19.11.2017 09:29:53
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KORREKTUR: ANALYSE/E-Autos setzen sich trotz Subventionen in China nicht durch
In der am Freitag (17. November 2017) um 17:36 Uhr gesendeten Analyse muss es im letzten Satz des zehnten Absatzes korrekt heißen, dass Daimler und der Partner BAIC rund 750 Millionen US-Dollar in die Produktion von batterieelektrischen Fahrzeugen unter der Marke Mercedes-Benz sowie in eine lokale Batterieproduktion investieren wollen (NICHT rund 750 Millionen Dollar nur in die Batteriefabrik).
Es folgt die korrigierte Fassung der Meldung.
ANALYSE/E-Autos setzen sich trotz Subventionen in China nicht durch
Von Trefor Moss
GUANGZHOU (Dow Jones)--Um staatlichen Anordnungen nachzukommen, stellen chinesische Autobauer derzeit mehr Elektroautos her, als sie verkaufen können. Bei der Automesse in Guangzhou wird deutlich, wie schwierig es für die Hersteller ist, gleichzeitig Kunden anzulocken, Gewinne zu generieren und wie von Peking gefordert bis 2019 den Anteil der E-Autos an ihrer Produktion auf drei bis vier Prozent zu erhöhen.
Volkswagen will bis 2020 rund 400.000 Elektroautos bauen, um den Zielwert zu erreichen. Es sei jedoch unrealistisch zu erwarten, dass Verbraucher allein so viele Fahrzeuge kaufen, sagt Jochem Heizmann, China-Chef des deutschen Autobauers. Deshalb erkunde man jetzt Optionen, wie man den Überschuss mit Carsharing-Diensten absorbieren könnte.
Schon jetzt ist das Angebot an E-Autos größer als die Nachfrage. Autobauer haben in den ersten neun Monaten des Jahres 424.000 Stück produziert, aber nur 398.000 verkauft, berichtet der Branchenverband China Association of Automobile Manufacturers. Analysten glauben, dass Endverbraucher weniger als ein Viertel dieser Summe ausmachen. Der Rest sei von staatlichen Taxifirmen und anderen öffentlichen Einrichtungen gekauft worden.
"Kunden zögern, wenn sie viel mehr Geld für ein E-Auto zahlen sollen", sagt Hubertus Troska, China-Chef bei Daimler. Dabei existieren derzeit großzügige E-Auto-Subventionen, die 2020 auslaufen sollen. Dennoch lassen sich die Autobauer nicht aufhalten. Vergangene Woche kündigte auch Ford an, bald Elektroautos in China herzustellen, und will dafür eine neue, 756 Millionen Dollar teure Fabrik bauen. Tesla will in Shanghai ebenfalls eine solche Fabrik bauen.
Die Politik sichert den Autobauern tatsächlich eine gewisse Nachfrage: In verstopften Städten wie Guangzhou werden nur wenige neue Nummernschilder für Benziner vergeben, wodurch Elektroautos attraktiver sind. Außerdem existieren großzügige Subventionen: Verbraucher zahlen für einen Baojun E100 nur 5.400 Dollar. Der Hersteller, ein Joint Venture aus General Motors und SAIC Motor, erhält vom Staat weitere 8.760 Dollar für eines der E-Autos.
Selbst bei fallenden Kosten für Batterien und andere E-Autotechnologien dürfte die Produktion nach Ende der Subventionen für viele Hersteller unrentabel werden, sagt Jing Yang, Associate Director bei Fitch Ratings. Sie müssten die Rentabilität dann kurzfristig dem Marktanteil opfern, oder komplett aus dem Geschäft mit E-Autos aussteigen, sagt Yang.
E-Autobauer erreichen ihre Ziele nicht
Einige chinesische Autobauer haben ein starkes Jahr hinter sich, nicht jedoch E-Auto-Pioniere wie BYD und BAIC Motor, deren Absatz in den ersten neun Monaten des Jahres um 19 beziehungsweise 26 Prozent gefallen ist. Manche Analysten sagen, dass sie zu stark auf E-Autos gesetzt hätten. Zusammen decken sie fast die Hälfte des chinesischen Marktes ab.
Bei der Automesse am Freitag wurde der Zweisitzer BAIC Lite vorgestellt, der eine Reichweite von 200 Kilometern hat und markante, blinkende LED-Lichter an der Außenseite bietet, die laut dem stellvertretenden Generaldirektor Lu Hao junge Kunden anlocken sollen. Mit Subventionen kostet der Lite noch rund 13.100 Dollar. Lu gibt zu, dass die Umsätze einbrechen würden, wenn die Subventionen auslaufen. Damit die Autos wieder rentabel werden, müsste BAIC daher Dienstleistungsumsätze generieren.
BYD peilt weiterhin einen E-Auto-Absatz von 200.000 Stück im Jahr 2018 an, sagt eine Unternehmenssprecherin. Dieses Jahr lag das Ziel bei 170.000, bis Oktober hatte das Unternehmen jedoch nur 88.000 E-Autos verkauft.
Trotz der Probleme der heimischen E-Autobauer und der geringen Nachfrage bereiten sich ausländische Konzerne auf einen Marktangriff vor. Volkswagen will fast 12 Milliarden Dollar in die Entwicklung von E-Autos investieren und bis 2025 fünf Elektromodelle pro Jahr auf den Markt bringen, sagt Heizmann. Daimler investiert mit dem Partner BAIC rund 750 Millionen Dollar in die Produktion von batterieelektrischen Fahrzeugen unter der Marke Mercedes-Benz sowie in eine lokale Batterieproduktion. Davon fließe ein dreistelliger Millionenbetrag des gemeinsamen Investments in die Batterieproduktion.
Ihre Überzeugung stellt infrage, ob chinesische Unternehmen langfristig eine Chance haben. Bei E-Autos sei die Profitabilität nur über den Mengeneffekt zu erreichen, sagt Janet Lewis, Managing Director für Aktienanalyse bei Macquarie Capital Research. Letztendlich hätten nur die großen ausländischen Autobauer die dazu nötige Größe.
(Mitarbeit: John Stoll)
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/awi/mgo/kla
(END) Dow Jones Newswires
November 19, 2017 03:29 ET (08:29 GMT)
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