01.07.2025 11:13:00
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Juni-Arbeitslosenrate um 0,5 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent gestiegen
Die schwache Wirtschaftsentwicklung lässt weiter die Arbeitslosenzahlen steigen. Ende Juni waren 364.419 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet, davon waren 288.545 arbeitslos und 75.874 in Schulungsmaßnahmen des AMS. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer um 7,8 Prozent bzw. 26.368 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenrate erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent.
"Diese Entwicklungen unterstreichen die Relevanz und Notwendigkeit aktiver arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren", so Arbeits- und Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) in einer Aussendung am Dienstag. Der AMS-Verwaltungsrat habe vor kurzem beschlossen, das AMS-Förderbudget "noch 2025 um plus 40 Millionen Euro anzuheben".
"Silberstreif einer Konjunkturerholung" nicht am Arbeitsmarkt spürbar
Die Wirtschaftsforscher von IHS und Wifo haben zuletzt ihre Prognose für Österreichs Wirtschaft nach oben revidiert und erwarten heuer nun kein drittes Rezessionsjahr mehr. "Auch wenn Wirtschaftsforschung und Industrie einen ersten Silberstreif einer Konjunkturerholung am Horizont erkennen wollen, noch sinkt die Beschäftigung und seit April 2023 steigt die Arbeitslosigkeit in Österreich deutlich", kommentierte der Chef des Arbeitsmarktservice (AMS), Johannes Kopf, die aktuellen Arbeitsmarktdaten. Die Zahl der unselbstständigen Beschäftigungsverhältnisse für Juni 2025 belief sich laut vorläufiger Prognose des Arbeitsministeriums und des AMS auf 3,982 Millionen und damit um 5.000 weniger als im Juni 2024.
Die anhaltende Wirtschaftsflaute macht sich auch bei den Stellenanzeigen bemerkbar. Die von den Unternehmen an das AMS gemeldeten sofort verfügbaren offenen Stellen gingen Ende Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,8 Prozent auf 84.357 zurück. Der ÖVP-Wirtschaftsbund erfasst in seinem Stellenmonitor alle Jobportale und verzeichnete 162.938 offene Stellen.
Industrie besonders vom Arbeitslosenanstieg betroffen
Besonders vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen waren laut AMS im Branchenvergleich einmal mehr die Warenherstellung sowie die Bundesländer Oberösterreich und Salzburg. Den größten prozentuellen Anstieg bei arbeitslosen Menschen und Personen in AMS-Schulung gab es Ende Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat im Gesundheits- und Sozialwesen (+13,6 Prozent) und in der Warenerzeugung/Industrie (+13,2 Prozent). Etwas niedriger fiel der Anstieg im Handel (+10,6 Prozent), Verkehr und Lagerwesen (+8,4 Prozent) und in der Gastronomie und Beherbergung (+7,2 Prozent) aus. Nur einen leichten Arbeitslosenanstieg gab es am Bau (+1,1 Prozent) und in der Arbeitskräfteüberlassung (+0,9 Prozent).
Die höchste Zunahme von Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern verzeichnete Oberösterreich (+13,2 Prozent), gefolgt von Salzburg (+12,8 Prozent), Vorarlberg (+10,5 Prozent), Tirol (+10,1 Prozent) und Steiermark (+8,0 Prozent). Etwas niedriger fiel das Plus in Niederösterreich (+6,7 Prozent), Wien (+6,2 Prozent), Burgenland (+5,7 Prozent) und Kärnten (+4,9 Prozent) aus. Die mit Abstand höchste Arbeitslosenrate wurde Ende Juni im Bundesländervergleich in Wien mit 11,4 Prozent registriert, gefolgt von Burgenland (6,1 Prozent), Niederösterreich (6 Prozent), Steiermark (5,9 Prozent), Kärnten (5,8 Prozent), Vorarlberg (5,7 Prozent) und Oberösterreich (4,9 Prozent). Niedriger war die Arbeitslosenquote in den Tourismus-Hochburgen Salzburg (3,8 Prozent) und Tirol (3,7 Prozent).
(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0893-25, Format 88 x 80 mm - Arbeitslosenquote seit 2013; GRAFIK 0894-25, Format 88 x 76 mm - Arbeitslosigkeit im Detail; GRAFIK 0895-25, Format 88 x 93 mm - Quote nach Bundesländern) cri/tpo
WEB http://www.ams.at

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