Dow Jones
17.04.2015 18:44:46
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Begründungen für die Einbußen gibt es im Handel einige. "Die Marktbewertung ist nicht mehr günstig. Nötig ist nun ein solides Ergebniswachstum, damit der Markt weiter marschiert", warnt ein Marktstratege. Andere Teilnehmer verweisen auf den plötzlichen Absturz der chinesischen Aktienfutures. Hintergrund dafür könnten neue Börsenregularien in China sein, die institutionelle Teilnehmer zum Leerverkauf von Aktien ermutigen sollen. Außerdem spielten bei den Kurseinbußen Ängste vor einem Grexit eine belastende Rolle, ebenso wie der Verfall der Apriloptionen. Nicht gut kommen die jüngsten Inflationsdaten an, weil sie Sorgen vor einer schnellen Zinserhöhung schüren. GE hat im ersten Quartal wegen einer Milliardenbelastung aus der geplanten Abtrennung vom Finanzgeschäft rote Zahlen geschrieben. Im operativen Geschäft hat das Unternehmen die Schätzungen aber leicht übertroffen. Die Aktie steigt um 0,6 Prozent. Mit einem Abschlag von 1,6 Prozent halten sich Honeywell International schlechter als der Gesamtmarkt. Der Industriekonzern hat seinen Umsatzausblick gesenkt. Ein enttäuschender Quartalsausweis lassen AMD um 14,1 Prozent abstürzen. Die Notierungen am Rentenmarkt kommen nach den Inflationsdaten zurück. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt. Der Dollar rückt mit der Aussicht auf eine frühe Zinsanhebung vor.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Keine Daten mehr angekündigt.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Einem Kursrutsch am Mittag - ausgelöst durch Absicherungsgeschäfte und den Optionsverfall an den internationalen Terminbörsen - folgten heftige Gewinnmitnahmen. Händler sprachen zudem von einem "Käuferstreik" im DAX, da kaum ein Marktteilnehmer bereit gewesen sei, noch vor der Unterstützung um 11.600 in den Markt hineinzukaufen. Die Stimmung an den europäischen Börsen war allerdings schon seit dem Morgen angekratzt. Die Bereitschaft zu sofortigen Gewinnmitnahmen war hoch, weil das griechische Schuldendrama Anleger weiter enerviert. Derzeit ist völlig unklar, ob das Land frische Gelder für die fälligen Zahlungen an den IWF erhält. Der IWF hatte am Vortag klargestellt, dass es für Griechenland keine Sonderbehandlung geben wird. Dazu belastete der Verfalltermin für Aktien- und Indexoptionen. Der Kursrutsch sorgte für die höchste Umsatzspitze der vergangenen zwei Wochen. Verstärkt wurde dies durch die gleichzeitige Verletzung von Stop-Loss-Marken: Fondsanleger wurden dadurch automatisch aus dem Markt geworfen. Am Devisenmarkt stellte Griechenland aber keine Belastung für den Euro mehr da. Leicht belastend wirkte eine höhere Kernrate der US-Inflation, die für eine schnelle Zinserhöhung in den USA sprach. Finanzwerte gehörten mit minus 2,4 Prozent zu den schwächsten Branchen. Hier belastete die Sorge vor Zahlungsausfällen bei einem griechischen Ausscheiden aus der Eurozone. Für Griechenlands Banken ging es um bis zu 9,5 Prozent nach unten. Allerdings trafen die Gewinnmitnahmen sämtliche Branchen. VW hielten sich mit minus 1,1 Prozent recht wacker. Die Weiterverpflichtung von CEO Martin Winterkorn wurde positiv ausgenommen. Nestle zeigten sich mit 0,9 Prozent Minus ebenfalls besser als der Markt. Hier hatten die Umsätze im ersten Quartal positiv überrascht.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 08.41 Uhr Do, 18.19 Uhr EUR/USD 1,0775 0,15% 1,0759 1,0733 EUR/JPY 128,28 0,20% 128,03 127,97 EUR/CHF 1,0271 -0,35% 1,0307 1,0294 USD/JPY 119,03 0,02% 119,00 119,23 GBP/USD 1,4937 0,08% 1,4925 1,4916+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
An den Börsen war keine einheitliche Tendenz auszumachen. Wieder war es die Börse in Schanghai, die die anderen Märkte der Region abhängte. Der HSI in Hongkong gab dagegen anfängliche Gewinne ab. In Tokio und Sydney wurden Verluste verzeichnet. Chinesische Anleger setzten erneut auf Atomkraft. Sie kauften wie schon am Vortag Aktien von Kernkraftwerksbetreibern und Anbietern der entsprechenden Infrastruktur, nachdem Peking am Mittwoch den Bau eines weiteren Reaktors genehmigt hatte. Es handelt sich bei Hualong-1 um den ersten Reaktor, der allein von chinesischen Unternehmen entwickelt wurde. Shanghai Electric Group und Dongfang Electric Group verteuerten sich jeweils um das Tagesmaximum von 10 Prozent. China First Heavy Industries sprangen ebenfalls um 10 Prozent nach oben. Auch andere Infrastrukturaktien waren gefragt. Sie profitierten davon, dass die chinesische Regierung die Gewässerverschmutzung stärker bekämpfen will. Auf der Tokioter Börse lastete neben negativen Vorgaben die neuerliche Aufwertung des Yen. Sharp verbilligten sich um 5,8 Prozent. Laut einem Medienbericht hat sich das Unternehmen mit seinen beiden größten Gläubigern auf einen Tausch von Schulden gegen Eigenkapital geeinigt. Nachdem der Preis für Eisenerz wieder etwas zurückgekommen ist, wurden Aktien von Bergwerksbetreibern in Sydney verkauft. in enttäuschender Ausblick von TSMC drückte die Börse in Taiwan. TSMC verbilligte sich um 3,1 Prozent.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Daimler: Noch keine Entscheidung über Mercedes-Werk in Russland
Der Autohersteller Daimler nimmt in Bezug auf den russischen Markt eine vorsichtige Haltung ein. Zur Aufnahme einer lokalen Fertigung von Mercedes-Benz Pkw in Russland gebe es derzeit keine Entscheidung, teilte der Konzern auf Anfrage von Dow Jones Newswires mit.
Deutsche Bank dementiert Einigung über künftige Strategie
Die Deutsche Bank hat dementiert, dass der Vorstand sich bereits auf eine neue Strategie geeinigt habe, die mit einem Verkauf der Postbank verbunden sei. Das Magazin Spiegel hatte berichtet, dass sich der Vorstand am vergangenen Mittwoch für diesen Weg entschieden habe.
ThyssenKrupp verkauft Edelstahltochter VDM an Finanzinvestor
ThyssenKrupp hat nach monatelanger Suche einen Käufer für seine Edelstahltochter VDM gefunden: Der Finanzinvestor Lindsay Goldberg übernimmt das Unternehmen, wie ThyssenKrupp mitteilte. Die beiden Parteien hätten am Freitag einen Kaufvertrag geschlossen.
Winterkorn bleibt: Die Aufseher unterstützen den VW-Chef
Martin Winterkorn bleibt Volkswagen-Chef - nach dem Willen einflussreicher Aufsichtsratsmitglieder sogar bis über das Jahr 2016 hinaus. Winterkorn sei "der bestmögliche Vorsitzende des Vorstands", teilte das Präsidium des Volkswagen-Aufsichtsrats am Freitag mit. Das Gremium trat damit den Diskussionen um den Vorstandschef entgegen, die Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch erst eine Woche zuvor mit seiner öffentlichen Distanzierung von Winterkorn ausgelöst hatte.
BER-Gesellschafter geben grünes Licht für Milliarden-Kapitalspritze
Die weitere Finanzierung der Berliner Großbaustelle BER ist gesichert. Die Gesellschafterversammlung gab grünes Licht für die Kapitalspritze von 1,1 Milliarden Euro, die für die Fertigstellung des Flughafens benötigt wird, wie die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH am Freitag in Berlin mitteilte.
Insolvente Neschen AG bekommt bekannten Sachverwalter
Die überschuldete Neschen AG bekommt einen prominenten Sachverwalter: Der durch die Verfahren bei Schlecker und Weltbild bekannte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz übernimmt diese Aufgabe auch bei dem Unternehmen aus dem niedersächsischen Bückeburg.
Coca-Cola kauft chinesischen Getränkeanbieter für 400 Millionen Dollar
Coca-Cola unternimmt einen neuen Vorstoß auf dem chinesischen Markt. Nachdem vor sechs Jahren ein Kaufvorhaben am Veto der chinesischen Regierung scheiterte, will sich der Konzern aus Atlanta nun mit dem Getränkegeschäft der China Culiangwang Beverages Holdings Ltd verstärken. Der Unternehmenswert wurde von der chinesischen Firma in einer Pflichtmitteilung an die Börse Hongkong mit 400,5 Millionen US-Dollar angegeben.
General Electric schreibt Milliardenverlust
Der US-Industriekonzern General Electric (GE) hat im ersten Quartal wegen einer Milliardenbelastung aus der geplanten Abtrennung des Finanzgeschäfts rote Zahlen geschrieben. Der Umsatz brach mit 12 Prozent zwar wesentlich stärker ein als am Markt erwartet. Im operativen Geschäft hat der Siemens-Rivale aber die Schätzungen leicht übertroffen.
S&P stuft Nokia hoch - Fusion mit Alcatel-Lucent positiv
Die anstehende Übernahme von Alcatel-Lucent wird sich mittelfristig positiv auf Nokia auswirken. Aufgrund dieser Annahme bescheinigte Standard & Poor's (S&P) dem finnischen Konzern eine bessere Bonität. Das Rating liegt nun bei BB+ nach zuvor BB. Zudem ist der Ausblick für die Kreditwürdigkeit positiv.
Rolls-Royce erhält Milliardenauftrag von Emirates
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 17, 2015 12:14 ET (16:14 GMT)
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Rolls-Royce hat einen Auftrag im Wert von 9,2 Milliarden US-Dollar von Emirates Airlines erhalten. Die Rolls-Royce Holdings plc teilte am Freitag mit, die in Dubai ansässige Fluggesellschaft mit Turbinen des Typs Trent 900 zu beliefern. Die Triebwerke seien für 50 A380 bestimmt, die ab 2016 in Betrieb genommen werden sollen.
Vivendis Chairman Bolloré bekommt Doppelstimmrecht
Der Chairman der Vivendi SA hat sich bei der Hauptversammlung ein Doppelstimmrecht gesichert. Vincent Bolloré, der zudem der größte Aktionär des Konzerns ist, hat damit künftig mehr Einfluss auf Unternehmensentscheidungen.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/flf
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