07.01.2022 19:54:38

Kritik an Quarantäne-Regelungen für Schülerinnen und Schüler

BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Lehrerverband und die Lehrergewerkschaft GEW kritisieren die geplante Neuregelung der Corona-Quarantäne für Schülerinnen und Schüler. "Wenn diese Aufweichung der Quarantäne-Regeln dazu führt, dass mehr Infizierte unerkannt in Schulen herumlaufen, wird der Schuss nach hinten losgehen", sagte Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbands, den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Freitag. Das "Freitesten" durch relativ unsichere Antigentests erscheine problematisch, vor allem weil diese Tests in den ersten Tagen einer Infektion nicht so aussagekräftig seien.

Bund und Länder hatten am Freitag beschlossen, dass Kontaktpersonen von Corona-Infizierten künftig von der Quarantäne befreit werden, wenn sie eine Auffrischungsimpfung haben, also geboostert sind. Dies gilt auch für frisch doppelt Geimpfte und frisch Genesene - für Kontaktpersonen also, deren Erkrankung oder Impfung weniger als drei Monate zurückliegt.

Für alle Übrigen sollen Isolation oder Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen enden, wenn sie sich nicht vorher "freitesten" lassen. Das geht allgemein nach sieben Tagen, wenn entweder ein negativer PCR- oder Antigen-Schnelltest vorgezeigt werden kann. Für Schülerinnen und Schüler sowie Kita-Kinder kann die Quarantäne als Kontaktperson aber bereits nach fünf Tagen durch einen Negativtest beendet werden. Ab wann die neuen Regeln genau gelten sollen, ist noch unklar.

Auch die Erziehungsgewerkschaft GEW kritisierte den Beschluss. "Dadurch setzten wir alle, die sich an Schulen aufhalten, einer erhöhten Infektionsgefahr aus", sagte der stellvertretende GEW-Vorsitzende Andreas Keller, den Funke-Zeitungen. "Für die Schulen besonders laxe Regeln anzuwenden, ist ein Spiel mit der Sicherheit von Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Eltern", sagte Keller. "Das ist eine Gefährdung des Gesundheitsschutzes, die problematisch ist."/wn/DP/he

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