28.09.2019 17:38:44

Griechenland verweigert meist Rücknahme von Migranten - Zeitung

BERLIN (Dow Jones)--Griechenland verweigert einem Zeitungsbericht zufolge in fast allen Fällen die Rücknahme unerlaubt weitergereister Migranten, wie es von den Dublin-Regeln verlangt wird. Im laufenden Jahr erhielt Athen 7.589 Anfragen von Schengen-Staaten, dorthin weitergezogene Asylbewerber zurückzunehmen. Positiv beantwortet wurden 323, überstellt wurden nur 14 Migranten, wie die Welt am Sonntag unter Berufung auf eine entsprechende Aussage der EU-Kommission berichtet. Umgekehrt funktioniert die Rücknahme demnach besser. Griechenland stellte 3.435 Ersuche, erhielt 1.693 Zusagen, in 1.364 Fällen kam es zur Überstellung in Schengen-Staaten.

Schlecht funktioniert laut WamS auch die Umsetzung der EU-Türkei-Vereinbarung durch die griechischen Behörden. In dem Abkommen vom März 2016 ist - um illegale Zuwanderung übers Meer abzuschrecken - festgelegt, dass alle auf den Ägäis-Inseln ankommenden Migranten in die Türkei zurückgeschickt werden. Im Gegenzug versprach die EU, für jeden zurückgebrachten Syrer, einen aus dem Bürgerkriegsland stammenden Flüchtling einzufliegen.

Laut WamS geht jedoch aus einer Aufstellung des UNHCR hervor, dass bis Ende August dieses Jahres insgesamt 1.907 Personen abgeschoben wurden- obwohl fast 110.000 Menschen anlandeten. Es wurde also nur etwa einer von 50 Bootsmigranten in die Türkei zurückgebracht. 351 Abgeschobene waren Syrer, dies entsprach einem Anteil von 18 Prozent. 38 Prozent stammten aus Pakistan, 11 Prozent aus Algerien und 6 Prozent aus Afghanistan.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/hab

(END) Dow Jones Newswires

September 28, 2019 11:39 ET (15:39 GMT)

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!