09.04.2018 09:41:44

MÄRKTE ASIEN/Börsen spielen wieder Entspannung im Handelskonflikt

Von Kenan Machado

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Spekulation, dass es im zuletzt eskalierenden Handelsstreit zwischen den USA und China am Ende nicht so schlimm kommen wird, wie es derzeit den Anschein hat, hat den Aktienmärkten in Ostasien und Australien zum Wochenauftakt Kursgewinne beschert. Der sehr schwache Freitag an den US-Börsen wurde im Handelsverlauf auch deswegen abgeschüttelt, weil US-Präsident Donald Trump am Wochenende davon sprach, dass China Handelshemmnisse senken werde und die USA ihrerseits dann die Zölle senken könnten. "Großartige Zukunft für beide Länder", so der tweetfreudige Trump in seiner Kurzbotschaft.

In Tokio gewann der Nikkei-Index 0,5 Prozent auf 21.678 Punkte, in Sydney ging es um 0,4 Prozent nach oben. Klarer Gewinner war Hongkong, wo der HSI im Späthandel ein Plus von 1,2 Prozent aufwies. An den Devisen- und Rohstoffmärkten tut sich dagegen eher wenig.

Mögliche tatsächliche Strafzölle seien noch einiges entfernt, hieß es. Bislang gebe es nur Drohungen und auch hier werde möglicherweise heißer gekocht als am Ende gegessen. Die Terminkontrakte auf die US-Aktienindizes zogen ebenfalls an. Die Märkte wollten nicht übermäßig und voreilig in den Alarmmodus schalten, meinte Analyst Vishnu Varathan von der Mizuho Bank. Der jüngste Trumpsche Tweet klinge versöhnlicher und nicht so aggressiv.

Und von den Volkswirten der Societe Generale hieß es, selbst wenn die USA ihre Drohungen wahr machen sollten, Waren im Wert von 50 Milliarden Dollar mit Strafzöllen zu belegen, so würde dies den Output der asiatischen Volkswirtschaften ohne China lediglich um 0,1 Prozent drücken. Allerdings warnten sie zugleich vor einer weiteren Eskalation und negativen Zweitrundeneffekten auf die Wirtschaft, beispielsweise durch eine anziehende Inflation.

Nachholbedarf in China

Zur guten Stimmung habe auch beigetragen, dass Nordkorea seine Bereitschaft signalisiert habe, über eine Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu sprechen, sagten Marktteilnehmer. "Dabei dürfte China eine Rolle gespielt haben", glaubt Marktexperte Varathan. Die Teilnehmer warteten nun gespannt auf chinesische und US-Inflationsdaten am Dienstag und neue Handelsbilanzdaten aus dem Reich der Mitte zum Wochenausklang, so Michael McCarthy von CMC Markets.

Zum kräftigen Plus in Hongkong hieß es, hier dürfte das Ende der viertägigen feiertagsbedingten Handelspause in Festlandchina eine Rolle spielen. Nach dieser schienen einige Akteure verstärkten Anlagebedarf bei in Hongkong notierten Aktien zu sehen. Daneben war aber auch von einer technischen Erholungsbewegung nach zuletzt ausgeprägter Kursschwäche bei gleichzeitig robusten Gewinnmiteilungen der Unternehmen die Rede. In Schanghai selbst zog das Marktbarometer um 0,3 Prozent an.

Unter den Einzelwerten lagen Geely im Späthandel 5,4 Prozent höher nach solide ausgefallenen Autoverkäufen im März. Great Wall Motor pendelten nach anfänglichen Verlusten um das Niveau vom Freitag. Im März erzielte Great Wall nach einem schwachen Februar wieder ein stärkeres Absatzwachstum. Im ersten Quartal insgesamt lag der Autoabsatz damit 1 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Sunny Optical zeigten sich zuletzt 5,5 Prozent höher im unmittelbaren Vorfeld der Bekanntgabe von Produktionsdaten für März.

In Sydney schossen Atlas Iron um 42 Prozent nach oben und machten damit annähernd sämtliche seit Jahresbeginn angefallenen Verluste wieder wett. Getrieben wurde der Kurs von einer auf einer reinen Aktientransaktion beruhenden Übernahmevereinbarung mit Mineral Resources. Deren Aktie gab um 6,9 Prozent nach.

Für Samsung Biologics ging es in Seoul um 8,3 Prozent nach oben auf ein Allzeithoch. Das Unternehmen kann dank einer Patentvereinbarung später im Jahresverlauf seine Biosmilarprodukte auch in Europa verkaufen.

Syrien Thema am Ölmarkt

Am Ölmarkt zogen die Preise leicht an um rund ein halbes Prozent mit der Spekulation auf mögliche Produktionsunterbrechungen im Nahen Osten. Händler verwiesen dazu auf Berichte, wonach ein syrischer Militärflughafen bombardiert worden sein soll. In den Berichten wurden zunächst die USA verdächtigt, für den Angriff verantwortlich zu sein. Später wurde nicht mehr auf die USA Bezug genommen. Kurz zuvor hatte US-Präsident Donald Trump eine Warnung an Damaskus und seine Verbündeten als Reaktion auf einen mutmaßlichen Chemiewaffenangriff auf die Rebellenhochburg Duma ausgesprochen.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.808,70 +0,35% -4,23% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 21.678,26 +0,51% -4,77% 08:00

Kospi (Seoul) 2.444,08 +0,60% -0,95% 08:00

Schanghai-Comp. 3.139,33 +0,26% -5,10% 09:00

Shenzhen A-Aktien 1.914,00 -0,08% -3,57% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 30.199,75 +1,19% -0,25% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.893,53 +0,67% +2,36% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.446,59 +0,12% +1,16% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.847,07 +0,55% +2,24% 11:00

BSE (Mumbai) 33.767,14 +0,42% -0,13% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10.21 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2268 -0,1% 1,2280 1,2224 +2,1%

EUR/JPY 131,37 +0,0% 131,31 131,27 -2,9%

EUR/GBP 0,8701 -0,2% 0,8716 0,8735 -2,1%

GBP/USD 1,4098 +0,1% 1,4089 1,3998 +4,3%

USD/JPY 107,07 +0,1% 106,92 107,39 -4,9%

USD/KRW 1070,19 -0,1% 1070,79 1068,17 +0,3%

USD/CNY 6,3147 +0,2% 6,3052 6,3052 -3,0%

USD/CNH 6,3149 +0,0% 6,3132 6,3163 -3,1%

USD/HKD 7,8494 +0,0% 7,8484 7,8490 +0,5%

AUD/USD 0,7672 -0,0% 0,7672 0,7680 -1,9%

NZD/USD 0,7293 +0,3% 0,7270 0,7251 +2,7%

Bitcoin

BTC/USD 7.137,33 +1,8% 7.009,81 6.638,72 -47,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,17 62,06 +0,2% 0,11 +3,2%

Brent/ICE 67,29 67,11 +0,3% 0,18 +2,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.329,55 1.332,00 -0,2% -2,45 +2,1%

Silber (Spot) 16,39 16,36 +0,2% +0,03 -3,3%

Platin (Spot) 918,15 913,65 +0,5% +4,50 -1,2%

Kupfer-Future 3,07 3,06 +0,2% +0,01 -7,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cbr

(END) Dow Jones Newswires

April 09, 2018 03:42 ET (07:42 GMT)

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