MÄRKTE ASIEN/Börsen trotzen US-Vorgaben - Samsung auf Rekordhoch

   TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Akteure an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien haben sich am Dienstag von negativen Vorgaben aus den USA nicht aus der Ruhe bringen lassen. Trotz leichter Verluste an der Wall Street stiegen die Kurse in Seoul, Schanghai, Hongkong und Sydney. Lediglich zu Beginn des Handels hatten sie etwas nachgegeben. In Seoul markierte das Indexschwergewicht ein neuerliches Rekordhoch.

   Tokio machte eine Ausnahme, allerdings fiel das Minus des Nikkei-Index gering aus mit 0,2 Prozent auf 19.344 Punkte. Zudem wurde der Handel als dünn bezeichnet. Vom Devisenmarkt kamen kaum Impulse, der Dollar tendierte zu Yen und Euro seitwärts auf dem Niveau aus dem späten US-Geschäft.

   Händler berichteten von einer anfangs etwas eingetrübten Stimmung bei Aktien aus dem Bankensektor und machten dafür die von der Deutschen Bank für viele Akteure überraschend angekündigte Kapitalerhöhung verantwortlich. Das habe Spekulationen über weiteren Finanzbedarf in der Branche geschürt. Mitsubishi UFJ Financial (MTU) verloren 0,5 Prozent, Resona 0,8 Prozent und Sumitomo Mitsui Financial, die bereits auf einem Einmonatstief notierten, gaben um 1 Prozent weiter nach.

   Das Plus in Seoul, wo es immerhin um 0,6 Prozent nach oben ging, erklärten Marktteilnehmer mit einer Erholung nach den kräftigen jüngsten Verlusten in Reaktion auf von Peking angedrohte wirtschaftliche Sanktionen gegen Südkorea. Hintergrund ist der nun tatsächlich begonnene Aufbau einer Raketenabwehr durch die USA in Südkorea wegen der Bedrohung aus Nordkorea.

Gespannte Zurückhaltung vor US-Arbeitsmarktdaten Die Märkte warteten nun auf die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag, von denen sie sich weitere Erkenntnisse über die potenzielle Zinspolitik der US-Notenbank erhofften, hieß es. Die große Mehrheit der Akteure an den Finanzmärkten rechnet mit einer Zinserhöhung im März. Die Frage ist mittlerweile eher die, in welchem Tempo es danach weitergeht mit dem Zinserhöhungsprozess. "Vor den Jobdaten am Freitag werden wir viel Volatilität bei zinssensiblen Aktien sehen", meinte Handelsexperte Andrew Sullivan von Haitong Securities International.

   Auch am Devisenmarkt könnten die Daten für Bewegung sorgen. Sollten sie für einen schnellen Zinserhöhungszyklus, könne verstärkter Kapitalabfluss aus Schwellenländern die Folge sein, hieß es warnend. Viele Akteure ziehen bei steigenden US-Zinsen nämlich Gelder ab und investieren sie lieber in sichere zinstragende US-Titel.

   Der Goldpreis dümpelte auf dem zuletzt wieder ermäßigten Niveau seitwärts, die Feinunze kostete zuletzt 1.225 Dollar. Sie leidet unter dem nach oben zeigenden Zinstrend, weil Gold selbst keine Zinsen abwirft.

   In Australien wurde derweil der Leitzins von der Notenbank bestätigt. Die Zentralbank selbst erklärte, sie sehe angesichts der jüngsten wirtschaftlichen Entwicklung keinen Bedarf für weitere Stimulierungsmaßnahmen. Der Austral-Dollar zog darauf zum US-Dollar an von 0,7580 am Vortag auf im Hoch 0,7630.

Peking setzt auf Künstliche Intelligenz In China waren weiter Aktien von Unternehmen gesucht, die sich mit Künstlicher Intelligenz befassen. Präsident Li Keqiang betonte auf dem laufenden Volkskongress, die Entwicklung in dieser Branchen vorantreiben zu wollen. Tongling Jingda Special Magnet Wire gewannen 10,1 Prozent, CSG Smart Science legten um 8,2 Prozent zu.

   Stark ausgefallene Verkaufszahlen im Februar beflügelten Aktien von chinesischen Immobilienunternehmen. Agile Group führten die Branchenrally mit einem Plus von rund 5 Prozent in Hongkong an. China Aoyuan legten um 3,1 Prozent zu, China Overseas Land verteuerten sich um 1,9 Prozent und China Resources um 3,2 Prozent.

Samsung auf Rekordhoch über 2 Millionen Won In Seoul schlossen Samsung das zweite Mal überhaupt erst über der Marke von 2 Millionen Won auf einem Rekordhoch nach einem kleinen Plus von 0,3 Prozent gegenüber Montag. Die Aktie werde derzeit getragen von der robusten Nachfrage nach Smartphone-Komponenten, hieß es.

   In Sydney drückten schwache Rohstoffpreise die Kurse der Rohstoffriesen BHP Billiton und Rio Tinto um 1 bzw. um 0,8 Prozent nach unten. Bankenaktien legten dagegen etwas zu.

   Für gute Stimmung in der japanischen Logistikbranche sorgte ein Zeitungsbericht, wonach YAMATO Holdings erstmals seit 27 Jahren die Frachtraten anheben will. Hitachi Transport System stiegen darauf um 2,7 Prozent, Seino Holdings um 2,9 und Yamato um 0,5 Prozent.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD S&P/ASX 200 (Sydney) 5.761,40 +0,26% +1,09% Nikkei-225 (Tokio) 19.344,15 -0,18% +1,20% Kospi (Seoul) 2.094,05 +0,61% +3,34% Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.242,66 +0,27% +4,48% Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.669,33 +0,31% +7,25% Straits-Times (Singapur) 3.126,25 +0,15% +8,52% KLCI (Malaysia) 1.728,09 +0,04% +5,26% BSE (Mumbai) 28.984,14 -0,22% +8,85%

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:39 % YTD EUR/USD 1,0599 +0,2% 1,0583 1,0629 +0,8% EUR/JPY 120,58 -0,0% 120,60 120,84 -1,9% EUR/GBP 0,8672 +0,3% 0,8646 0,8663 +1,7% GBP/USD 1,2225 -0,1% 1,2241 1,2270 -0,9% USD/JPY 113,76 -0,2% 113,94 113,67 -2,7% USD/KRW 1148,30 -0,6% 1155,26 1155,19 -4,9% USD/CNY 6,8983 +0,0% 6,8974 6,8937 -0,7% USD/CNH 6,8902 -0,2% 6,9010 6,8920 -1,2% USD/HKD 7,7654 +0,0% 7,7643 7,7642 +0,1% AUD/USD 0,7611 +0,4% 0,7578 0,7589 +5,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,12 53,2 -0,2% -0,08 -4,2% Brent/ICE 55,88 56,01 -0,2% -0,13 -3,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.225,96 1.228,00 -0,2% -2,05 +6,5% Silber (Spot) 17,75 17,79 -0,2% -0,04 +11,4% Platin (Spot) 975,85 979,50 -0,4% -3,65 +8,0% Kupfer-Future 2,64 2,64 +0,0% +0,00 +5,5% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   March 07, 2017 03:17 ET (08:17 GMT)

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