30.10.2015 11:07:46

MÄRKTE ASIEN/Börse Tokio auf Zweimonatshoch - "Baby-Aktien" gesucht

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit Ausnahme von Tokio hat sich zum Wochen- und Monatsausklang an den meisten ostasiatischen Börsen wenig getan. Sowohl der neue Fünfjahresplan Chinas, dessen Details bis auf die Abschaffung der Ein-Kind-Politik und die Fokussierung auf den inländischen Konsum allerdings noch nicht bekannt sind, wie auch neue Konjunkturdaten ließen die Anleger kalt.

   In Tokio legte das Marktbarometer allerdings zum Ende des Handels etwas deutlicher zu. Der Nikkei-Index stieg um 0,8 Prozent auf 19.083 Punkte, den höchsten Stand seit zwei Monaten. Auslöser war nicht das mit Spannung erwartete Ergebnis der Beratungen innerhalb der Bank of Japan. Die Währungshüter halten nämlich an ihrer expansiven Geldpolitik unverändert fest, weiten ihr Anleihekaufprogramm also nicht - wie von einigen Akteuren spekuliert - aus.

   Für Käufe sorgte vielmehr ein Zeitungsbericht, wonach die japanische Regierung ein Konjunkturprogramm über 24 Milliarden Dollar planen soll. "Eine geldpolitische Lockerung hat man sich noch aufgespart, stattdessen setzen sie nun auf einen Nachtragshaushalt", sagte Yusuke Sakai, Händler bei T&D Asset Management. Zu dem Bericht passten diverse neue Konjunkturdaten aus Japan, die unter dem Strich einen unverändert zu schwachen Preisauftrieb und eine flaue Konjunktur signalisieren. So stiegen beispielsweise die Hausbaubeginne im September deutlich schwächer als prognostiziert.

   Der Yen reagierte unter Schwankungen letztlich mit Kursgewinnen auf das Ausbleiben einer Ausweitung der bereits extrem expansiven japanischen Geldpolitik. Er stieg von 120,80 Yen je Dollar auf zuletzt 120,69. Aufwärts ging es mit dem Offshore-Yuan, der im Vergleich zum Onshore-Yuan freier handelbar ist. Er notierte mit 6,3203 je US-Dollar so hoch wie seit Mitte Oktober nicht mehr. Die Devisenexperten der Commerzbank (CoBa) sprachen von einer "massiven Intervention der Zentralbank (PBoC)" über Nacht. Die Aktion zeige, dass die chinesischen Behörden einen breiten Spread zwischen dem Onshore- und dem Offshore-Yuan nicht zulassen wollten - schon gar nicht vor den für Ende November angesetzten Gesprächen über die Sonderziehungsrechte des IWF.

   In Schanghai und Hongkong bewegten sich die Aktienindizes kaum vom Fleck, ebenso in Seoul, obwohl die Industrieproduktion Südkoreas im September deutlich stärker gestiegen ist als erwartet.

   Die Monatsbilanz der asiatischen Aktienmärkte ist derweil die beste seit über sechs Jahren, dank der weiter expansiv agierenden Notenbanken weltweit. Der Index in Schanghai kommt auf ein Monatsplus von 11 Prozent, in Hongkong sind es knapp 9 Prozent nach zuvor vier bzw. fünf Monaten mit Verlusten. Tokio erlebte mit einem Plus von 10 Prozent den besten Monat seit April 2013. In Sydney reichte es immerhin noch zu einem Monatsanstieg von gut 4 Prozent.

   "Der allgemeine Trend ist eine andauernde Erholung vom Ausverkauf im August und September", kommentiert IG-Analyst Angus Nicholson den Monatsausklang. Die Angst vor einer harten Landung der Konjunktur in China sei zuletzt von der Aufwärtsdynamik an den Börsen überlagert worden.

   Bei den Einzelaktien waren in der gesamten Region Papiere von Unternehmen gesucht, die von der Aufgabe der Ein-Kind-Politik in China profitieren könnten. Chinesische Familien dürfen in Zukunft wieder zwei Kinder haben, nachdem die bisherige Politik zu einer Überalterung geführt hat. Goodbaby International Holdings und Biostimes International Holdings legten auf ihre Gewinne vom Vortag nochmals jeweils rund 5 Prozent drauf. Beingmate Baby & Child Food zogen um den maximalen Tagesgewinn von 10 Prozent an. Der Kurs des japanischen Kondomherstellers Okamoto verlor dagegen 10,1 Prozent.

   In Seoul stiegen Daewoo Shipbuilding um 1,8 Prozent, nachdem sie bereits am Vortag 2,4 Prozent gewonnen hatten. Die Aktie des in eine Schieflage geratenen Schiffbauers profitierte von einer Finanzspritze in Höhe von umgerechnet 3,7 Milliarden Dollar. Für Samsung Electronics ging es um 3,6 Prozent nach oben, beflügelt von der angekündigten stärkeren Beteiligung der Aktionäre an den Gewinnen des Unternehmens. Samsung hatte am Donnerstag höhere Dividenden und einen Aktienrückkauf angekündigt.

   In Tokio bewegen Quartalsergebnisse die Kurse einzelner Werte stärker. GS Yuasa rutschten um über 11 Prozent ab, nachdem der Batteriehersteller seinen Ausblick gesenkt hatte. Konica Minolta verloren knapp 10 Prozent, ebenfalls belastet von einem gesenkten Ausblick. Shionogi & Co. schossen dagegen um gut 11 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, bis 2018 ein Grippemittel herauszubringen, das nur einmal eingenommen werden muss.

   In Sydney standen zum Wochenschluss die Bankenwerte klar im Fokus. Im Wochenverlauf hatten durchwachsen ausgefallene Ergebnisse der Australia & New Zealand Banking Group und der National Australia Bank Sorgen bezüglich des Gewinnwachstums und der Dividendensicherheit ausgelöst. "Die Stimmung für den Sektor hat sich klar eingetrübt....", sagte IG-Experte Nicholson. Mit Ausnahme von Macquarie Group gaben die großen Bankenaktien Australiens zum Teil deutlich nach, am stärksten ANZ mit einem Minus von 3,4 Prozent. Macquarie Group wurde dagegen vom Ausweis eines Rekordnettoergebnisses gestützt und legten um 2 Prozent zu.

INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.239,40 -0,52% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.083,10 +0,78% 07:00 Kospi (Seoul) 2.029,47 -0,23% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.382,92 -0,13% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.634,31 -0,81% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.554,31 -0,20% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.998,83 -0,09% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.665,71 -0,08% 10:00 SET50 (Thailand) 899,13 +0,16% 11:00 BSE (Mumbai) 26.922,92 +0,32% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 9.28 Uhr EUR/USD 1,1009 +0,2% 1,0987 1,0931 EUR/JPY 132,68 -0,2% 132,92 131,93 USD/JPY 120,55 -0,3% 120,97 120,71 USD/KRW 1138,84 -0,2% 1141,68 1143,83 USD/CNY 6,3181 -0,6% 6,3567 6,3567 AUD/USD 0,7105 +0,4% 0,7079 0,7088 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   October 30, 2015 05:36 ET (09:36 GMT)

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