06.05.2013 16:55:30
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IWF fordert von Geberländern Großzügigkeit gegenüber Griechenland
Von Matina Stevis
BRÜSSEL--Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Geberländern für Griechenland dazu aufgerufen, Athen bei der Schuldenlast entgegenzukommen. Die Experten von IWF-Direktorin Christine Lagarde monieren in einem kurzen Bericht, dass der Schuldenstand des Euro-Sorgenkindes viel zu hoch sei.
Damit eröffnen sie eine neue Runde in der energisch geführten Diskussion, ob auch Staaten und die Europäische Zentralbank einen Schuldenschnitt auf griechische Staatsanleihen akzeptieren sollen. Deutschland und die EZB als wichtigste Gläubiger haben solch einen Schritt stets abgelehnt.
Griechenland lebt von einem Kreditprogramm, dass die europäischen Partner und der IWF bezahlen, weil am Finanzmarkt keiner der Regierung Geld leihen würde. Der Schuldenberg Athens ist mittlerweile auf über 160 Prozent der Wirtschaftsleistung angewachsen. Bis Ende 2020 soll er nach Planungen der Kreditgeber auf unter 110 Prozent sinken.
In seinem neuesten Bericht lobt der Fonds den "außergewöhnlichen Reformfortschritt" in Griechenland, kritisiert aber die Regierung gleichzeitig dafür, dass sie gegen die grassierende Steuerhinterziehung noch nicht viel erreicht habe. Außerdem sei es noch immer ein "Tabu", Beamte des aufgeblähten öffentlichen Dienstes zu entlassen.
Der IWF gesteht aber auch ein, dass in Griechenland die Daumenschrauben nicht härter angezogen werden können. Für weitere Einschnitte bei den Staatsausgaben bestehe praktisch kein Spielraum mehr. Seit 2008 befindet sich das gebeutelte Euro-Mitglied in der Rezession und hat seitdem ein Fünftel seiner Wirtschaftsleistung eingebüßt.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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May 06, 2013 10:24 ET (14:24 GMT)
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