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25.08.2013 20:29:58

Lausitzer Rundschau: Wahrheit und Wahlkampf - Der Streit um neue Griechenland-Hilfen

Cottbus (ots) - Wahlkampftaktisch ist es zweifellos klüger so zu reden wie Angela Merkel oder Philipp Rösler: Abwarten, 2014 läuft das Griechenland-Rettungspaket aus, erst dann kann man sehen, ob und wie viel nachgeschossen werden muss. Bloß jetzt nicht die Euro-Skeptiker mobilisieren, die in der Bevölkerung weit zahlreicher sein dürften, als die Anhängerschaft der Alternative für Deutschland derzeit noch ausweist. Aber ob das auch weise ist? Wolfgang Schäuble hat sich von dieser Taktiererei wohltuend abgesetzt und dafür intern Prügel bekommen. Vor allem von Horst Seehofer, dem fast jede Volte recht ist, um die Bürger bis zum Wahltag bei Laune zu halten. Dabei hat auch Schäuble nur einen kleinen Teil der Wahrheit kundgetan. Nun weiß das Wahlvolk: Nach dem Rettungspaket Eins und Zwei kommt Drei. Die Höhe aber bleibt unbestimmt. Und auch, ob es dabei bleiben wird. Kaum ein Experte glaubt das freilich noch. Natürlich muss man den Druck auf Athen aufrechterhalten, damit sich das Land reformiert. Politisch sieht es ja gar nicht schlecht aus. Nur eben ökonomisch und finanziell nicht. Da ist noch lange kein Boden im Fass. 2014, wenn über das neue Hilfsprogramm konkret beraten wird, muss wahrscheinlich eine viel größere Entscheidung getroffen werden: Hat Griechenland Perspektive im Euro oder nicht? Will man das Land um jeden Preis in der Währungszone halten oder wagt man den Schnitt? Die Krise, die jetzt im Wahlkampf als schon überwunden schöngeredet wird, ist jedenfalls noch nicht vorbei.

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