28.06.2015 17:25:00

Griechenland - IHS-Experte Weyerstrass rechnet mit Einlenken Athens

Der Wirtschaftsforscher Klaus Weyerstrass vom Institut für Höhere Studien (IHS) rechnet noch mit einem Einlenken der griechischen Regierung "in letzter Minute". Ministerpräsident Alexis Tsipras werde noch vor Ablauf des aktuellen Hilfsprogrammes am Dienstag um Mitternacht auf die Geldgeber zugehen, sagte Weyerstrass am Sonntag zur APA.

Zu einem Referendum am kommenden Sonntag werde es dann gar nicht mehr kommen. Weyerstrass begründete seine Annahme mit dem zunehmenden innenpolitischen Druck in Griechenland. Tsipras drohe ein Misstrauensvotum im Athener Parlament, die Mehrheit der Syriza-Regierung sei denkbar knapp.

Die Entscheidung der EZB, die ELA-Notkredite nicht weiter zu erhöhen, hält der Ökonom für richtig, auch weil es ein Druckmittel gegenüber der griechischen Regierung sei. Weyerstrass rechnet mit Kapitalverkehrskontrollen. "Das kann ich mir anders nicht vorstellen", sagte er im APA-Gespräch.

Für den Fall, dass Tsipras nicht mehr einlenkt, malt der Experte ein düsteres Bild für das Land. "Die Folgen wären gravierend und mit denen Argentiniens vergleichbar." Argentinien ging 2001 pleite. Die Folge war eine schwere Rezession, die argentinische Währung wurde damals drastisch abgewertet, das Bankensystem fiel ins Chaos und das Bruttoinlandsprodukt brach um 20 Prozent ein.

(Schluss) pro/ivn

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