05.07.2013 18:23:30

LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte

=== +++++ MÄRKTE AKTUELL (17.50 Uhr) +++++

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 2.596,01 -1,91% Stoxx-50 2.620,32 -1,45% DAX 7.806,00 -2,36% FTSE 6.375,52 -0,72% CAC 3.753,85 -1,46% DJIA 15.010,98 +0,15% S&P-500 1.620,23 +0,30% Nasdaq-Comp. 3.457,45 +0,40% Nasdaq-100 2.948,40 +0,24% Nikkei-225 14.309,97 +2,08% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 141,64 -75

+++++ FINANZMARKT USA +++++

   Der positive Effekt überraschend guter US-Arbeitsmarktdaten ist an der Wall Street am Freitag rasch verpufft. Im Juni entstanden außerhalb der Landwirtschaft in den USA mehr Stellen als erwartet, die Arbeitslosenquote verharrte allerdings auf Vormonatsniveau. Die Daten werden vor allem deshalb mit Erleichterung aufgenommen, weil sie der US-Notenbank keinen Anlass geben dürften, von ihrer zuletzt kommunizierten Geldpolitik abzuweichen. Die Notierungen der US-Staatsanleihen reagieren mit deutlichen Verlusten auf die Arbeitsmarktdaten. Die Rendite zehnjähriger Treasurys steigt im Gegenzug auf 2,68 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Auch am Devisenmarkt wird ein baldiges Ende der Dollarflut gespielt, der Dollar wertet zum Euro deutlich auf. Händler verweisen darauf, dass EZB-Präsident Mario Draghi erst am Vortag die Beibehaltung der lockeren Geldpolitik in der Eurozone verkündet habe. Der Euro fällt auf 1,2837 Dollar nach Wechselkursen knapp unter 1,29 Dollar vor Bekantgabe der US-Arbeitsmarktdaten. Der festere Dollar drückt indessen auf die Preise von Rohstoffen, die in der US-Währung denominiert sind und sich für Käufer aus anderen Währungsgebieten verteuern. So fällt der Goldpreis auf 1.215 Dollar die Feinunze nach einem Vortagesschluss von 1.250 Dollar. Besser ergeht es dem Ölpreis, der von den politischen Spannungen in Ägypten gestützt wird. Der Preis für die europäische Referenzsorte Brent legte vorübergehend bis auf 107,34 Dollar zu. Aktuell kostet Brent 106,92 Dollar nach einem Vortagesschluss von 105,54 Dollar. Der WTI-Ölpreis, der von den Ereignissen in Ägypten weniger beeinflusst wird, steht bei 101,98 nach zuletzt 101,24 Dollar am Mittwoch, als aufgrund des Feiertages am Vortag letztmalig ein Schlussstand ermittelt wurde. Am Aktienmarkt geben die Aktien von Hausbauern deutlich nach. Mit den steigenden Renditen am US-Rentenmarkt verteuern sich auch die Finanzierungen für Immobilien. So stürzen Lennar um weitere 5,0 Prozent ab, nachdem die Aktie allein in den vergangenen sechs Wochen um 20 Prozent eingebrochen ist.

   +++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

   Angst vor einem Wiederaufflammen der Schuldenkrise in der Eurozone haben die europäischen Aktienkurse am Freitag kräftig unter Druck gebracht. Die Gewinne vom Donnerstag, ausgelöst durch das Festhalten der EZB an ihrer lockeren Geldpolitik, wurden wieder abgegeben. Die guten US-Arbeitsmarktdaten halfen den Börsen in Europa nicht. EU-Kommissar Oli Rehn hatte kurz vor Bekanntgabe der US-Daten gesagt, dass Griechenland möglicherweise nicht die volle nächste Hilfstranche über 4,8 Milliarden Euro erhalten werde. Das hänge davon ab, ob die Geldgeber mit den Fortschritten in Sachen Schuldenabbau zufrieden seien, wenn sie am Montag Gespräche mit der Regierung in Athen führen. Dazu lasteten enttäuschende deutsche Auftragseingänge auf den Kursen. Unter den einzelnen Sektoren verzeichneten Rohstoffwerte mit minus 4,1 Prozent den mit Abstand größten Verlust. Der Sektor litt unter der Aufwertung des Dollar, der die meist in Dollar denominierten Rohstoffe für Käufer aus anderen Währungsgebieten verteuert, was die Nachfrage dämpft. Überdurchschnittlich stark verkauft wurden aber Konjunkturzykliker wie Automobil-, Chemie- oder Bauwerte. BASF (-3,0 Prozent) und Lanxess (-1,5 Prozent) wurden von Kurszielsenkungen belastet.

   +++++ Devisen +++++

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.28 Uhr Do, 18.11 Uhr EUR/USD 1,2832 -0,51% 1,2898 1,2920 EUR/JPY 129,4523 0,10% 129,3180 129,2708 EUR/CHF 1,2347 0,06% 1,2340 1,2365 USD/JPY 100,8780 0,61% 100,2690 100,0530 GBP/USD 1,4909 -0,91% 1,5046 1,5073

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

   Impulsgeber an den Finanzmärkten in Ostasien waren am Freitag zwei europäische Notenbanken. Für gute Stimmung sorgte wie bereits an den europäischen Börsen vor allem EZB-Chef Mario Draghi. Er hatte am Donnerstag versichert, die Leitzinsen im Euroraum für längere Zeit auf dem aktuellen Rekordtief zu belassen oder sogar noch weiter zu senken. Zuvor hatte bereits die Bank of England Hoffnungen auf steigende Zinsen geweckt, indem sie ausdrücklich darauf hingewiesen hatte, dass die zuletzt gestiegenen Marktzinsen eine Bedrohung für den konjunkturellen Ausblick darstellen würden. In Seoul rutschten die Aktien von Samsung mit 3,5 Prozent ins Minus, nachdem der Technologieriese mitgeteilt hatte, im zweiten Quartal wohl deutlich weniger Gewinn gemacht zu haben als zuvor. An der Tokioter Börse sorgte der wieder etwas billigere Yen für deutliche Gewinne. Zu den Tagesgewinnern gehörten die Papiere von exportorientierten Unternehmen. Kyocera zogen um 2,9 Prozent, Fanuc um 1,7 Prozent und Toyota um 2,1 Prozent an. Panasonic gewannen 2,6 Prozent, nachdem Medien berichtet hatten, der Konzern plane, seine Solarzellenfabrik in Europa zu schließen. Gestützt von Aussichten auf eine anhaltende lockere Geldpolitik setzten Minenwerte ihre Erholung in Sydney fort. BHP Billiton legten 1,2 Prozent und Rio Tinto 1 Prozent zu. Deutlich bergab ging es dagegen mit den Papieren von Goldminenbetreibern. Belastet von einem wieder sinkenden Goldpreis gaben Newcrest Mining 2,3 Prozent und Evolution Mining 4 Prozent ab. Perseus Mining sanken sogar um 10 Prozent, nachdem der Konzern für eine seiner Minen leicht niedrigere Produktionszahlen gemeldet hatte. Der Gesamtmarkt schloss mit einem Plus von einem Prozent. In Hongkong waren Bankenwerte gefragt. Sie erholten sich damit weiter von ihren Verlusten der vergangenen Tage. HSBC legten um 2,8 Prozent und ICBC um 3 Prozent zu.

   +++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR

   Fresenius Kabi erhält FDA Warning Letter für indische Produktionsstätte

   Der Gesundheitskonzern Fresenius hat einen so genannten Warning Letter der US-Gesundheitsbehörde FDA wegen Produktionsmängeln in einer kleineren indischen Produktionsstättte der Tochter Fresenius Kabi erhalten. Bei der Herstellung sei es zu Fehlverhalten einiger Mitarbeiter gekommen, hieß es.

   Siemens zieht sich aus Bieterprozess für Crossrail-Züge zurück

   Der Technologiekonzern Siemens hat sich aus der Runde der Bieter für einen lukrativen Auftrag in Großbritannien zurückgezogen. Der DAX-Konzern hat seit der Ausschreibung eine Reihe weiterer großer Aufträge erhalten. Diese wolle das Unternehmen "verantwortungsbewusst abarbeiten", begründete eine Sprecherin den Ausstieg.

   Evonik macht Weg frei für Immobilienverkauf

   Evonik hat mit der Fusion ihrer Immobilientöchter Vivawest und THS den Weg für einen Teilverkauf freigemacht. Die beiden Gesellschaften seien nun auch gesellschaftsrechtlich zusammengeführt worden, teilten die Beteiligten mit. Das neue Unternehmen wird einen Bestand von 130.000 Wohnungen haben und wäre damit eines der größten deutschen Wohnungsunternehmen.

   Smartphone-Hersteller HTC enttäuscht erneut

   Der gebeutelte taiwanische Smartphone-Hersteller HTC ist auch im zweiten Quartal nicht vom Fleck gekommen. Um 83 Prozent brach der Gewinn unterm Strich ein. Mit 1,25 Milliarden taiwanischen Dollar (umgerechnet rund 32,3 Millionen Euro) verfehlte der Technologiekonzern klar die Erwartungen der Analysten, die mit immerhin 2 Milliarden taiwanischen Dollar gerechnet hatten.

=== DJG/cln

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   July 05, 2013 11:52 ET (15:52 GMT)

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