15.02.2015 16:35:47
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Länder rufen zur Mäßigung vor Tarifrunde im öffentlichen Dienst auf
BERLIN/MAGDEBURG (dpa-AFX) - Vor der am Montag beginnenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder haben die Arbeitgeber die Gewerkschaften zur Mäßigung aufgerufen. Aus ihrer Sicht muss auch die derzeit niedrige Inflationsrate berücksichtigt werden. "Wenn Gewerkschaften in Zeiten höherer Inflation einen Ausgleich für steigende Lebenshaltungskosten fordern, dann darf die Lohnpolitik auch umgekehrt eine sehr geringe Teuerung nicht ignorieren", sagte der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD), der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Samstag).
Derzeit profitierten die Beschäftigten spürbar von der sehr geringen Teuerungsrate, etwa durch billiges Benzin. "Schon vor diesem Hintergrund können wir die Tarifforderungen so nicht akzeptieren", sagte Bullerjahn.
Die Gewerkschaften verlangen für die rund eine Million Beschäftigten der Länder 5,5 Prozent oder mindestens 175 Euro mehr Einkommen. Laut FAZ sieht derzeit die unterste Stufe des Tarifvertrags ein Gehalt von 1573,13 Euro vor. 175 Euro wären ein Plus von 11,1 Prozent. Diese überproportionale Erhöhung der unteren Lohngruppen lehnte Bullerjahn ebenfalls ab. Zwar solle einfache Arbeit ordentlich bezahlt werden. Ziel könne aber nicht sein, die Lohnunterschiede zwischen einfachen und qualifizierten Tätigkeiten immer weiter abzubauen. "Der öffentliche Dienst tut sich keinen Gefallen, wenn er sich auf einen Einheitslohn zubewegt", sagte Bullerjahn./sk/DP/men
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