24.01.2014 23:13:35

KORREKTUR: MÄRKTE USA/Konjunktursorgen schicken die Wall Street auf Talfahrt

   In der um 22.28 Uhr MEZ gesendeten Meldung muss der zweite Satz wie folgt richtig lauten: Der Dow-Jones-Index rutschte deutlich unter die Marke von 16.000 Punkten und verzeichnete das größte Tagesminus seit über sieben Monaten (NICHT anderthalb Jahren). Es folgt eine korrigierte Fassung.

   MÄRKTE USA/Konjunktursorgen schicken die Wall Street auf Talfahrt

   Von Thomas Rossmann

   Zunehmende Konjunktursorgen haben für einen Einbruch der Indizes an der Wall Street zum Wochenausklang gesorgt. Der Dow-Jones-Index rutschte deutlich unter die Marke von 16.000 Punkten und verzeichnete das größte Tagesminus seit über sieben Monaten. Die zuletzt enttäuschenden Daten aus China und den USA haben für einen verstärkten Rückzug der Anleger aus Aktien sowie den Schwellenländer-Währungen gesorgt. Vor allem die Währungen erlebten zuletzt einen regelrechten Absturz.

   Die jüngsten Konjunkturdaten aus China und den USA offenbarten, dass die Konjunktur der größten und zweitgrößten Volkswirtschaft zum Jahresbeginn an Fahrt verloren haben. Damit droht die Gefahr, dass die Aktienmärkte mit ihren Bewertungen der konjunkturellen Entwicklung zu weit vorweggelaufen sind.

   Allerdings habe es keine "Panik-Verkäufe" gegeben. Nach Aussage von Händlern seien eher kurzfristige Akteure am Markt zu finden gewesen. Dagegen hätten sich die langfristigen Investoren überwiegend zurückgehalten. Die in dieser Woche gestiegene Volatilität habe einige Akteure auf dem falschen Fuss erwischt, so ein weiterer Teilnehmer.

   In den letzten Handelsminuten bauten die Indizes ihre Verluste noch einmal aus und schlossen allesamt auf ihren Tagestiefs. Für den Dow-Jones-Index stand ein Minus von 2,0 Prozent auf 15.879 Punkte zu Buche. Der S&P-500 reduzierte sich um 2,1 Prozent auf 1.790 Punkte und notiert damit ebenfalls auf dem niedrigsten Niveau seit Dezember. Der Nasdaq-Composite verlor 2,1 Prozent auf 4.128 Punkte. Der Umsatz erhöhte sich auf 0,91 (Donnerstag: 0,78) Milliarden Aktien. Auf lediglich 431 (1.042) Kursgewinner kamen 2.728 (2.110) -verlierer, während 67 (75) Titel unverändert schlossen.

   Positive Signale von der Berichtssaison gingen dagegen völlig unter. Denn die Mehrzahl der aktuellen Unternehmen konnte mit ihre Quartalszahlen überzeugen. Microsoft hat mit seinem bereinigten Gewinn im zweiten Quartal die Prognosen der Analysten ebenso wie beim Umsatz übertroffen. Die Aktie legte gegen den Markttrend um 2,1 Prozent zu und war damit einer von nur drei Gewinnern im Dow-Jones-Index. Dazu gehörten auch Procter & Gamble die 1,2 Prozent gewannen. Zwar hat der Konzern unter fallenden Währungskursen gelitten, konnte aber dennoch seine Einnahmen im zweiten Geschäftsquartal bei 22,3 Milliarden Dollar halten.

   Auch die Starbucks-Aktie war mit einem Plus von 2,2 Prozent gesucht. Die Kaffeehauskette hat beim Gewinn besser, beim Umsatz allerdings schlechter als erwartet abgeschnitten. Positiv kam am Markt die verbesserte operative Marge an. Die Titel von Kimberly-Clark gewannen nach Vorlage von Geschäftszahlen 1,9 Prozent. Der Hersteller von Hygieneartikeln hat beim Gewinn massiv zugelegt - vor allem die Margen haben sich prächtig entwickelt.

   Der Dollar verharrte auf dem niedrigen Niveau, auf das er am Vortag gefallen war. Der Euro kostete im späten US-Handel 1,3677 Dollar. Im Verlauf war die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3740 Dollar gesprungen, konnte dieses Niveau aber nicht verteidigen. Vor allem die jüngsten schwachen US-Konjunkturdaten drückten weiter auf das Sentiment für den Greenback.

   Der Goldpreis kletterte zum Settlement mit 1.264,30 Dollar je Feinunze auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Ein Plus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vortag. Das Edelmetall profitierte vom schwachen Dollar, aber auch von der wieder gestiegenen Risikoscheu der Anleger. Mit einem schwachen Greenback verbilligt sich Gold für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum. Allerdings habe der mißglückte Sprung über die Marke von 1.270 Dollar einen weiteren Anstieg verhindert, so ein Teilnehmer.

   Auch die US-Anleihen profitierten von ihrem Status als sicherer Hafen. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 5 Basispunkte auf 2,72 Prozent. Mit den zunehmenden globalen Konjunktursorgen sei es zu verstärkten Umschichtungen aus Risiko-Engagements wie den Schwellenländern in US-Anleihen gekommen, so ein Händler. Auch die wieder aufziehende Diskussion um eine Anhebung der Schuldenobergrenze stützte das Sentiment. Ohne eine erneute Anhebung wird die US-Regierung nach eigenen Angaben im kommenden Monat zahlungsunfähig sein.

   Der Ölpreis für ein Barrel der Sorte WTI drehte nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und verzeichnete zum Settlement einen Abschlag von 0,7 Prozent auf 96,64 Dollar. Die Sorgen, dass ein schwächeres Wachstum in den Schwellenländern die globale Öl-Nachfrage belasten könnte, gewannen im Verlauf des Handels die Oberhand. Zudem kam es nach den jüngsten Aufschlägen vor diesem Hintergrund zu einzelnen Gewinnmitnahmen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.879,11 -1,96 -318,24 S&P-500 1.790,29 -2,09 -38,17 Nasdaq-Comp. 4.128,17 -2,15 -90,70 Nasdaq-100 3.541,48 -2,00 -72,27

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 26/32 up 1/32 0,348% -1,2 Bp 3/4% 3-Year 100 1/32 up 2/32 0,737% -2,4 Bp 1 1/2% 5-year 99 23/32 up 5/32 1,561% -3,1 Bp 2 3/8% 7-Year 101 6/32 up 7/32 2,187% -3,6 Bp 2 3/4% 10-year 100 6/32 up 12/32 2,728% -4,6 Bp 3 3/4% 30-year 101 29/32 up 22/32 3,644% -3,8 Bp

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 9.00 Uhr Do, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3677 -0,06% 1,3685 1,3674 EUR/JPY 139,8781 -1,12% 141,4578 141,8564 EUR/CHF 1,2237 -0,42% 1,2289 1,2315 USD/JPY 102,3055 -1,01% 103,3540 103,7250 GBP/USD 1,6502 -0,90% 1,6652 1,6608 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

   DJG/DJN/ros

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   January 24, 2014 16:40 ET (21:40 GMT)

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