23.05.2018 07:23:44
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MÄRKTE ASIEN/Aktien schwächer - Energiewerte unter Druck
Von Thomas Rossmann
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Wieder zunehmende geopolitische Sorgen drücken die Aktienmärkte in Asien zur Wochenmitte teils deutlicher ins Minus. Teilnehmer verweisen unter anderem auf die wieder schärfer gewordenen Töne zwischen den USA und Nordkorea. US-Präsident Donald Trump hat angedeutet, dass das geplante Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un möglicherweise erst später stattfindet als bislang geplant.
Auch die Gespräche im Handelsstreit zwischen den USA und China kommen wohl schwerer voran als geplant, auch wenn Peking angekündigt hat, die Zölle für importierte Fahrzeuge ab dem 1. Juli zu senken. Dazu kommt der weiter schwelende Streit um das von den USA aufgekündigte Atom-Abkommen mit dem Iran. Ein Profiteur davon ist der Yen. Er ist als sogenannter sicherer Hafen wieder stärker gesucht und legt zu.
Schon an der Wall Street hatten die Kurse am Vortag vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen deutlicher nachgegeben. Der Nikkei-225 büßt in Tokio 1,1 Prozent auf 22.702 Punkte ein. Hier belastet zusätzlich der festere Yen, der vor allem für Aktien exportorientierter Unternehmen ungünstig ist. Der Dollar notiert aktuell bei 110,51 Yen, nach Ständen knapp über 111 Yen zur gleichen Vortageszeit.
Für den Schanghai-Composite geht es um 0,8 Prozent auf 3.189 Punkte abwärts. Deutlich moderater fällt das Minus in Sydney aus, wo der S&P/ASX 200 um 0,1 Prozent nachgibt. Gleichwohl verzeichnet der Index damit bereits den fünften Handelstag in Folge ein Minus. Der Hang-Seng-Index in Hongkong gibt um 1,0 Prozent nach, wogegen der Kospi in Seoul um 0,4 Prozent zulegt. An den beiden letztgenannten Börsen fand am Dienstag aufgrund des Feiertages "Buddhas Geburtstag" kein Handel statt.
Erholung bei Samsung stützt Seoul
Eine kräftige Erholung beim Index-Schwergewicht Samsung Electronics verhilft der Börse in Seoul zu einem kleinen Plus. Nachdem die Aktie im Mai bereits um knapp 5 Prozent nachgegeben habe komme es nun zu einer technischen Erholung, heißt es. Die Aktie verbessert sich um 3,4 Prozent und liegt in der Nähe ihres Tageshochs. Im Fahrwasser von Samsung geht es für Hynix um 6,7 Prozent nach oben.
In Tokio sind es vor allem die Aktien exportorientierter Unternehmen, die den Gesamtmarkt nach unten drücken. Für Sony geht es um weitere 2,3 Prozent nach unten. Bereits am Vortag hatte die Aktie 2 Prozent verloren nachdem bekannt geworden war, dass der Elektronik-Konzern von der Investmentgesellschaft Mubadala deren Anteil an dem Musikkonzern Emi übernimmt. Sony wird für die Konsolidierung von Emi rund 2,3 Milliarden US-Dollar bezahlen. Dabei übernimmt Sony auch die Schulden von Emi Music Publishing, die sich Ende März auf rund 1,36 Milliarden Dollar beliefen.
Ebenfalls mit Abgaben zeigen sich in Asien die Energiewerte. Mit einem Abschlag von 1,3 Prozent gehörte der Sektor auch in den USA zu den schwächsten. Teilnehmer sprechen von einer Konsolidierung, nachdem es zuletzt auf Mehrjahreshochs gegangen war. Dazu kommt ein Reuters-Bericht, wonach die Opec erwäge, die Produktion auf der Sitzung im kommenden Monat zu erhöhen. Bereits jetzt herrschen Bedenken, dass die erwarteten Angebotsrückgänge aus dem Iran und Venezuela die Preise so stark ansteigen lassen, dass die Nachfrage gedämpft werde, heißt es. In Australien büßte der Sektor zwischenzeitlich knapp 3 Prozent ein und verzeichnet damit den stärksten Tagesverlust seit 2016. In Tokio geht es für die Inpex-Aktie um 4,0 Prozent abwärts.
Vor diesem Hintergrund geben auch die Ölpreise leicht nach. Der Preis für ein Barrel Brent fällt um 0,6 Prozent auf 79,06 Dollar. Dass die US-Rohölvorräte laut neuen Daten des Branchenverbands API vom späten Vorabend in der Vorwoche etwas gesunken sind, stützt die Preise nicht. Sie gingen um 1,3 Millionen Barrel zurück, wohingegen für die offiziellen Daten am Mittwoch eine höhere Abnahme um 2,2 Millionen erwartet wird.
Für die Softbank-Aktie geht es um 1,9 Prozent abwärts. Das japanische Technologiekonzern tritt seine Beteiligung an dem indischen E-Commerce-Unternehmen Flipkart an den US-Einzelhandelsriesen Walmart ab. Ursprünglich hatten Walmart und Softbank schon Anfang des Monats eine Einigung über die 21-prozentige Flipkart-Beteiligung der Japaner erzielt, doch Softbank hatte den Verkauf nach Angaben informierter Personen unter anderem wegen steuerlicher Bedenken aufgeschoben.
Gold mit leichtem Plus
Von der gestiegenen Riskioaversion der Anleger kann der Goldpreis nur bedingt profitieren. Vor allem der weiterhin feste Dollar verhindert einen Anstieg des Edelmetalls. Dazu komme erhöhte Zurückhaltung vor der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung am Abend europäischer Zeit. Der Preis für die Feinunze legt um 0,1 Prozent auf 1.292 Dollar zu.
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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende
S&P/ASX 200 (Sydney) 6.034,60 -0,12% -0,50% 08:00
Nikkei-225 (Tokio) 22.702,06 -1,12% -0,28% 08:00
Kospi (Seoul) 2.474,39 +0,36% +0,28% 08:00
Schanghai-Comp. 3.188,65 -0,80% -3,61% 09:00
Hang-Seng (Hongk.) 30.909,01 -1,04% +3,05% 10:00
Straits-Times (Sing.) 3.506,54 -1,03% +3,96% 11:00
KLCI (Malaysia) 1.816,36 -1,55% +2,77% 11:00
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 10.10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1766 -0,1% 1,1779 1,1721 -2,1%
EUR/JPY 130,03 -0,5% 130,63 130,53 -3,9%
EUR/GBP 0,8770 +0,0% 0,8768 0,8744 -1,4%
GBP/USD 1,3417 -0,1% 1,3435 1,3405 -0,8%
USD/JPY 110,51 -0,4% 110,90 111,36 -1,9%
USD/KRW 1078,35 +0,1% 1077,19 1086,98 +1,0%
USD/CNY 6,3738 +0,1% 6,3675 6,3924 -2,0%
USD/CNH 6,3638 +0,2% 6,3528 6,3849 -2,3%
USD/HKD 7,8494 -0,0% 7,8498 7,8500 +0,5%
AUD/USD 0,7550 -0,3% 0,7576 0,7515 -3,4%
NZD/USD 0,6911 -0,4% 0,6939 0,6888 -2,7%
Bitcoin
BTC/USD 7.936,35 -2,4% 8.133,31 8.531,29 -41,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 71,92 72,20 -0,4% -0,28 +20,4%
Brent/ICE 79,06 79,57 -0,6% -0,51 +21,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.292,43 1.291,19 +0,1% +1,24 -0,8%
Silber (Spot) 16,56 16,53 +0,2% +0,03 -2,2%
Platin (Spot) 905,85 905,50 +0,0% +0,35 -2,5%
Kupfer-Future 3,11 3,12 -0,4% -0,01 -6,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjojes.com
DJG/DJN/ros/gos
(END) Dow Jones Newswires
May 23, 2018 01:24 ET (05:24 GMT)
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