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Schwarzmarkt-Vorwürfe 21.06.2021 22:03:00

Hindenburg Research mit Short-Attacke gegen DraftKings-Aktie - Cathie Wood kauft nach

Hindenburg Research mit Short-Attacke gegen DraftKings-Aktie - Cathie Wood kauft nach

• Hindenburg Research mit Short-Attacke gegen DraftKings-Aktie
• Schattige Geschäfte von Fusionspartner SBTech?
• Cathie Wood stockt Beteiligung auf

Short-Attacke: DraftKings im Fokus von Hindenburg Research

Der berühmt-berüchtigte Shortseller Hindenburg Research hat erneut zugeschlagen: Befanden sich in der Vergangenheit bereits die E-Auto-Hersteller Nikola und Lordstown im Fadenkreuz des Analyseunternehmens, ist es nun der Online-Sportwettenanbieter DraftKings, der sich den Vorwürfen des Leerverkäufers stellen muss. Der Konzern schaffte im April 2020 den Sprung an die US-Börse NASDAQ - und zwar mithilfe einer Unternehmenshülle. Doch genau diesen SPAC-Deal kritisiert Hindenburg Research nun.

SPAC-Partner SBTech soll auf Schwarzmarkt vertreten gewesen sein

Als Grund für die Short-Attacke gibt Hindenburg an, dass das bulgarische Technologieunternehmen SBTech, das mit DraftKings im Rahmen des Börsengangs fusionierte, einen Großteil seiner Einnahmen aus schattigen Geschäften gewonnen habe. "Wir schätzen, dass etwa die Hälfte des Umsatzes von SBTech im Jahr 2020 aus dem Schwarzmarkt oder unregulierten Märkten stammte, basierend auf unserer Durchsicht von SEC-Einreichungen und Gesprächen mit ehemaligen Mitarbeitern", wie der Shortseller auf seinem Internetauftritt schreibt. SBTech soll bereits 2014 auf dem asiatischen Markt eine Plattform für illegale Glücksspiele betrieben haben, so die Analysten in Hinblick auf eine Grafik, die das Unternehmen zum entsprechenden Zeitpunkt veröffentlicht hatte. "Konkret akzeptierte SBTech laut der Grafik auf seiner Website vietnamesische Dong und indonesische Rupien - beides Währungen, die in Jurisdiktionen des Schwarzmarktes für Sportwetten gelten."

Zusätzliche Firma soll Schwarzmarkt-Aktivitäten verschleiern

Das asiatische Geschäft des Konzerns soll zwischen 2015 und 2018 vom Tom Light geleitet worden sein, der laut Hindenburg auch als "rechte Hand" von Unternehmenschef Shalom Meckenzie galt. Im März stieg Light jedoch aus dem Unternehmen aus, um mit CoreTech eine eigene Firma zu gründen. Diese sei jedoch lediglich als separate Einheit installiert worden, um die Beteiligung von SBTech am Schwarzmarkt zu verschleiern.

Abseits der Schwarzmarkt-Vorwürfe glaubt Hindenburg Research nicht, dass sich DraftKings langfristig gegen seine Mitbewerber durchsetzen kann. Daher sei die Marktkapitalisierung des Unternehmens, die sich aktuell auf 38,75 Milliarden US-Dollar (Stand vom 17. Juni 2021) beläuft, zu hoch angesetzt.

Schwarzmarkt-Vorwürfe lassen Kurs einbrechen

Die schweren Vorwürfe wirkten sich auch auf den Preis des DraftKings-Papiers aus. In einer ersten Reaktion ging es am Dienstag nach der Veröffentlichung des Hindenburg-Berichts um fast 12 Prozent auf bis zu 44,65 US-Dollar nach unten. Bis zum Handelsschluss konnte die Aktie ihr Minus aber reduzieren und wurde letztendlich 4,17 Prozent schwächer bei 48,51 US-Dollar gehandelt. Zuletzt kosteten DraftKings-Titel noch 49,20 US-Dollar (Schlusskurs vom 17. Juni 2021).

Zum Börsendebüt 2019 wurden die Aktien des ursprünglichen Akquisitionszweckunternehmens noch zu jeweils 10 US-Dollar ausgegeben. Als dann die Nachricht von der Fusion des SPAC mit DraftKings öffentlich wurde, ging es schnell bis auf 18,69 US-Dollar nach oben. Sein bisheriges Hoch erreichte der Anteilsschein dann im März 2021, also fast ein Jahr nach dem Einstieg des Glücksspielanbieters, bei 74,38 US-Dollar.

DraftKings weist Vorwürfe von sich

DraftKings dementierte die Anschuldigungen gegenüber dem Fusionspartner. "Dieser Bericht wurde von jemandem geschrieben, der eine Short-Position gegen DraftKings-Aktien einnimmt und einen Anreiz hat, den Aktienkurs nach unten zu treiben", zitiert "CNBC" das Unternehmen. "Unser Geschäftszusammenschluss mit SBTech wurde 2020 vollzogen. Wir haben eine gründliche Überprüfung ihrer Geschäftspraktiken durchgeführt und wir waren mit den Ergebnissen einverstanden. Wir kommentieren keine Spekulationen oder Behauptungen, die von ehemaligen SBTech-Mitarbeitern aufgestellt wurden." Und auch Credit Suisse-Analyst Benjamin Chaiken nahm den Konzern in Schutz. In einer Kundennotiz, die Bloomberg vorliegt, riet er Anlegern, den niedrigen Kurs zum Einstieg zu nutzen, da das Papier massiv von einer Legalisierung des Glücksspiels in Kanada und New York profitieren könne. Dementsprechend setzte er sein Kursziel auf 85 US-Dollar, wie die Nachrichtenagentur schreibt.

Cathie Wood stockt DraftKings-Position deutlich auf

Diesen Ratschlag hat offenbar auch ARK Invest-CEO Cathie Wood befolgt. So soll die "beste Investorin der Welt" ihre Beteiligung an dem Wettunternehmen ordentlich aufgestockt haben - und das zum Schnäppchenpreis. Laut "Benzinga" hat die Unternehmerin 870.299 Aktien des Online-Unternehmens geordert, die zum Kaufzeitpunkt einem Wert von 42,2 Millionen US-Dollar entsprachen. Während die Papiere bereits im ARK Fintech Innovation ETF enthalten seien, soll Wood diese nun auch dem ARK Innovation ETF und dem ARK Next Generation Internet ETF hinzugefügt haben, so das Portal weiter. Insgesamt halte das Investitionsunternehmen damit nun 11,3 Millionen DraftKings-Aktien.

Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Cindy Ord/Getty Images for Bloomberg Businessweek,Scott Olson/Getty Images

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