IPO: Biotech-Firma Curetis will sich Wachstumskapital bei Börsengang reinholen

HOLZGERLINGEN (dpa-AFX) - Das schwäbische Biotech-Unternehmen Curetis will am 11. November in Amsterdam und Brüssel an die Börse gehen. Es sollen aus einer Kapitalerhöhung bis zu 4,8 Millionen Aktien inklusive Mehrzuteilung an Investoren verkauft werden, wie Curetis am Mittwoch mitteilte. Bisher besteht das Aktienkapital des Unternehmens aus gut 11,1 Millionen Anteilsscheinen.

Für den Börsengang setzte Curetis die Preisspanne auf 9,50 bis 12 Euro fest. Bei maximaler Nachfrage zum höchsten Preis ist damit ein Bruttoerlös von mehr als 57 Millionen Euro drin. Von den 4,8 Millionen Stücken sind bis zu 625 000 Aktien aus der Mehrzuteilung. Das Unternehmen selbst strebt gegenwärtig brutto gut 29 Millionen Euro an, was einer geringen Anzahl von ausgegebenen Aktien entsprechen würde.

"Mit dieser Summe können wir unsere aktuellen Wachstumspläne finanzieren", erklärt Unternehmenschef Oliver Schacht. Sollte beim Börsengang mehr rausspringen, soll mit dem zusätzlichen Kapital das Wachstum weiter beschleunigt werden.

Altaktionäre, darunter STRATEC Biomedical, zeichnen mit und haben die Abnahme von neuen Aktien im Wert von rund 16 Millionen Euro zugesagt. Anleger können die Papiere vom 28. Oktober bis 10. November 2015 ordern. Erster Handelstag soll der 11. November sein. Den Gang an die Börse Euronext begründete Schacht mit einem besseren Umfeld für aufstrebende Biotechnologie-Unternehmen.

Die 2007 gegründete Firma aus Holzgerlingen bei Stuttgart hat ein Verfahren zur schnellen Diagnose von schweren Infektionskrankheiten entwickelt. Curetis verspricht mit seinem Verfahren etwa Antibiotikaresistenzen von Patienten binnen vier bis fünf Stunden zu entdecken. Bislang brauchen Krankenhäuser dafür bis zu drei Tage. Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres setzte das Unternehmen nach Angaben des Vorstandschefs knapp 250 000 Euro um, im ersten Halbjahr 2015 rund 750 000./stk/stw/fbr