19.11.2015 10:34:47

MÄRKTE ASIEN/Aussicht auf US-Zinserhöhung treibt Börsen an

   Von Thomas Rossmann

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aussicht auf eine Zinserhöhung in den USA im Dezember hat den ostasiatischen Börsen am Donnerstag kräftig Beine gemacht. Der Auslöser war das Protokoll der Oktober-Sitzung der US-Notenbank, das eine Zinswende noch wahrscheinlicher gemacht hat. Allerdings dürfte die Fed nur sehr moderat an der Zinsschraube drehen, was für Erleichterung bei den Anlegern sorgte. Die meisten Fed-Mitglieder rechnen mit einem Umfeld, das im kommenden Monat die erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise rechtfertigen würde. Dies wurde als Hinweis gewertet, dass die Währungshüter zuversichtlich für die US-Konjunktur sind. Alle Blicke sind nun auf die Fed-Sitzung am 15. und 16. Dezember gerichtet.

   Dagegen hat die Bank of Japan (BoJ) ihre Geldpolitik bestätigt, was allerdings von den Investoren erwartet worden war. Die BoJ äußerte sich jedoch besorgt über die weitere Preisentwicklung. Insgesamt scheinen die Inflationserwartungen zu steigen, hieß es. Allerdings hätten einige Indikatoren jüngst eine ziemlich schwache Entwicklung angezeigt. Dieser Hinweis war eine Ergänzung zu den bisherigen Äußerungen der Zentralbank. "Es ist wahrscheinlich besser, wenn die BoJ etwas später handelt, denn derzeit sind die Optionen etwas eingeschränkt", sagte Aktienstratege Shingo Ide von NLI Research Institute.

   Angeführt wurde die Region vom S&P/ASX 200 in Sydney, der um 2,1 Prozent zulegte. Der Nikkei-225 stieg um 1,1 Prozent auf 19.860 Punkte und der Hang-Seng-Index sprang um 1,4 Prozent nach oben. Der Shanghai-Composite konnte sich von einem kurzzeitigen Rücksetzer wieder erholen und legte um 1,4 Prozent auf 3.618 Punkte zu. Allerdings sei der Risiko-Appetit der Anleger in Schanghai gering gewesen, hieß es von einem Teilnehmer. Zwischenzeitlich nahmen die Investoren auch Gewinne mit. Weiterhin belasteten die bis Jahresende anstehenden 28 Börsengänge in China das Sentiment. Es wird befürchtet, dass die Anleger dem Markt Liquidität entziehen könnten, um in die Börsendebütanten investieren zu können.

   In Asien waren vor allem die Finanzwerte gesucht, da die Banken in der Regel von einem höheren Zinsumfeld profitieren. Schon am Vorabend an der Wall Street gehörte der Sektor zu den größten Gewinnern. Die Aktien von Mizuho Financial, Mitsubishi UFJ Financial Group und Nomura Holdings legten zwischen 0,2 und 1,0 Prozent zu. Auch in Hongkong gehörten die Bankentitel zu den stärksten Gewinnern.

   Die Werte aus dem Konsumsektor legten ebenfalls zu. Begünstigt wurde dies durch die weiterhin schwache japanische Währung, die zum US-Dollar zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit Ende August gefallen war. Ein schwacher Yen könnte für anziehende Margen der Unternehmen sorgen. Sony legten um 0,3 Prozent zu. Für die Aktie von FUJITSU ging es um 3,7 Prozent nach oben. Das Unternehmen konnte einen Großauftrag aus Singapur an Land ziehen.

   Wenig Einfluss auf das Sentiment in Tokio hatten dagegen enttäuschende Daten zu den japanischen Exporten, auch wenn diese zum ersten Mal seit über einem Jahr gefallen sind. Dies lässt auf eine geringere Nachfrage aus China und dem restlichen asiatischen Raum schließen, so ein Marktteilnehmer. Dies würde die Vorteile eines schwachen Yen wiederum aufwiegen, ergänzte der Händler.

   In Australien legten vor allem die zuletzt gebeutelten Minenwerte zu. Die Titel von BHP Billiton stiegen um 3,1 Prozent und für die Papiere von Rio Tinto ging es um 4,0 Prozent nach oben.

   Für den Goldpreis ging es leicht aufwärts. Zwar ist eine US-Zinserhöhung für das keine Rendite abwerfende Edelmetall grundsätzlich eine schlechte Nachricht, doch scheint die Fed die Zinsen mit einem moderaten Tempo erhöhen zu wollen. Dies sorgt für etwas Erleichterung. Für die Feinunze mussten 1.075 Dollar gezahlt werden und damit 6 Dollar mehr als zum US-Settlement am Vortag.

   Wenig verändert zeigte sich dagegen der Ölpreis. Ein Barrel der US-Sorte WTI ging mit 40,81 Dollar um und damit minimal über dem Niveau aus dem späten US-Handel. Die veröffentlichten US-Lagerdaten hatten ein uneinheitliches Bild gezeigt. Während die offiziellen US-Lagerbestandsdaten eine leichte Zunahme auswiesen, hatten die Daten des Branchenverbandes American Petroleum Institute einen kräftigen Fall angezeigt.

=== INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.242,60 +2,13% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.859,81 +1,07% 07:00 Kospi (Seoul) 1.988,91 +1,33% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.617,85 +1,38% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.493,71 +1,38% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.477,20 +1,64% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.929,49 +1,50% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.662,63 +0,37% 10:00 SET50 (Thailand) 888,59 +0,66% 11:00 BSE (Mumbai) 25.777,15 +1,16% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 10.02 Uhr EUR/USD 1,0678 +0,2% 1,0661 1,0671 EUR/JPY 131,52 -0,2% 131,74 131,56 USD/JPY 123,18 -0,3% 123,59 123,30 USD/KRW 1163,60 -0,2% 1166,22 1171,48 USD/CNY 6,3840 -0,0% 6,3849 6,3849 AUD/USD 0,7171 +0,9% 0,7105 0,7110 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros/smh

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   November 19, 2015 04:03 ET (09:03 GMT)

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