie seit sieben Jahren nicht mehr. Auch der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Australien überzeugte im Dezember mit einem Anstieg. Und nicht zuletzt dürfte die rohstofflastige australische Börse von den chinesischen Wirtschaftsdaten profitiert haben, denn China ist wichtigster Abnehmer australischer Rohstoffe.

   An den Rohstoffmärkten trieben die China-Daten ebenfalls die Preise nach oben. Kupfer verteuerte sich im asiatisch dominierten Handel um 1,2 Prozent auf 5.607 Dollar je Tonne. Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 57,07 Dollar.

   Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar auf breiter Front fester. Die chinesische Zentralbank hat daher den Yuan gegen den Dollar 0,2 Prozent schwächer gefixt. Bei dem Fixing wurde erstmals ein erweiterter Währungskorb berücksichtigt, der nun auch den koreanischen Won und den saudischen Rial einschließt. Der Euro fiel auf rund 1,0430 Dollar zurück; am Montagmorgen hatte er etwa 1,0490 Dollar gekostet. Zur japanischen Währung wertete der Greenback auf fast 118 von 117,30 Yen auf.

Rückläufige Spielfreude belastet Kasinoaktien in Hongkong In Hongkong fielen die Aktien von Kasinobetreibern gegen den Trend, nachdem für das vergangene Jahr ein Rückgang des Glücksspielumsatzes in Macao um 3,3 Prozent auf 223,2 Milliarden Macau-Pataca gemeldet wurde. Sands China verloren 0,7 Prozent und Galaxy Entertainment 1,6 Prozent.

   Immobilien-Aktien profitierten in Hongkong von einer Studie der Citigroup. Wharf stiegen um 4,4 Prozent.

   An der australischen Börse rückten ANZ um 1,7 Prozent vor, nachdem die Bank einen weiteren Schritt zum Rückzug aus dem Asiengeschäft getan hat. Sie trennt sich von 20 Prozent an der Shanghai Rural Commercial Bank; der Verkaufserlös beträgt 1,32 Milliarden US-Dollar.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.733,20 +1,19% +0,60% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) Feiertag 07:00 Kospi (Seoul) 2.043,97 +0,88% +0,86% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.136,28 +1,05% +1,05% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.126,01 +0,68% -- 09:00 Straits-Times (Singapur) 2.893,17 +0,43% +0,43% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.632,61 -0,56% -0,56% 10:00 BSE (Mumbai) 26.673,79 +0,29% +0,18% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,0431 -0,3% 1,0463 1,0515 -0,8% EUR/JPY 123,08 +0,3% 122,75 123,37 +0,1% EUR/GBP 0,8494 -0,3% 0,8522 0,8520 -0,4% GBP/USD 1,2281 +0,0% 1,2279 1,2339 -0,5% USD/JPY 117,99 +0,6% 117,33 117,38 +0,9% USD/KRW 1205,00 +0,1% 1204,25 1206,06 -0,2% USD/CNY 6,9554 +0,2% 6,9450 6,9450 +0,2% USD/CNH 6,9695 -0,1% 6,9779 6,9781 -0,1% USD/HKD 7,7566 -0,0% 7,7568 7,7577 +0,0% AUD/USD 0,7213 +0,2% 0,7198 0,7183 -0,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,00 53,72 +0,5% 0,28 +0,5% Brent/ICE 57,07 56,82 +0,4% 0,00 +0,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.151,51 1.152,10 -0,1% -0,60 +0,0% Silber (Spot) 16,02 15,93 +0,6% +0,09 +0,6% Platin (Spot) 907,95 903,60 +0,5% +4,35 +0,5% Kupfer-Future 2,54 2,51 +1,2% +0,03 +1,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln/raz

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