31.10.2015 11:49:45
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Griechisches Gesetz zu Bankenrekapitalisierung noch am Samstag
ATHEN (Dow Jones)--Griechenland hat die Rekapitalisierungspläne für seine Banken vorgestellt. Das entsprechende Gesetz dazu soll am Samstagabend verabschiedet werden, Stunden nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Einschätzung zur Gesundheit der Institute bekanntgegeben hat.
Es wird die dritte Kapitalerhöhung für die gebeutelten Kreditinstitute des Landes seit dem Ausbruch der griechischen Schuldenkrise. Griechenland hat sich verpflichtet, diese vor Jahresende abzuschließen. Wie die EZB am Samstagvormittag mitteilte, brauchen die griechischen Kredinstitute bis zu 14,4 Milliarden Euro an frischem Kapital.
Laut Gesetzesentwurf wird der staatliche Hellenic Financial Stability Fund sämtliche Mittel zur Rekapitalisierung der Banken zur Verfügung zu stellen, die nicht bei privaten Investoren eingesammelt werden. Der Fonds besitzt derzeit Mehrheitsanteile an allen großen griechischen Banken mit Ausnahme der Eurobank. An ihr ist der Fonds mit 35,4 Prozent beteiligt.
Die Regierung ziele darauf ab, ausländische Investitionen bei der Rekapitalisierung anzulocken, aber der Staat werde einen beträchtlichen Anteil an den Instituten behalten, in der Hoffnung auf Gewinne, wenn das Wirtschaftswachstum wieder anziehe, sagte ein Vertreter des Finanzministeriums. Die Beteiligung des Staates sollte aber nicht endlos sein. Die Kontrolle der Banken sei zwar nötig, aber sollte nicht so weit gehen, dass er Private von Investitionen abhält.
Unter den Bedingungen des Mitte Juli erreichten dritten Rettungspakets für Griechenland sind 25 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung der hellenischen Banken vorgesehen, die eine massive Kapitalflucht zu verkraften hatten, während die Verhandlungen der Regierung mit den internationalen Geldgebern liefen.
Der von der EZB festgestellte Kapitalbedarf von 14,4 Milliarden Euro bewegt sich im Rahmen der Erwartungen. Wolfango Piccoli, Managing Director bei Teneo Intelligence, schätzte diesen im Vorfeld der Veröffentlichung der Stresstestergebnisse auf rund 15 Milliarden Euro. Davon wollten die Banken 5 bis 6 Milliarden Euro bei privaten Investoren einsammeln.
Weitere 3 Milliarden Euro könnten aus Umtauschangeboten für Anleihen stammen. Die öffentliche Hand müsste damit noch 7 bis 8 Milliarden Euro beitragen, was machbar wäre, so Piccoli.
DJG/DJN/mpt -0-
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones NewswiresOctober 31, 2015 06:18 ET (10:18 GMT)
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