22.05.2017 21:37:42

Innenministerium kannte Mängel beim Bamf - Zeitung

   BERLIN (Dow Jones)--Nach dem früheren Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Frank-Jürgen Weise, hat auch Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) qualitative Mängel bei Asylverfahren in Folge der Flüchtlingskrise zugegeben. Ein Sprecher des Ministers sagte dem "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe), was das Bamf in Anbetracht der enormen Herausforderungen erreicht habe, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort in den vergangenen zwei Jahren geleistet hätten, sei ein großer Erfolg. "Aufgrund der damaligen großen Fallzahlen kann es nicht verwunderlich sein, wenn nicht in allen Fällen sämtliche Vorgaben eingehalten worden sind." Zu jedem Zeitpunkt habe jedoch mit den Verantwortlichen im Bamf darüber Einigkeit bestanden, dass Schnelligkeit "nicht einseitig zulasten der Gründlichkeit gehen darf". In der Vergangenheit hatte de Maiziere betont, dass die Verfahren auch in der Flüchtlingskrise korrekt abgewickelt worden seien.

   Seit bekannt wurde, dass es einem Bundeswehrsoldaten gelang, sich als syrischer Flüchtling auszugeben, gibt es aber Zweifel an der Qualität der Verfahren. Weise hatte vergangene Woche eine Mitverantwortung für den Fall zugegeben. Es sei aber von Anfang an klar gewesen, dass die schnellen Neueinstellungen und kurzen Schulungen von Mitarbeitern beim Bamf während der Flüchtlingskrise "auf Kosten der Qualität gehen müssen", sagte Weise der "Süddeutschen Zeitung". Durch den Veränderungsprozess sei das Risiko von Fehlentscheidungen gestiegen.

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/raz

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   May 22, 2017 15:07 ET (19:07 GMT)

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