11.12.2014 18:36:32
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
An der Wall Street fassen die Anleger am Donnerstag wieder Mut. Nach den massiven Verlusten im Laufe der Woche geht es nun mit Schwung auf Erholungskurs. Und es fehlt auch nicht an Gründen: Besser als erwartet ausgefallene Umsätze des US-Einzelhandels im November vertreiben die jüngsten Sorgenfalten. Auch die Ölpreise, Hauptgrund für die zuletzt deutlichen Abgaben, scheinen sich zu stabilisieren. Hier nähren die besseren Einzelhandelsumsätze die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage. Vor allem die überraschend guten US-Einzelhandelsumsätze verleihen dem Markt und auch dem Dollar Auftrieb. "Mit der Kernrate von 0,5 Prozent Wachstum wurde die Konsensprognose von 0,1 Prozent deutlich übertroffen", sagt ein Händler. Vor allem der so genannte "Black Friday" dürfte sich positiv ausgewirkt haben. Auch ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wider Erwarten gesunken. Mit den guten US-Daten lässt die Nachfrage für die "sicheren Häfen" Gold und US-Anleihen etwas nach. Der Euro gibt seine Tagesgewinne wieder ab und fällt wieder unter 1,24 Dollar. Im Hoch hatte er noch an der 1,25er Marke gekratzt. Beim mit Spannung erwarteten mehrjährigen Refinanzierungsgeschäft der EZB haben die Geschäftsbanken weniger Geld aufgenommen als erwartet. Das schürt die Erwartung, dass die EZB in Kürze Anleihen kaufen muss, um so ihre Bilanz wie geplant aufzublähen und so für Inflation und Wachstum zu sorgen. Schwemmt die EZB mit Anleihekäufen die Finanzmärkte mit Euro, lastet dies auf dem Euro. Bei den Einzelwerten verbessern sich Google. Der Konzern will den Nachrichtendienst in Spanien wegen einer neuen Gebührenordnung Mitte Dezember abschalten. Ebay plant laut einem Bericht des Wall Street Journal einen Stellenabbau von 10 Prozent der Belegschaft, entsprechend 3.000 Arbeitsplätzen, im Zuge der Abspaltung von PayPal. Für die Aktie geht es ebenfalls aufwärts. Die zuletzt stark gebeutelten Energiewerte erholen sich. Exxon sind stärkster Dow-Wert und auch Chevron gewinnen.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Es stehen keine weiteren Daten auf der Agenda.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Aktienkäufe an der Wall Street nach guten Einzelhandelsumsätzen haben auch an Europas Börsen für eine Erholung gesorgt.Im November hat der für die Konjunktur in den USA so wichtige Einzelhandel 0,5 Prozent mehr umgesetzt. Die Erwartung lag mit einem bescheidenen Plus von 0,1 Prozent deutlich niedriger. Zugleich sind die Importpreise im November wegen des stark gefallenen Ölpreises weiter gesunken. Damit wiederum wurden die Spekulationen auf steigende Zinsen in den USA etwas abgemildert. Das wirkte ebenfalls stützend für Aktien und den Dollar. Die robusten Daten aus den USA sorgten auch am Devisenmarkt für Käufe des Dollar gegen Euro und Yen. Der Euro fiel auf ein Tagestief 1,2371 Dollar. Im asiatischen Handel hatte die Gemeinschaftswährung noch - vergeblich - den Sprung über 1,25 Dollar versucht. Bundesanleihen markierten erneut ein Rekordhoch. Der Ölpreis stabilisierte sich nach dem jüngsten Ausverkauf etwas. In den vergangenen 13 Handelstagen war der Preis um 20 Prozent eingebrochen. Am deutschen Aktienmarkt verloren RWE. Der Versorger will das Sparprogramm ausweiten. Der Markt wartet nun auf Aussagen zur Dividende, die nach der Aufsichtsratssitzung am Freitag kommen könnten. Airbus weiteten den zehnprozentigen Kurseinbruch vom Mittwoch noch einmal aus. Grund für die Baisse war die Ankündigung des Flugzeugbauers, dass die Gewinne 2015 und 2016 nicht steigen dürften.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 9.07 Uhr Mi, 17.26 Uhr EUR/USD 1,2403 -0,58% 1,2476 1,2425 EUR/JPY 148,06 0,58% 147,21 147,25 EUR/CHF 1,2010 -0,21% 1,2035 1,2028 USD/JPY 119,38 1,18% 117,98 118,53 GBP/USD 1,5715 -0,03% 1,5720 1,5703+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Der anhaltende Ölpreisverfall hat am Donnerstag die Stimmung an den Börsen in Ostasien belastet. An allen Börsen der Region fielen die Kurse. Der umfassende Aktienindex MSCI-Asien-Pacific rutschte auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen, die Ausfallversicherungen für Kredite stiegen dagegen auf ein Dreiwochenhoch. Dies belegt die Vorsicht der Anleger. Der niedrige Ölpreis hat zwar für viele Unternehmen und Volkswirtschaften auch positive Effekte, er schürt allerdings zunehmend auch die Sorgen, dass der Preisverfall nicht nur dem Öl-Überangebot geschuldet ist, sondern ebenso einer nachlassenden Nachfrage. Das wiederum spräche für ein niedrigeres Wirtschaftswachstum. An den Finanzmärkten sorgt die Verunsicherung dafür, dass Anleger vermeintlich sichere Häfen ansteuern. So legte der Yen erneut zu. Kurz kostete der Dollar sogar weniger als 118 Yen. Unter dem festeren Yen litt die Börse in Tokio. Auch ein schwacher Auftragseingang aus dem Maschinenbau belastete. Einige Teilnehmer sahen die Kursverluste aber auch im Zusammenhang mit Positionsanpassungen der Fonds zum Jahresende. Dass der Dollar zum Yen auch einmal nachgeben würde, sei angesichts des Anstiegs um 12 Prozent in den beiden Vormonaten nur eine Frage der Zeit gewesen, hieß es. Zu den Gewinnern gehörten in der gesamten Region angesichts der mit dem Öl gesunkenen Treibstoffpreise die Aktien der Fluglinien - in Tokio ANA Holdings und Japan Airlines, in Hongkong Cathay Pacific, in Sydney Qantas und in Seoul Korean Air Lines und Asiana Airlines. Die Börse in China belastete eine Flut anstehender Börsengänge (IPO). Zwölf Unternehmen stehen in den Startlöchern. Darunter ist der Börsengang von Guosen Securities der vom Volumen größte in diesem Jahr. Börsengänge belasten, weil viele Anleger im Vorfeld am Aktienmarkt Kasse machen, um bei den IPOs mitmachen zu können.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Daimler stockt Pensionskasse mit Milliardenbetrag auf
Daimler reagiert auf das anhaltende Niedrigzinsumfeld und stockt seine Pensionskasse mit einem Milliardenbetrag zusätzlich auf. Der starke Rückgang des Zinsniveaus und damit der Abzinsungsfaktor seit dem Jahr 2011 habe zu einem deutlichen Anstieg der Pensionsverbindlichkeiten geführt, begründete das Unternehmen.
S&P bestätigt Allianz gute Bonität
Trotz des umfangreichen Engagements der Allianz in italienischen Staatsanleihen sieht Standard & Poor's weiterhin eine gute Bonität für die Versicherung. Sie bestätigte das langfriste Finanzstärkerating AA, bei stabilem Ausblick für die Kreditwürdigkeit. Die Bonität Italiens hatte die Ratingagentur vor wenigen Tagen zurückgestuft und dies mit der anhaltend niedrigen Inflation und einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld begründet.
EU sammelt neue Informationen in Google-Untersuchung
Die EU-Wettbewerbshüter sammeln neue Informationen für eine schon seit Jahren laufende Untersuchung gegen Google. Sie haben jetzt Daten von Online-Anbietern von Karten und Reisen zum Wettbewerb im Markt angefordert. Die neu berufene Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager muss sich entscheiden, in welche Richtung die Ermittlungen, die vor vier Jahren eingeleitet wurden, nun gehen sollen. Bislang wurden trotz dreier Versuche, eine Einigung zu erzielen, keine Ergebnisse erzielt.
Airbus-Manager spricht von Neuauflage des A380
Airbus will von einer bevorstehenden Einstellung seines Superjumbos A380 nichts wissen. Stattdessen sollen neue Kunden gewonnen werden und die Maschine letztlich aktualisiert werden, versprach Fabrice Bregier, Chef der Zivilflugzeugsparte bei Airbus.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/ros(END) Dow Jones Newswires
December 11, 2014 12:05 ET (17:05 GMT)
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