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06.02.2020 15:14:00
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ING Deutschland passt ihr Girokonto-Modell dem österreichischen an
Für inaktive Kunden setze ING in Deutschland mit der neuen Gebühr einen Anreiz, die Bank als Hausbank zu nutzen. "Der Aufbau aktiver und langfristiger Kundenbeziehungen wird im aktuellen Wettbewerbsumfeld immer mehr zum Erfolgsfaktor", sagte Vorstandschef Nick Jue. Denn die niedrigen Zinsen setzen auch der erfolgsverwöhnten Direktbank zu.
Damit passt sich das deutsche Gebührenmodell stärker an das der österreichischen Tochter an. Denn in Österreich sei es schon immer so gewesen, dass die ING im Gegenzug für die gratis Kontoführung einen Mindest-Geldeingang von 300 Euro pro Monat fordert, sagte eine Banksprecherin der ING Österreich zur APA. Dementsprechend habe es in Österreich keine Änderungen diesbezüglich gegeben, so die Sprecherin. Die ING bietet seit 2016 Girokonten in Österreich an und verzeichnet laut eigenen Angaben rund 3.000. Girokonto-Eröffnungen monatlich.
In Österreich hatte die ING laut Aussendung mit Jahresende 570.000 Kunden, im Vergleich zum Jahr 2018 entspricht das einem kleinen Plus von vier Prozent. Deutlich gestiegen ist die Mitarbeiteranzahl bei der Bank, 2019 wuchs die Anzahl um 30 Prozent auf rund 340, wie die Direktbank mitteilte. Die ING Österreich ist eine Niederlassung der ING Deutschland, beide sind wiederum Töchter der niederländischen ING Bank.
In Deutschland hat die ING 9,5 Millionen Bankkunden - 215.000 mehr als vor einem Jahr - und ist damit nach der Deutschen Bank und der Commerzbank die drittgrößte Bank in Deutschland. Dort baut die Bank ihr Kredit- und Wertpapiergeschäft aus, im der Niedrigzinsphase gegenzusteuern. Dadurch konnte sie den Gewinn vor Steuern im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 1,35 Milliarden Euro steigern. Der Überschuss erhöhte sich um ein Prozent auf 898 Millionen Euro. Obwohl die Bank den Bestandskunden auf ihre Einlagen auf dem Tagesgeldkonto nur noch einen Zins von 0,001 Prozent zahlt, stiegen die Kundeneinlagen auf 139 (2018: 138) Milliarden Euro.
Die mit Tagesgeld-Angeboten groß gewordene Bank werde für immer mehr Kunden zur Hausbank, sagte Jue. Die Zahl der Girokonten in Deutschland sei 2019 um 15 Prozent auf 2,8 Millionen gewachsen. Bremsspuren zeigten sich dagegen in dem in den vergangenen Jahren florierenden Firmenkundengeschäft, das um vier Prozent schrumpfte. Die Bank sei bei der Kreditvergabe selektiver vorgegangen, erklärte das Geldhaus.
(Schluss) bel/rf
APA
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