Google verteidigt sich gegen Kartellvorwürfe der EU

   Von Natalia Drozdiak, Sam Schechner und Stu Woo

   BRÜSSEL (Dow Jones)--Google verteidigt sich weiter gegen Vorwürfe der EU-Kommission. Am Donnerstag schrieb Google-Chefjustiziar Kent Walker in einem Blogeintrag, dass das Betriebssystem Android den Wettbewerb nicht verletzt habe. Die europäischen Kartellwächter sind anderer Meinung: das Unternehmen aus dem Silicon Valley missbrauche seine Marktdominanz bei dem mobilen Betriebssystem. Eine entsprechende Kartellklage hatten sie im April eingeleitet.

   In der Vorwoche hatte die Google-Mutter Alphabet bereits zwei andere Kartellvorwürfe der EU-Kommission zurückgewiesen.

   Die EU wirft Google vor, Smartphonehersteller zu zwingen, Google Search und den Browser Google Chrome auf den Geräten vorzuinstallieren und die Google-Suche als Standardsuchdienst festzulegen. Dies sei Vorbedingung für die Nutzung anderer Elemente auf den Geräten wie Google Maps.

   Google hält dagegen, dass die Hersteller oder Telekomfirmen jederzeit auch andere Apps auf den Geräten installieren könnten. "Kein Hersteller ist verpflichtet, irgendeine Google-App auf einem Android-Gerät vorzuinstallieren", sagte Walker. Allerdings offeriere das Unternehmen den Herstellern eine Reihe von Apps, so dass man beim Kauf eines neuen Geräts Zugang zu einem vertrauten Set an Basisdiensten habe.

   Google biete Herstellern und Betreibern, so die EU weiter, zudem widerrechtlich finanzielle Anreize dafür, dass sie ausschließlich die Google-Suche auf ihren Geräten vorinstallierten. Der Konzern hält dem entgegen, dass dieses Verhalten die Nutzer nicht davon abhalte, andere Suchmaschinen als Standard einzustellen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/bam/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   November 10, 2016 09:40 ET (14:40 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 40 AM EST 11-10-16