17.02.2023 12:39:40
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IWF-Chefin warnt vor ökonomischen Folgen bei Neuordnung der Lieferketten
BERLIN (Dow Jones)--Die Chefin des Internationalen Währungsfonds hat die Welt zur engen Kooperation aufgerufen und vor negativen wirtschaftlichen Auswirkungen durch eine Neuordnung der globalen Lieferketten gewarnt. IWF-Chefin Kristalina Georgieva sagte auf der Münchner Sicherheitskonferenz, eine Reorganisation der Lieferketten würde im schlimmen Fall bis zu 7 Prozent des weltweiten Bruttoinlandprodukts kosten. Dies würde die Volkswirtschaften von Deutschland und Japan "auslöschen", warnte Georgieva in einer Gesprächsrunde.
Sie betonte, dass die Welt viele Probleme, wie etwa solche bei Klima, Handel, höherer Produktivität und Wissenstransfer, nicht ohne Kooperation lösen könne. "Ich möchte uns dazu auffordern, pragmatisch zu sein", sagte sie. "Wer hat von einer integrierten Weltwirtschaft profitiert? Alle. Die reichen Länder verdoppelten ihre (Wirtschafts-) Größe, die armen Länder vervierfachten ihre Volkswirtschaften. Die ganze Welt hat sie verdreifacht", sagte Georgieva.
"Wer wird der größte Verlierer sein, wer wird verlieren? Alle. Wer wird am meisten verlieren? Die Entwicklungsländer", sagte Georgieva. "Warum sollten wir uns alle auf der Münchner Sicherheitskonferenz damit befassen? Weil es letztlich eine Sicherheitsfrage ist. Eine Welt der Ungleichheit, der Ungerechtigkeit ist absolut keine stabile Welt." Daher sollten die auf der Konferenz anwesenden hochrangigen Politiker und Wirtschaftsvertreter sich für eine "pragmatische Kooperation" einsetzen.
Mit Blick auf die steigenden globalen Verteidigungsausgaben infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sagte Georgieva, dass diese Gelder nicht in andere Bereiche wie Bildung, Infrastruktur oder Entwicklungshilfe gingen.

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