19.02.2013 18:47:31
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Positive Vorgaben aus Europa verhelfen auch den US-Aktienbörsen zu Kursgewinnen, die aber bescheidener ausfallen als auf dem alten Kontinent. Über der Wall Street hängt die Angst, dass zu Beginn des kommenden Monats automatisch Kürzungen der Staatsausgaben in Kraft treten könnten, wenn sich Regierung und Opposition im Haushaltsstreit nicht rechtzeitig einigen. Daneben gilt das Interesse den Fusionsplänen, der beiden Büromittelanbieter OfficeMax und Office Depot, von denen das Wall Street Journal berichtet. Der Kurs von OfficeMax steigt um fast 27 Prozent, der von Office Depot um 14 Prozent. Der deutsche ZEW-Index war überraschend gut ausgefallen und hat die Stimmung an den europäischen Märkten deutlich aufgehellt. Ein schwacher Schimmer davon zeigt sich auch an den US-Aktienmärkten. An den Rohstoffmärkten gibt es nur marginale Veränderungen. Der Goldpreis erholt sich nur langsam von seinem kurzzeitigen Fall unter die Marke von 1.600 Dollar je Feinunze am Freitag. Dies war der tiefste Stand seit sechs Monaten. Aktuell notiert das gelbe Metall bei 1.601 Dollar je Feinunze. Auch der Ölpreis stagniert. Ein Barrel der US-Sorte WTI liegt mit 95,62 Dollar knapp unter dem Niveau vom Freitag. Aktien von Bauunternehmen, die auf die Errichtung von Eigenheimen spezialisiert sind, fallen, nachdem der Hausmarktindex des Branchenverbands NAHB im Februar schlechter als erwartet ausgefallen ist. Pulte Homes verlieren 0,8 Prozent und Hovnanian Enterprises 3,2 Prozent.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen (Prognose Gewinn/Aktie in Klammern):
22:06 Dell Inc, Ergebnis 4Q
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Krise war gestern. Nach einem klar besser als erwartetem ZEW-Konjunkturbarometer ging es für die Kurse an den europäischen Börsen am Dienstag steil nach oben. Im Februar verbesserte sich der Index auf 48,2 Punkte nach 31,5 im Vormonat. Analysten hatten dagegen nur einen Anstieg auf 35 Punkte prognostiziert. Nachdem sich die Rezession in der Eurozone im vierten Quartal vertieft hat, schöpfen die Anleger nun wieder Hoffnung, dass die Wirtschaft vor allem in Deutschland schon bald wieder kräftig zulegen wird. Am Devisenmarkt profitierte der Euro vom dem neuen Konjunkturoptimismus und kletterte bis zum Börsenschluss bis auf 1,3384 Dollar. Dennoch war eine gewisse Vorsicht zu spüren. Im Handel ist weiter von Zurückhaltung die Rede angesichts der politischen Unsicherheiten in der Eurozone. Insbesondere die Parlamentswahlen in Italien am kommenden Wochenende bewegen die Gemüter. Eine Rückkehr von Silvio Berlusconi auf das politische Parkett käme an den Märkten nicht gut an. Nach der Veröffentlichung des Viertquartalsberichts machten Danone einen Sprung von 5,9 Prozent. Trotz der altbekannten Probleme habe der Konzern beim Umsatzwachstum fast das Niveau des Wettbewerbers Nestlé erreicht, lobte Bernstein Research. Am deutschen Aktienmarkt setzten Air Berlin die Rally nach der Kaufempfehlung der Deutschen Bank vom Montag fort und stiegen weiter steil um 14,5 Prozent. Klöckner sprangen um 15,7 Prozent. Sie profitierten von der Beteiligungsaufstockung durch Baustoffunternehmer Albrecht Knauf.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.45 Uhr Mo, 18.05 Uhr EUR/USD 1,3389 0,33% 1,3345 1,3354 EUR/JPY 125,2113 0,35% 124,7702 125,4754 EUR/CHF 1,2344 0,15% 1,2325 1,2328 USD/JPY 93,5600 0,07% 93,4920 93,9700 GBP/USD 1,5423 -0,34% 1,5476 1,5463+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Aufgrund fehlender Impulse aus den USA hat sich wenig an den Börsen in Ostasien getan. Lediglich in Schanghai und Hongkong bewegten sich die Börsenbarometer stärker nach unten. Belastet von Sorgen über eine stärkere Regulierung des chinesischen Immobiliensektors standen dort Papiere von Immobilien- und Baukonzernen unter Verkaufsdruck. Zu den größten Verlierern gehörten Gemdale (-6,6 Prozent) und Anhui Chaodong Cement (-7,1 Prozent). Zusätzlich belastend wirkten Meldungen, die Peoples Bank of China ziehe 30 Milliarden Yuan oder umgerechnet 4,8 Milliarden Euro aus dem Geldmarkt. Dariusz Kowalczyk von der Credit Agricole sieht darin Anzeichen einer geldpolitischen Straffung, mithin einer abnehmenden Liquidität in China. In Tokio sorgte ein etwas festerer Yen für Gewinnmitnahmen nach dem Kursfeuerwerk am Montag. Aussagen des japanischen Finanzministers Taro Aso, Japan erwäge nicht den Kauf ausländischer Anleihen als Mittel der Geldpolitik, stärkten die Währung. Besonders unter Verkaufsdruck standen exportorientierte Werte. Gefragt waren dagegen Bridgestone (+10,4 Prozent). Der Konzern hatte zuvor für das Gesamtjahr einen kräftigen Gewinnsprung prognostiziert. In Hongkong führten Kasinobetreiber die Liste der Verlierer an. Der Deutschen Bank zufolge dürften die Erlöse der Glückspielunternehmen im Vergleich zum Vorjahr weniger steigen als erwartet. Besser lief es dagegen an der Börse in Sydney. Gestützt von den veröffentlichten Sitzungsprotokollen der Zentralbank legte der S&P/ASX 200 leicht zu. Die Notenbanker sehen offenbar aufgrund der geringen Inflation noch genügend Spielraum für weitere Zinssenkungen. Zusätzlich halfen gute Quartalsberichte.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Baustoff-Milliardär Knauf steigt mit fast 8% bei Klöckner ein
Der Stahlhändler Klöckner & Co hat einen neuen Großaktionär. Der Dortmunder Baustoff-Milliardär Albrecht Knauf hat über seine Interfer Holding GmbH 7,8 Millionen Stammaktien des MDAX-Konzerns erworben. Das sind 7,82 Prozent des Grundkapitals, wie die Klöckner & Co SE mitteilte. Klöckner war am Vortag über die Höhe der Beteiligung informiert worden.
BaFin eilt Sparkassen bei EU-Einlagensicherung zur Hilfe
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) lehnt eine Beteiligung der deutschen Sparkassen an einer europäischen Einlagensicherung ab. BaFin-Exekutivdirektor Raimund Röseler sagte bei einer Veranstaltung in Berlin, er lehne Experimente ab, die auf eine grenzübergreifende Haftung im Rahmen einer europäischen Einlagensicherung hinausliefen.
Hamburger Flughafen wird am Mittwoch erneut bestreikt
Am Flughafen Hamburg müssen sich Passagiere am Mittwoch erneut auf lange Warteschlangen an der Sicherheitskontrolle einstellen: Von 3.45 Uhr bis 23 Uhr werden die Sicherheitskräfte ihre Arbeit niederlegen, wie ver.di mitteilte.
HSBC verkauft Geschäft in Panama an kolumbianische Bancolombia
Die britische Großbank HSBC trennt sich von einem weiteren Geschäft in Südamerika. Für 2,1 Milliarden US-Dollar in bar veräußert das Institut seine Tochtergesellschaft in Panama an die kolumbianische Bank Bancolombia S.A. Der Kaufpreis basiert auf einem geschätzten Reinvermögen (Net Asset Value) zum Zeitpunkt des Vollzugs der Transaktion von 700 Millionen Dollar. Sie soll im dritten Quartal abgeschlossen werden.
Lloyds muss Bußgeld zahlen wegen zu späten PPI-Entschädigungen
Für die britische Bank Lloyds wird die Falschberatung bei Kreditausfallversicherungen immer teurer. Weil sie die Entschädigungszahlungen an Tausende Kunden hinausgezögert hat, belegte die britische Finanzaufsicht FSA die Lloyds Banking Group am Dienstag mit einer Strafzahlung von 4,3 Millionen Britischen Pfund. Die Bank habe bis zu 140.000 Kunden erst mit Verzögerung entschädigt.
Spanischer Immobilienkonzern Reyal Urbis sucht Gläubigerschutz
Der spanische Immobilienkonzern Reyal Urbis ist insolvent und stellt nun einen Antrag auf Gläubigerschutz. Während der spanischen Immobilienhausse gehörte der Konzern zum Star am heimischen Aktienmarkt. Reyal Urbis, hervorgegangen aus dem Zusammenschluss der Immobilienfirmen Inmobiliaria Urbis und Construcciones Reyal, hofft nun darauf, sich unter Gläubigerschutz mit seinen Kreditgebern auf eine Umschuldung einigen zu können.
=== DJG/ros (END) Dow Jones NewswiresFebruary 19, 2013 12:16 ET (17:16 GMT)
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