15.03.2016 09:53:48
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MÄRKTE ASIEN/BoJ drückt Tokio ins Minus - Yen legt zu
Von Thomas Rossmann
SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Mit Abgaben hat die Börse in Tokio am Dienstag auf die Aussagen der Bank of Japan (BoJ) reagiert. Nach dem Treffen rutschte der Nikkei-225, der sich im Vorfeld unverändert gezeigt hatte, in negatives Terrain. Die Entscheidung, die Zinsen unverändert zu lassen war von den Märkten erwartet worden, die Notenbank zeigte sich aber etwas pessimistischer in Bezug auf die konjunkturelle Entwicklung. Sie ergänzte in ihrer Erklärung das Wort "Trend" für die aktuelle Entwicklung. Dies werteten Volkswirte als Hinweis, dass die Wirtschaft noch nicht auf den Erholungspfad zurückgekehrt sei. Die BoJ senkte zugleich ihre Inflationserwartungen.
Der Nikkei-225 schloss schließlich mit einem Abschlag von 0,7 Prozent bei 17.117 Punkten. In Sydney drückten dagegen vor allem die weiter fallenden Ölpreise auf das Sentiment. Der S&P/ASX-200 reduzierte sich um 1,4 Prozent. Der Schanghai-Composite schaffte auf der Zielgeraden noch den Sprung ins Plus und gewann 0,2 Prozent auf 2.864 Punkte. Vor allem Aufschläge bei Finanzwerten hätten den Index im späten Handel nach oben gezogen, hieß es von einem Teilnehmer.
Die BoJ belässt das Zinsniveau mit minus 0,1 Prozent weiter im negativen Bereich, betonte allerdings zugleich frühere Aussagen, das weitere Senkungen möglich seien, sollte dies notwendig werden. "Die BoJ wird sicherlich eine gewisse Zeit abwarten, wie sich die negativen Zinsen auswirken und nicht blindlings die Zinsen weiter senken", so Analyst Koya Miyamae von SMBC Nikko Securities. Erst im Januar hatte die japanische Notenbank überraschend erstmals die Zinsen in den negativen Bereich gedrückt. Dies war von Marktbeobachtern als fast verzweifelter Versuch gewertet worden, das Wachstum wiederzubeleben.
Die Analysten von Capital Economics rechnen im April mit weiteren Schritten der japanischen Notenbank. "Es gibt aktuell einen deutlichen Gegenwind für das Ziel der BoJ, die Inflation wieder auf 2 Prozent zu bringen", so die Experten. Sie erwarten eine weitere Senkung der Zinsen auf minus 0,3 Prozent sowie eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms um 10 auf 90 Billionen Yen.
Fokus ist nun auf die Fed gerichtet Die BoJ bildete nur den Auftakt zu einer Woche der Notenbanken. Mit Spannung wird vor allem auf die Sitzung der Fed am Mittwoch geschaut. Am Donnerstag wird sich zudem die Bank of England treffen. Mehrheitlich wird mit keinen Veränderungen durch die US-Notenbank gerechnet. Angesichts der zuletzt soliden US-Konjunkturdaten ist allerdings der Spielraum für die Fed groß und damit auch das Potenzial für Überraschungen. Das Ergebnis wird am Mittwoch um 19:00 Uhr MEZ veröffentlicht.
In Sydney sorgten die deutlichen Abschläge bei den Energie- und Minenwerten für ein kräftiges Minus. Die entsprechenden Sektoren verloren 3,6 bzw. 2,4 Prozent und sorgten dafür, dass der Index den stärksten Rücksetzer seit drei Wochen verzeichnete und nur knapp über seinem Tagestief aus dem Handel ging. Woodside Petroleum, Oil Search und Santos gaben um jeweils mehr als 3 Prozent nach. BHP Billiton und Rio Tinto fielen um jeweils 3,4 Prozent zurück. Händler berichteten zudem von Gewinnmitnahmen im Banken-Sektor, der seit Mitte Februar deutlich zugelegt hatte. Die Aktien von Commonwealth Bank of Australia, Westpac und National Australia Bank reduzierten sich um jeweils knapp 2 Prozent, Australia & New Zealand Banking fielen um 1,4 Prozent.
Ölpreise fallen weiter zurück Die Ölpreise setzten ihre Abwärtstendenz auch am Dienstag fort. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI reduzierte sich um 1,9 Prozent auf 36,46 Dollar, für Brent ging es um 1,9 Prozent auf 38,79 Dollar nach unten. Händler verwiesen zur Begründung auf Aussagen des iranischen Ölministers, wonach sich das Land an einem Einfrieren der Fördermenge auf dem Januar-Niveau nicht beteiligen wird. "Wenn man die Fördermenge einfriert, dann schenkt man dem Iran Marktanteile", sagte Energie-Analystin Virendra Chauhan von Energy Aspects. "Die Realität ist, dass es vor Dezember keine Senkung der Fördermenge geben wird".
Am Devisenmarkt legte der Yen nach der Entscheidung der BoJ deutlich zu. Der Dollar fiel auf 113,05 Yen zurück, nach 113,85 Yen vor der Entscheidung. Die Aufwertung des Yen zu Dollar und Euro wertete die Commerzbank dahingehend, dass der Markt die BoJ für die zögerliche Haltung im Kampf um ihr Inflationsziel abstraft. Die BoJ habe weitere expansive Schritte in der Geldpolitik zwar nicht ausgeschlossen, allerdings keinen Zeitrahmen genannt.
Der Goldpreis gab weiter nach, zeigte allerdings auf die Aussagen der japanischen Notenbank keine Reaktion. Händler verwiesen auf Zinsängste im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank. Auch wenn kaum jemand ernsthaft damit rechne, dass die Fed schon am Mittwoch die Zinsen anhebe, so sprächen doch die jüngsten Konjunkturdaten dafür, dass es im weiteren Verlauf des Jahres dazu komme. Der Preis für die Feinunze fiel um 0,4 Prozent auf 1.231 Dollar.
=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % YTD in % Handelsende (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.111,40 -1,43% -3,48% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.117,07 -0,68% -10,07% 07:00 Kospi (Seoul) 1.969,97 -0,12% +0,44% 07:00 Schanghai-Composite (Schanghai) 2.864,37 +0,17% -19,07% 08:00 CSI-300 (Schanghai/Shenzhen) 3.074,78 +0,30% -17,59% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.265,64 -0,83% -7,52% 09:00 Straits-Times (Singapur) 2.839,00 -0,28% -1,52% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.691,31 -0,53% -0,07% 10:00 BSE (Mumbai) 24.616,92 -0,76% -5,75% 11:00DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 9.37 Uhr YTD in % EUR/USD 1,1119 +0,1% 1,1104 1,1119 +2,4% EUR/JPY 125,70 -0,5% 126,35 126,48 -1,4% USD/JPY 113,05 -0,6% 113,79 113,75 -3,7% USD/KRW 1190,24 +0,1% 1189,25 1188,63 +1,2% USD/CNY 6,5092 +0,1% 6,5000 6,4955 +0,2% USD/CNH 6,5046 +0,1% 6,4959 6,4930 -1,0% USD/HKD 7,7599 +0,0% 7,7588 7,7592 +0,1% AUD/USD 0,7466 -0,6% 0,7511 0,7527 +2,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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March 15, 2016 04:23 ET (08:23 GMT)
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