LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte

   Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.668,47 -0,23% Stoxx-50 3.471,95 -0,83% DAX 11.585,10 -0,44% FTSE 6.747,09 -0,08% CAC 5.192,11 -0,09% DJIA 17.413,70 -0,72% S&P-500 2.081,36 -0,88% Nasdaq-Comp. 5.052,22 -1,04% Nasdaq-100 4.522,12 -0,99% Nikkei-225 20.664,44 +0,24% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 153,78% +53

+++++ FINANZMARKT USA +++++

   Unter den Anlegern an der Wall Street steigt so langsam die Nervosität, was sich am Donnerstag in fallenden Aktienkursen niederschlägt. Sollte die US-Notenbank wirklich bereits im September erstmals seit Ende der Finanzkrise an der Zinsschraube drehen, bleibt nicht mehr viel Zeit. Zwar dürfte so etwas wie Gewissheit über das Tun der Federal Reserve eine Illusion bleiben, aber Händler greifen nach jedem Strohhalm bei der Suche nach Hinweisen über die kurzfristige US-Geldpolitik. Ein solcher dürfte der US-Arbeitsmarktbericht für Juli sein, der zum Wochenschluss veröffentlicht wird. Die jüngsten Daten zur Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt tragen kaum zur Erhellung bei. Das gilt auch für wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Diese entsprechen nahezu den Erwartungen und bewegen sich weiter auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, was auf einen gut laufenden Arbeitsmarkt hindeutet. Am Ölmarkt schwingen derweil unverändert die Bären das Zepter. Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage scheint sich immer mehr zu öffnen. Dagegen kann sich der Goldpreis etwas stabilisieren, nachdem der Preis am Vortag auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen gerutscht war. Übergeordnet setzen dem Edelmetall aber weiterhin Dollarstärke und Spekulationen auf bald steigende US-Leitzinsen zu. Nach dem zweitägigen Ausverkauf am US-Rentenmarkt kommt es zu einer Erholung. Auch hier steht der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus des Interesses. Tesla brechen ein. Zwar hatte der Elektroautohersteller bei den Quartalszahlen die Prognosen übertroffen, doch zugleich für das laufende Jahr einen geringeren Fahrzeugabsatz als erwartet prognostiziert. Mit einem dicken Aufschlag zeigen sich die Papiere des Diätprodukte-Anbieters Herbalife. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal die Erwartungen geschlagen und den Ausblick erhöht.

   +++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

   Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:

   22:05 US/Zynga Inc, Ergebnis 2Q

   +++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++

   Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.

   +++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

   Einen Tag vor dem US-Arbeitsmarktbericht aus den USA wollten Investoren nichts mehr riskieren. Dieser könnte näheren Aufschluss geben, wann die Federal Reserve die Zinswende einleitet. Steigende Zinsen aber sind mittel- und langfristig negativ für die Aktienkurse. Zuvor hatten sich die Indizes mit einer wenig veränderten Tendenz gezeigt, trotz überwiegend guter, teilweise sogar exzellenter Quartalszahlen. In Athen erholte sich der Leitindex um 4,8 Prozent. Er war seit Wochenbeginn um 20 Prozent eingebrochen, belastet vor allem vom Crash der griechischen Bankenaktien. Zudem schwappte eine Flut von Quartalsergebnissen über die Märkte. Größter Verlierer im Dax waren Deutsche Post mit einem Minus von 3,6 Prozent. Nach einem schwachen, von längeren Streiks bestimmten Quartal hat der Logistiker die Gewinnprognose für dieses Jahr gekappt. Ganz anders der Rückversicherer Munich Re: Nach guten Geschäften im zweiten Quartal haben die Münchener die Gewinnprognose erhöht. Die Aktie ging mit einem Plus von 1,5 Prozent als Tagessieger im DAX aus dem Handel. Bei der Deutschen Telekom liegt der Gewinn nach Steuern mit 712 Millionen Euro um 62 Millionen Euro unter der Konsensschätzung von Analysten. Die T-Aktie büßte folglich 1,7 Prozent ein. Trotz guter Quartalsergebnisse von Merck und adidas gaben die Papiere um jeweils gut ein Prozent nach. Mit den sich ausweitenden Kursverlusten an der Wall Street drehten auch sie ins Minus. adidas will sich zudem möglicherweise von der Golf-Marke TaylorMade trennen. Lanxess hat zum zweiten Mal in diesem Jahr das Gewinnziel erhöht. Nach einer Kurs-Rally der Aktie von mehr als 40 Prozent seit Jahresbeginn war das jedoch kein Impuls mehr, die Aktie trat auf hohem Niveau auf der Stelle.

   +++++ Devisen +++++

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

   In einem in Ostasien uneinheitlichen Börsengeschehen haben die Aktien in Schanghai ihre Verluste vom Vortag nochmals etwas ausgebaut. An den Börsen in China herrschte Unsicherheit, weil die Anleger rätseln, in welchem Ausmaß die Regulierungsbehörden dem Markt Unterstützung verleihen werden. In Australien zerrten Bankenwerte den Leitindex abwärts. Die Banken müssen Milliardensummen aufnehmen, um den Kapitalvorschriften der Regulierer gerecht werden zu können. Die Aktien von Energieunternehmen gingen ebenfalls leichter, nachdem der Ölpreis am späten Mittwoch auf neue Mehrmonatstiefs gefallen war. Im Vorfeld von Halbjahreszahlen stiegen in Sydney die Aktien von Rio Tinto um 1,1 Prozent. Der Minenkonzern meldete nach Handelsschluss einen Gewinneinbruch um 82 Prozent auf 806 Millionen US-Dollar. Ursächlich war der Verfall der Rohstoffpreise. Experten hatten mit einem Gewinn von 2,42 Milliarden US-Dollar gerechnet, das wäre nur etwa die Hälfte vom Vorjahr gewesen. In Japan ging es weiter nach oben, nachdem der Dollar gegen den Yen seit Handelsende am Vortag nochmals Terraingewinne verbucht hatte. Die US-Devise war am Mittwoch binnen kürzester Frist um nahezu einen Yen geklettert. Exportwerte profitierten von dem starken Dollar. So gewannen Fanuc 3,1 Prozent, Honda Motor 3 Prozent und Toyota Motor 1,3 Prozent. Neben dem festen Dollar halfen auch Quartalsberichte dem Markt. Starke Zahlen wiesen etwa die Süßwarenhersteller Meiji Holdings und Morinaga aus. Die Aktien sprangen um 17 bzw 18 Prozent nach oben.

   +++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++

   Telekom möglicherweise an Bundesliga-Rechten interessiert

   Die Deutsche Telekom hat möglicherweise Interesse an Bundesliga-Rechten. "Wir werden uns die Ausschreibungsunterlagen definitiv anschauen", sagte Telekom-CEO Timotheus Höttges in einer Telefonkonferenz. Die Telekom habe aber noch entschieden, ob sie tatsächlich an dem Bieterwettstreit teilnimmt.

   Airbus bucht im Juli 26 Aufträge für Verkehrsmaschinen

   Der Flugzeugbauer Airbus hat im Juli 26 neue Aufträge für Verkehrsmaschinen gebucht, davon 25 für die neueste Version des A321neo. Käufer wurden nicht genannt. Zudem erhielt der zweitgrößte Flugzeughersteller der Welt nach Boeing eine Bestellung für eine Großraummaschine des Typs A330-300, wie Airbus mitteilte.

   Aldi will 600 Millionen Pfund in Großbritannien investieren

   Der Discounter Aldi will in Großbritannien in den kommenden zwei Jahren 600 Millionen Britische Pfund (umgerechnet rund 859 Millionen Euro) investieren. Damit will die deutsche Discounter-Kette neue Supermärkte eröffnen und Vertriebszentren aufbauen, und in Summe 35.000 Stellen schaffen.

   K+S-Rivale CF Industries übernimmt Teile von OCI

   Der US-Düngemittelhersteller CF Industries und sein niederländischer Rivale OCI sind sich handelseinig: CF Industries, ein Konkurrent der deutschen K+S AG, wird mit bestimmten Geschäftsbereichen der OCI NV fusionieren. Der Deal hat basierend auf dem aktuellen CF-Kurs ein Volumen von 8 Milliarden US-Dollar und beinhaltet 2 Milliarden Dollar Schulden.

   Europäische Coca-Cola-Abfüller schließen sich zusammen

   In Europa entsteht der größte Abfüller für Erzeugnisse der Coca-Cola-Company der Welt. Die drei großen Abfüller Coca-Cola Enterprises, Coca-Cola Iberian Partners and die deutsche Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG bestätigten ihre Fusionspläne. Aus dem Zusammenschluss wird ein Unternehmen mit einem Umsatz von 12 Milliarden US-Dollar entstehen, das in 13 Ländern aktiv ist.

   IBM stärkt Plattform Watson Health mit weiterem Zukauf

   Der IT-Dienstleister IBM stärkt seine Watson Health genannte Plattform für Datenverarbeitung im Gesundheitswesen mit einem Zukauf. IBM übernimmt für rund 700 Millionen US-Dollar in bar die Merge Healthcare Inc. Einschließlich Schulden wird Merge in dem Deal mit einer Milliarde Dollar bewertet.

   Hedgefonds Elliott bläst bei Samsung offenbar zum Rückzug

   Der US-Hedgefonds Elliott gibt sich im Machtkampf mit den Samsung-Erben offenbar geschlagen. Nachdem die Aktionäre der lange umstrittenen Fusion zweier Unternehmen aus dem Samsung-Konzern zugestimmt und dem aktivistische Investor Paul Singer mit seinem Hedgefonds damit eine empfindliche Niederlage zugefügt haben, tritt sein Hedgefonds Elliott nun den Rückzug an.

   (END) Dow Jones Newswires

   August 06, 2015 11:58 ET (15:58 GMT)

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