08.09.2017 10:00:42

MÄRKTE ASIEN/Aktien uneinheitlich - Dollar-Talfahrt geht weiter

   Von Ese Erheriene

   TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Der auf Florida zurasende Hurrikan Irma und ein möglicherweise zum Gründungsjahrestag Nordkoreas am Wochenende zu befürchtender neuerlicher Raketentest des Landes haben die Anleger in Ostasien am Freitag von Aktienkäufen weitgehend abgehalten. Die Börsen der Region gaben nach, lediglich in Hongkong war die Tendenz im Späthandel leicht positiv. Bevorzugt werden sichere Häfen wie der Yen, das Gold und Anleihen.

   Hauptthema war aber der schwache Dollar. Hier war von Kapitulationsverkäufen die Rede angesichts eines neuen Zehnmonatstiefs zum Yen und eines 32-Monatstiefs zum Euro. Im Tief sackte der Dollar bis auf 107,62 Yen ab, nachdem er zur gleichen Vortageszeit noch mit über 109 Yen gehandelt wurde. Mit dem Durchbruch unter die 108-Yen-Marke seien nochmals Dollarverkäufe in den Markt gekommen, um Verluste zu begrenzen, sagte Michiyoshi Kato, Devisenexperte bei Mizuho. "Wir sind in großer Panik", ergänzte er.

   Westpac-Experte Rob Rennie sagte, bei den frischen Dollarverkäufen in Asien handele es sich um eine Fortsetzung der "Kapitulationsgeschäften" angesichts der weiter abnehmenden Zinserhöhungserwartung in den USA. Dass außerdem noch mindestens ein weiterer Hurrikan das US-Festland erreichen werde, komme als i-Tüpfelchen noch dazu.

   "Niemand liebt den Dollar im Moment" ergänzte Rodrigo Catril, Währungsexperte bei NAB. Unter anderem seien die Anleger nervös wegen eines möglichen weiteren Raketentest Nordkoreas am Wochenende.

   Mehrere Faktoren sorgten dafür, dass laut Ermittlung der CME Group mittlerweile nur noch 32 Prozent der Marktteilnehmer im laufenden Jahr mit der nächsten US-Zinserhöhung rechneten und das mache dem Dollar zu schaffen, hieß es. Verwiesen wurde im Handel dazu auf die weiter zu schwache Inflationsentwicklung, schwindende Hoffnungen auf fiskalische Konjunkturstimuli, die Schäden der laufenden Hurrikansaison und den Rücktritt von Notenbank-Vize Stanley Fischer. Derweil wurde der Yuan bereits den zehnten Handelstag in Folge von der chinesischen Notenbank höher gefixt zum Dollar.

Solide Ex- und Importdaten aus China Weil Nordkorea am Samstag den Jahrestag seiner Gründung feiert und vor Jahresfrist just zum gleichen Tag eine ballistische Testrakete abgeschossen hatte, gibt es Befürchtungen, dass dies wieder der Fall sein könnte. Erst kürzlich hatte das Land mit einem - nach eigener Aussage erfolgreichen - Test einer Wasserstoffbombe nicht nur die Finanzmärkte in Angst und Schrecken versetzt. Möglicherweise gingen deshalb vor dem Wochenende einige Anleger auf Nummer sicher und verkauften Aktien, sagte Rob Carnell, Research-Chef Asien bei ING.

   Der Nikkei-Index verlor in dieser Gemengelage 0,6 Prozent auf 19.275 Punkte. Auf Schlusskursbasis ist das ein Viermonatstief. Neben der Stärke des Yen wurden die Stimmung etwas getrübt von neuen Konjunkturdaten. Demnach ist das BIP-Wachstum im ersten Quartal des japanischen Fiskaljahres in zweiter Lesung deutlich schwächer ausgefallen als erwartet.

   Auch in Australien und Südkorea wiesen die Indizes moderate Verluste auf. In Schanghai schloss das Marktbarometer praktisch auf dem Vortagesniveau, gestützt von solide ausgefallenen Handelsbilanzzahlen. In China sind die Exporte im August mit einem Anstieg von 5,5 Prozent knapp unter der Prognose geblieben, während die Importe deutlich stärker wuchsen als gedacht und zwar um 13,3 Prozent. Der Exportanstieg war derweil der sechste in Folge. Für die Analysten von ANZ ist die Wachstumsverlangsamung der Exporte nur von vorübergehender Natur. Zudem sei die Vergleichsbasis im August hoch gewesen. China wandele sich zu einem Exporteur qualitativ hochwertiger Technologieprodukte.

Euphorie im chinesischen Immobiliensektor ungebrochen In Hongkong trugen laut Händlern maßgeblich Immobilienaktien dazu bei, dass der Index zulegte. An der derzeitigen Euphorie in der Branche änderten auch warnende Kommentare von Analysten nichts. Bank of Communications rechnet beispielsweise mit einer 30-prozentigen Korrektur bei den Immobilienpreisen in den nächsten sechs bis 12 Monaten. Die Immobienbranche rechnet derweil noch mit bis zu 2.700 Verkäufen, bevor Mitte Oktober neue Verlautbarungen politischer Seite zur Immobilienbranche zu erwarten seien. Dann dürften auch schon lange erwartete Details zur steuerlichen Behandlung von Immobilienkäufen durch Erstkäufer bekannt werden.

   Angeführt wurden die Branchengewinne von Henderson Land mit einem Plus von 6,7 Prozent. Sino Land lagen im Späthandel gut 4 Prozent höher, nachdem das Unternehmen bei einem Verkauf einen Gewinn von 1,3 Milliarden Dollar eingefahren hatte.

   Weiter aufwärts ging es mit der Aktie des Handelshauses Li & Fung und zwar um knapp 3 Prozent. Seit Bekanntgabe guter Halbjahreszahlen Ende August legte der Kurs bereits um über 32 Prozent zu. Die Analysten von Goldman Sachs haben nun das Kursziel erhöht.

Ölpreise ziehen wegen Irma leicht an Am Ölmarkt zogen die Preise leicht an. Neben dem schwächeren Dollar, der das Öl für Käufer aus dem Nichtdollarraum billiger macht, sorgten hier Befürchtungen vor Produktionsausfällen wegen des Hurrikans Irma für steigende Preise. Brentöl kostete zuletzt 54,75 Dollar, ein halbes Prozent mehr als am Vortag.

   Das Gold ist so teuer wie zuletzt im Sommer 2016. Die Feinunze kostete in der Spitze 1.357 Dollar und ging zuletzt mit 1.352 Dollar um, 0,2 Prozent teurer als im US-Handel am Vortag.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.672,60 -0,30% -0,46% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 19.274,82 -0,63% +0,84% 08:00 Kospi (Seoul) 2.343,72 -0,11% +15,66% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.365,44 -0,00% +8,44% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 27.646,86 +0,45% +25,20% 10:00 Taiex (Taiwan) 10.609,95 +0,68% +14,66% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.223,10 -0,15% +11,88% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.776,14 -0,38% +8,19% 11:00 BSE (Mumbai) 31.690,03 +0,09% +19,02% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:11 % YTD EUR/USD 1,2063 +0,4% 1,2019 1,1937 +14,7% EUR/JPY 129,83 -0,4% 130,29 130,10 +5,6% EUR/GBP 0,9181 +0,0% 0,9177 0,9153 +7,7% GBP/USD 1,3137 +0,3% 1,3097 1,3042 +6,5% USD/JPY 107,64 -0,7% 108,39 108,97 -7,9% USD/KRW 1128,47 +0,0% 1128,21 1129,75 -6,5% USD/CNY 6,4492 -0,6% 6,4866 6,5172 -7,1% USD/CNH 6,4627 -0,4% 6,4874 6,5230 -7,4% USD/HKD 7,8066 -0,1% 7,8124 7,8242 +0,7% AUD/USD 0,8101 +0,7% 0,8044 0,7986 +12,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,02 49,09 -0,1% -0,07 -14,1% Brent/ICE 54,54 54,49 +0,1% 0,05 -7,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.354,35 1.349,80 +0,3% +4,56 +17,6% Silber (Spot) 18,17 18,09 +0,4% +0,07 +14,1% Platin (Spot) 1.017,25 1.018,50 -0,1% -1,25 +12,6% Kupfer-Future 3,08 3,12 -1,3% -0,04 +22,2% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos/cbr

   (END) Dow Jones Newswires

   September 08, 2017 03:29 ET (07:29 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 29 AM EDT 09-08-17

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