08.03.2015 15:27:58

Leutheusser-Schnarrenberger: Über den Tellerrand blicken und Gewalt gegen Frauen entschieden bekämpfen

Berlin (ots) - Zum Weltfrauentag erklärt das Vorstandsmitglied der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger:

"Während Europa in wichtigen Bereichen bei der Gleichstellung von Frau und Mann vorankommt und Gewalt gegen Frauen und Mädchen entschieden bekämpft, sieht es in der Welt nicht gut aus für elementare Menschenrechte von Mädchen und Frauen.

2014/2015 wurden Frauen immer mehr zu Opfern in den Krisenherden dieser Welt. Frauenrechtler sprechen davon, dass Frauen immer mehr zur "Kriegsbeute" weltweit werden.

Sexualisierte Gewalt in Konflikten ist eine schwere Gewalttat der heutigen Zeit, die Millionen von Menschen betrifft - vornehmlich Frauen und Mädchen. So schätzt der UNHCR, dass alleine in der Demokratischen Republik Kongo jeden Monat 1.100 Vergewaltigungen verzeichnet werden müssen. Seit Beginn des bewaffneten Konflikts sind demzufolge schätzungsweise 200.000 Frauen Opfer sexualisierter Gewalt geworden. Fast dreihundert Schülerinnen entführte die islamistische Gruppierung Boko Haram am 14. April 2014 in der nordnigerianischen Stadt Chibok. Besonders zynisch: ISIS verheimlicht oder leugnet die eigenen Verbrechen nicht, sondern erklärt die Vergewaltigungen der von ISIS versklavten Mädchen als legitim.

Massenvergewaltigungen und eine schier unbeschreibliche Brutalität gegenüber Frauen und Mädchen werden in Europa oft nur wenig wahrgenommen. Die Bundesregierung und die Europäische Union müssen ganz anders über den Tellerrand blicken und andere Maßnahmen entwickeln, wie Frauen besser in die Förderung von Frieden und Sicherheit eingebunden werden können. Wenn z.B. Aktionspläne zum Schutz von Frauen in Konfliktzonen auf UN-Ebene beschlossen werden, dann müssen die Europäer auch alles für deren Umsetzung mögliche tun. Der Weltfrauentag ist jenseits aller Jubelmeldungen über Quoten ein geeigneter Anlass, die dramatische Situation von von elementaren Menschenrechten von Mädchen und Frauen in der Welt wahrzunehmen und politisch auf die Agenda zu hieven."

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Pressekontakt: Doris Bergmann Pressereferentin

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