14.10.2018 23:23:42
|
Heilbronner Stimme: Kommentar von Uwe Ralf Heer zur Wahl in Bayern: Zeitenwende
Die Schuldzuweisung für das Ende der CSU-Alleinherrschaft hatte schon längst vor dem Schließen der Wahllokale begonnen, was ein verheerendes Signal an die Wähler bedeutete. Natürlich war Horst Seehofer, ein Totalausfall als Bundesinnenminister und weltentrückter CSU-Chef, am Absturz maßgeblich beteiligt. Einen Anteil am Niedergang trägt jedoch auch Ministerpräsident Markus Söder. Seit er das Amt übernommen hat, sackte seine Partei von über 40 Prozent bei den Umfragen immer mehr ab. Da halfen alle - teilweise unsinnigen - Milliardengeschenke nichts, mit denen er sich Sympathiepunkte erkaufen wollte. Ob Familiengeld, Unterstützung für Skigebiete oder die Raumfahrt. Das verpuffte, weil er im Gegenzug mit seinem Schlingerkurs in Sachen Zuwanderung, aber auch mit Initiativen wie dem Kruzifixerlass oder der Einführung der Grenzpolizei zahlreiche Wähler verprellte. Hinzu kam Söders mangelndes positives Landesvater-Gen.
Grund zum Jubeln über den CSU-Absturz hat der Berliner Koalitionspartner keineswegs. Dass die desaströs abschneidende SPD so gut wie gar keine Rolle mehr spielt, hat viel mit dem Erfolg der Grünen, die als moderne, aber auch werterhaltende Aufbruchspartei wahrgenommen werden, zu tun.
Nicht nur in der CSU werden jetzt die Messer gewetzt. Sollte die CDU in zwei Wochen in Hessen ebenfalls abgestraft werden, dürfte Kanzlerin Merkel nicht mehr zu halten sein. So oder so - die Wahl in Bayern hat eine Zeitenwende in der deutschen Politik eingeläutet.
OTS: Heilbronner Stimme newsroom: http://www.presseportal.de/nr/70568 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_70568.rss2
Pressekontakt: Heilbronner Stimme Chefredaktion Telefon: +49 (07131) 615-794 politik@stimme.de
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!