INTERVIEW/Xing-Gründer Hinrichs: Groß-Seelbeck ist 'idealer Nachfolger'

    Der 31-jährige wies am Montag erneut Spekulationen über einen möglichen Streit innerhalb des Unternehmens über die Nutzung von Mitgliederdaten auf das Entschiedenste zurück. "Alle Gerüchte darüber jeglicher Art sind frei erfunden und entbehren jeder Grundlage", sagte er. Sein Wechsel in den Aufsichtsrat habe "nichts, aber auch gar nichts" mit der Nutzung von Mitgliederdaten zu tun. In Branchenkreisen war dies am Freitag als ein möglicher Grund für den Rückzug vom Chefposten genannt worden. Hinrichs sagte am Montag dazu, dass der Schritt monatelang geplant war und von Anfang an mit dem Aufsichtsrat abgestimmt war.

    Hinrichs hatte Xing in den vergangenen fünf Jahren hochgezogen. Zuletzt hatte die Kontaktplattform 6,5 Millionen Nutzer und etwa 170 Mitarbeiter. Das Unternehmen war Ende 2006 an die Börse gegangen und hat derzeit einen Marktwert von rund 135 Millionen Euro. Hinrichs, der derzeit rund 28 Prozent der etwa 5,2 Millionen Xing-Aktien hält will sich auch nicht von Anteilen an der Kontaktplattform trennen. "Ich bin der größte Einzelaktionär und habe nicht vor, dies zu ändern", sagte er.

    Er will auch nicht - wie in einigen Foren kolportiert - in den Ruhestand treten. "Mit dem Wort Ruhestand können sie mich jagen", sagte er. Hinrichs will auch künftig unternehmerisch aktiv werden. Details hierzu nannte er nicht. Sein Rückzug vom Chefposten Xings habe auch keine familiären Gründe, wie in einigen Medien zu lesen war. Vielmehr habe Xing eine Größe erreicht, die eine neue Art von Unternehmensführung nötig mache./zb/sc

    Gespräch: Bernd Zeberl, dpa-AFX