EZB-Pressekonferenz 05.03.2015 17:18:00

Laut EZB-Chef Draghi starten Anleihekäufe am Montag

Die Käufe von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren im Gesamtwert von rund einer Billion Euro sollen an diesem Montag beginnen, wie EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag nach der auswärtigen Ratssitzung in Zyperns Hauptstadt Nikosia sagte. Draghi bekräftigte zudem frühere Angaben: Zur Ankurbelung von Inflation und Konjunktur wollen die Währungshüter mindestens bis September 2016 monatlich Wertpapiere im Wert von 60 Milliarden Euro kaufen. Falls nötig, würden die Käufe auch länger fortgeführt, sagte Draghi. Hauptziel der Geldschwemme ist es, die derzeit schwache Inflation wieder an den mittelfristigen Zielwert der Notenbank von knapp zwei Prozent heranzuführen.

NOTENBANK ZUVERSICHTLICHER

Schon jetzt sehe man positive Auswirkungen der im Januar angekündigten Wertpapierkäufe, sagte Draghi. Die Kreditvergabe habe sich verbessert, ebenso Daten zur Geldmengenentwicklung. Auch die Stimmung unter Verbrauchern und Unternehmen habe sich aufgehellt. Unter dem Strich deuteten die Wachstumsrisiken zwar weiter nach unten, allerdings nicht mehr so stark wie zuvor, sagte der EZB-Präsident.

Die größere Zuversicht der Notenbank zeigt sich auch in neuen Prognosen zu Wachstum und Inflation. Die Wachstumserwartungen für dieses und kommendes Jahr hob die EZB deutlich auf 1,5 und 1,9 Prozent an. Im Jahr 2017 rechnet die Zentralbank mit einer Wachstumsrate von 2,1 Prozent.

INFLATION SOLL ANZIEHEN

Die Notenbank geht zudem davon aus, dass die derzeit negative Inflation wieder in die Nähe ihres Zielwerts steigen wird. Für 2017 sei mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,8 Prozent zu rechnen, sagte Draghi. Im laufenden Jahr erwartet die EZB eine Teuerung von null Prozent, gefolgt allerdings von 1,5 Prozent im Jahr 2016. Bisher hatten die Prognosen bei 0,7 und und 1,3 Prozent gelegen. Dieses Jahr dämpfe der Ölpreisverfall die Inflation, im kommenden Jahr dürfte die Inflationsrate durch die lockere Geldpolitik der Notenbank steigen, sagte Draghi.

NIKOSIA (dpa-AFX)

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