Bundesbankchef Weidman |
23.11.2012 14:37:30
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Langfristige Liquidität der EZB bedroht Stabilität
Als Beispiel einer solchen Maßnahme, bei der kurzfristiger Nutzen auf Kosten der langfristigen Stabilität geht, nannte das EZB-Ratsmitglied die Nutzung der langfristigen Liquiditätsoperationen der EZB. "Dieses Instrument wurde erfolgreich dafür eingesetzt, den Banken in Ländern zu helfen, die Refinanzierungsschwierigkeiten hatten. Die Banken nutzten diese zusätzliche Liquidität, um ihre Staatsanleihebestände zu erhöhen. Sie haben damit auch die Wechselwirkung zwischen Banken und den Staaten erhöht, die in dieser Krise so problematisch gewesen ist", sagte Weidmann.
Selbst bei Berücksichtigung des sinkenden Werts habe sich der Anteil der Staatsschulden an den Bankbilanzen in einigen Ländern um mehr als 40 Prozent erhöht. "Zweifel an der Schuldentragfähigkeit der Staaten bedrohen die Stabilität des heimischen Bankensystems in einigen Fällen sogar mehr als zuvor", sagte der Bundesbankpräsident.
Laut Weidmann muss ein brennendes Haus natürlich gelöscht werden, aber: "Man muss doch sicherstellen, dass trotz aller Löscharbeiten und neuer Brandversicherungen nicht unabsichtlich der nächsten Krise der Boden bereitet wird. Und das gilt besonders für die wachsende Rolle, die die Zentralbanken bei der Krisenbekämpfung spielen."
DJG/hab/apo
Dow Jones Newswires
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