17.07.2013 21:31:32
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GESAMT-ROUNDUP: US-Notenbankchef verspricht anhaltend lockere Geldpolitik
BERNANKE: LAGE AM ARBEITSMARKT WEITER UNBEFRIEDIGEND
Bernanke bekräftigte die zuvor eingeschlagene Marschrichtung: Sollte sich die konjunkturelle Entwicklung wie von der Fed erwartet fortsetzen, werde man "später in diesem Jahr" damit beginnen, die Anleihekäufe zu verringern. Das Tempo der Rücknahme sei aber "auf keinen Fall" vorgegeben, sondern hänge von der Entwicklung der Konjunktur und an den Finanzmärkten ab. Selbst nach einem Kaufstopp von Anleihen werde die Fed ihre faktische Nullzinspolitik noch lange Zeit fortführen. "Wir brauchen die akkommodierende Geldpolitik für die vorhersehbare Zukunft", sagte Bernanke. Bei sich verschlechternden Konjunkturdaten sei auch eine Ausweitung der Käufe möglich.
Die Wirtschaft der USA wächst laut dem "Beige Book" weiter nur zögerlich. Die Erholung sei zuletzt nur "mäßig bis moderat" verlaufen, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht "Beige Book" der Federal Reserve. Die Erholung scheint jedoch breit angelegt zu sein. Der Bericht wurde am 7. Juli abgeschlossen.
BESSERUNG AM ARBEITSMARKT
Die Zahl der Neueinstellungen ist laut dem Bericht in den meisten Distrikten der Notenbank stabil geblieben oder habe sich erhöht. Allerdings seien einige Distrikte zurückhalten bei der Einstellung von Vollzeitbeschäftigten. Der Lohndruck bleibe insgesamt verhalten, auch wenn es in einigen Sektoren einen leichten Anstieg der Löhne gegeben habe. Die US-Notenbank hat sich zuletzt bei ihrer Geldpolitik sehr stark am Arbeitsmarkt orientiert.
Die Lage am Arbeitsmarkt ist laut Bernanke trotz der jüngsten Besserung weiter unbefriedigend. Die Arbeitslosenquote liege nach wie vor über dem langfristigen Normalwert. Er räumte jedoch ein, dass der jüngste Arbeitsmarktbericht positiv überrascht habe. Erst ab einer Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent will die Fed von ihren außergewöhnlich niedrigen Leitzinsen abgehen. Im Juni hatte die Arbeitslosenquote noch bei 7,6 Prozent gelegen. Davon seien zwei Prozentpunkte zyklisch bedingt. Die US-Notenbank hoffe jedoch, dass es 2014 mehr Wirtschaftswachstum gebe. Bernanke verwies neben der Besserung am Arbeitsmarkt vor allem auf den sich erholenden Häusermarkt.
DOLLAR STEIGT ZUM EURO
Bernanke machte bei der Anhörung klar, dass die Geldpolitik der Notenbank auch im geldpolitischen Ausschuss nicht unumstritten ist: "Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Ansichten in der US-Notenbank."
Der Eurokurs (Dollarkurs) fiel während der Bernanke-Rede unter die Marke von 1,31 US-Dollar. Allerdings erholte sich der Euro am Abend rasch wieder. Die Anleihemärkte legten leicht zu, während an den Aktienmärkten kaum eine Reaktion zu beobachten war. Auf das "Beige Book" reagierten die Märkte dann nicht mehr, da es sich kaum von dem Bericht Anfang Juni unterschied./jsl/he
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