23.06.2014 18:18:33
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Die Rekordjagd an der Wall Street legt zu Wochenbeginn eine kleine Pause ein, obwohl heimische Konjunkturdaten etwas besser als erwartet ausgefallen sind. So kam es auf dem US-Immobilienmarkt zu einer Frühjahrsbelebung. Im Mai wurden mehr bestehende Einfamilienhäuser verkauft als erwartet. Auch die Wirtschaftsaktivität in den USA hat im vergangenen Monat an Schwung gewonnen, wie der Chicago Fed National Activity Index zeigt. "Das untermauert das Bild einer leichten Konjunkturerholung in den USA und ist nichts Neues", erklärt ein Händler die ausbleibende Reaktion der Märkte. Aus Übersee erhalten die US-Börsen indessen uneinheitliche Impulse. Während chinesische Wirtschaftsdaten positiv überraschten, enttäuschten europäische Konjunkturindikatoren. Übergeordnet drückt unverändert die unklare Situation in der Irak-Krise das Sentiment. Und auch der Ölpreis könnte zu einem Belastungsfaktor werden, sollte er weiter steigen, heißt es im Handel. Aktuell kommt dieser jedoch leicht zurück, nachdem im asiatischen Handel die Jahreshochs in Reichweite gelegen hatten. Auf Unternehmensseite dreht sich das Übernahmekarussell auch am Montag weiter. Oracle kauft für 5,3 Milliarden Dollar Micros Systems, einen Softwareanbieter für Hotels und Restaurants. Dies ist der größte Zukauf seit 2010, als Sun Microsystems für 7,4 Milliarden Dollar geschluckt wurde. Auch die US-Strombranche konsolidiert sich. Der Strom- und Gasanbieter Wisconsin Energy übernimmt den Wettbewerber Integrys Energy für 9,1 Milliarden Dollar in bar und Aktien. Nach einem zwischenzeitlichen Tief legt der Preis für die Feinunze Gold wieder zu. Wenig Bewegung gibt es am Devisenmarkt. Der Euro notiert weiter knapp unter der Marke von 1,36 Dollar. Der Yen legt gegenüber dem Dollar wieder zu. Für die Notierungen der US-Anleihen geht es leicht nach oben. Doch vor der Veröffentlichung wichtiger US-Konjunkturdaten im Wochenverlauf halten sich die Marktteilnehmer zurück, so ein Händler.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Es stehen keine weiteren Termine auf der Agenda.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Mit leichten Kursverlusten haben Europas Börsen am Montag den Handel beendet. Belastend wirkten die Einkaufsmanager-Indizes aus Europa; die Konjunkturerholung verliert hier weiter an Fahrt. Vor allem Frankreich besorgte: Der dortige Index ist im Juni deutlich unter die Expansionsschwelle gefallen und weist auf eine drohende Rezession hin. Stützend wirkten dagegen gute Konjunktur-Daten aus China und die laufende Übernahmewelle in den USA. Erstmals in diesem Jahr war der HSBC-Einkaufsmanager-Index für China im Juni über die Marke von 50 gestiegen und damit über die Schwelle, die wirtschaftliche Expansion von Schwäche trennt. Europas Rohstoff- und Minen-Werte stiegen darauf mit einem Plus von 1,0 Prozent an die Spitze der Kursgewinner. Siemens fielen nach dem verlorenen Zuschlag für Alstom um 1,7 Prozent. Ein Händler wertete die Entscheidung für General Electric (GE) als "strategischen Verlust" für Siemens. Hauptverlierer waren jedoch Alstom und ihr Hauptaktionär Bouygues. Beide schlossen deutlicher im Minus wegen der Sorge um komplizierten Unternehmenskonstruktionen mit dem französischen Staat.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.12 Uhr Fr, 17.45 Uhr EUR/USD 1,3592 -0,15% 1,3611 1,3584 EUR/JPY 138,51 -0,20% 138,78 138,77 EUR/CHF 1,2163 -0,10% 1,2175 1,2175 USD/JPY 101,91 -0,05% 101,96 102,17 GBP/USD 1,7007 -0,24% 1,7048 1,7007+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Von Euphorie über klar verbesserte Industriedaten aus China war nichts zu spüren. Der von der HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex war im Juni erstmals seit Dezember 2013 wieder in den Expansionsbereich geklettert. Ausgerechnet in China fielen die Marktreaktionen negativ aus. Hongkong reagierte zunächst mit Aufschlägen, drehte dann aber ins Minus. Die Möglichkeit zusätzlicher Stützungsmaßnahmen dürfte damit vom Tisch sein, sagte ein Marktstratege. Belastet wurde der Markt in China aber auch vom üppigen Neuangebot im Zuge der zahlreich anstehenden Börsengänge. Die Nachfrage nach den neuen Titeln ist enorm und Anleger verkauften Aktien über die Börse, um Liquidität zur Zeichnung der frischen Werte zu erhalten. In Sydney stiegen Aktienmarkt und Wechselkurse gleichermaßen. Die australische Volkswirtschaft ist stark abhängig von Rohstoffexporten nach China. Daher wiesen die entsprechenden Branchenwerte die höchsten Gewinne auf: BHP Billiton stiegen um 1,4 Prozent, Rio Tinto um 2,6 Prozent. Am Devisenmarkt in Tokio legte der Yen zu und bremste damit die Aktienkurse. Öl kletterte zunächst, kam aber wieder bis auf das Freitagsschlusskursniveau zurück. Auch Gold reagierte praktisch kaum. Am Aktienmarkt in Tokio sanken belastet von der Yen-Stärke Toyota Motor um 0,8 und Honda Motor um 0,6 Prozent. Olympus stiegen dagegen um 4,9 Prozent, Goldman Sachs bekräftigte die Kaufempfehlung. Arrk schnellten mit Berichten über eine mögliche Übernahme um 39 Prozent in die Höhe.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Südzucker-Tochter CropEnergies verdient weniger
Die Südzucker-Tochter CropEnergies AG hat in ihrem ersten Geschäftsquartal dank höherer Absatzvolumina zwar mit 208 Millionen Euro rund 11 Prozent mehr umgesetzt. Das operative Ergebnis fiel jedoch aufgrund der deutlich unter Vorjahr liegender Bioethanolpreise um mehr als zwei Drittel auf 4,5 Millionen Euro. Im Vergleich zum vorangegangenen 4. Quartal 2013/14 stellt dies aber eine Verbesserung dar, wie CropEnergies mitteilte.
Amazon ködert App-Entwickler mit virtuellem Geld
Amazon ist vor allem als Internet-Kaufhaus bekannt. Doch der Konzern hat in der vergangenen Woche das Fire Phone vorgestellt. Das erste eigene Smartphone soll Amazon.com helfen, Konkurrenten wie Apple, Google und Windows Phone Marktanteile abzuluchsen. Um fähige App-Entwickler anzuziehen, legt Amazon Geld auf den Tisch: Der Konzern bietet Programmierern bis zu 5.000 US-Dollar an virtuellem Amazon-Geld dafür an, Apps für das Fire Phone zu entwickeln.
Bauer kooperiert mit Schlumberger bei Entwicklung von Tiefbohrgeräten
Die auf Tiefbohrtechnik spezialisierte Bauer-Tochter Bauer Deep Drilling arbeitet mit einer Tochter des US-Ölfeldausrüsters Schlumberger bei der Entwicklung von Onshore-Tiefbohranlagen zusammen. Die beiden Unternehmen schlossen dazu Ende Mai einen entsprechenden Vertrag.
Oracle stemmt größte Übernahme seit 2010
Der US-Softwarekonzern Oracle verschafft sich mit einem Milliardenzukauf Zugang zu den Kundensegmenten der Einzelhändler und Restaurantbetreiber. Der SAP-Wettbewerber erwirbt das Unternehmen Micros Systems für rund 5,3 Milliarden US-Dollar. Micros verkauft Internet-basierte Kassensysteme und bietet zahlreiche Dienstleistungen und Softwareprogramme für Ladenbesitzer und Betreiber von Restaurants.
Milliardenübernahme in US-Strombranche
Die US-Strombranche konsolidert sich. Der Strom- und Gasanbieter Wisconsin Energy übernimmt den Wettbewerber Integrys Energy für 9,1 Milliarden US-Dollar in bar und Aktien. Nach Abschluss der Transaktion soll das neue Unternehmen WEC Energy Group heißen, teilten beide Unternehmen am Montag mit. Im Rahmen der Übernahme sollen die Aktionäre von Integrys Energy für eine Aktie 1,128 Aktien von Wisconsin Energy und 18,58 Dollar in bar bekommen. Als Chef des neuen Unternehmens ist der gegenwärtige CEO von Wisconsin Energy vorgesehen.
Hedgefonds wetten wegen China-Skandal gegen Kupfer
Hedgefonds und andere Vermögensverwalter erhöhen ihre Wetten gegen Kupfer. Damit verstärken sie den Druck auf das Metall, der durch einen Finanzskandal in China ausgelöst wurde. Für Kupfer, eines der meistgehandelten Metalle der Welt, dürfte sich der Ausblick damit verdüstern.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/ros(END) Dow Jones Newswires
June 23, 2014 11:48 ET (15:48 GMT)
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