01.12.2013 17:14:58

Lausitzer Rundschau: 100 000 Menschen in Kiew fordern Rücktritt von Präsident Janukowitsch: Die Stunde der Wahrheit

Cottbus (ots) - Viktor Janukowitsch macht eine erbärmliche Figur. Monatelang hatte der ukrainische Präsident die Annäherung seines Landes an die EU vorbereitet. Auf den letzten Metern vollzog er jedoch eine abrupte Kehrtwende. Er brach dabei sein dutzendfach gegebenes Wort - auch und vor allem gegenüber der eigenen Bevölkerung. Jämmerlich wirkten Janukowitschs Erklärungen, er sei vom Kreml durch wirtschaftlichen Druck erpresst worden. Grotesk war sein Auftritt beim Gipfel in Vilnius. Der EU-Führung, die er kurz zuvor schmerzhaft vor den Kopf gestoßen hatte, stellte er unvermittelt neue Vertragsverhandlungen in Aussicht. <EA>Alle Welt fragt sich: Was will der Mann eigentlich? In diesem Stil ging es am Wochenende weiter. Sonderpolizisten prügelten in Kiew auf Demonstranten ein. Der Präsident, der als allmächtig gilt und sich auch gern so geriert, mimte den Empörten. >Vor aller Augen wurde klar, dass Janukowitsch seine Truppen nicht mehr im Griff hat. Als Erster desertierte der Chef seiner Präsidialkanzlei. Zahlreiche Abgeordnete von Janukowitschs angeblicher Kaderpartei folgten. Verwundern kann das nicht. Über Monate hinweg hatte der Präsident seine Gefolgsleute auf Westkurs eingeschworen. Sie alle haben sich wieder und wieder öffentlich und in diplomatischen und medialen Hintergrundgesprächen für diese Politik in die Bresche geworfen. Nun stehen sie da wie begossene Pudel. Ihr hasenherziger Präsident präsentiert sich derweil als Pudel auf Putins Schoß. So etwas mögen stolze Ukrainer nicht. Hinzu kommt: Die Wirtschaft in Europas zweitgrößtem Flächenstaat liegt darnieder. Der Staat ist nahezu pleite. Ein Generalstreik, wie ihn die Opposition plant, könnte schnell in die ökonomische Katastrophe führen. <EA>All das zeigt, dass Janukowitsch keineswegs so fest im Sattel sitzt, wie westliche Politiker dies annehmen. Noch in Vilnius hieß es in EU-Kreisen, die ukrainische Opposition sei über die Wahl 2015 hinaus chancenlos. Das ist falsch. Die Stunde der Wahrheit bricht jetzt an. <EA>Erkannt hat das früh und als Einzige Julia Timoschenko, die schon vor Vilnius zu sofortigem Handeln aufrief. Die Empörung über die Gewaltexzesse vom Sonnabend könnte nun der Funke sein, der das revolutionäre Feuer entfacht. Handeln sollte aber dringend auch der Westen. Die EU muss die Opposition kraftvoll unterstützen. Jetzt! Das Ziel kann nur heißen: Regimewechsel.

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