CDAX
12.03.2013 18:54:33
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GESAMT-ROUNDUP 2: 'Allgemeines Chaos' - Schnee und Eis bremsen Europa aus
Bei heftigem Schneefall war das Luftdrehkreuz Frankfurt am Main am Vormittag geschlossen worden. Nach Angaben der Fraport AG kamen die Arbeitsfahrzeuge mit dem Räumen nicht nach. Am Nachmittag wurde zunächst eine der drei Startbahnen wieder geöffnet, später eine weitere. Zwei blieben noch geschlossen. Das Landen blieb zunächst nur vereinzelt möglich.
FELDBETTEN AUF FLÜGHAFEN
Bis zum frühen Abend waren etwa zwei Drittel der etwa 1200 Flüge ausgefallen. Verzögerungen und Annullierungen könnten sich bis Mittwoch hinziehen. Der Flughafen stellte etwa 1500 Feldbetten auf.
Die Lufthansa (Deutsche Lufthansa) hatte für Dienstag sämtliche Deutschland- und Europaflüge über Frankfurt gestrichen. Das Langstreckenprogramm fand aber weitgehend statt, wie eine Sprecherin erklärte. Passagiere sollten sich früh informieren.
Auf Autobahnen und Straßen vor allem in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ereigneten sich zahlreiche Autounfälle, es gab kilometerlange Staus. Bei einer Serie von schweren Unfällen in Hessen stießen mindestens 100 Autos zusammen. Mehrere Dutzend Menschen wurden bei den Karambolagen auf der A45 nahe Münzenberg verletzt. "Während der Unfallserie herrschte starkes Schneetreiben und glatte Fahrbahn", sagte ein Polizeisprecher.
ES HERRSCHT ALLGEMEINES CHAOS
Der sogenannte Märzwinter lässt Deutschland und weite Teile Europas auch in den kommenden Tagen nicht los. Schnee und Eiseskälte, die am Dienstag in der Mitte angekommen waren, ziehen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes weiter nach Süden.
"Es herrscht allgemeines Chaos", sagte ein Sprecher der Wiesbadener Polizei über die Lage in Westhessen, wo sich an vielen Stellen Lastwagen querstellten. Im hessischen Stadtallendorf kam bei einem Glätteunfall ein Autofahrer ums Leben. In Nordrhein-Westfalen gab es seit Montagnachmittag mehr als 800 Unfälle, ein Mensch starb, 14 wurden teils schwer verletzt.
Im Norden Deutschlands beruhigte sich die Lage dagegen etwas. Zwar kam es in Schleswig-Holstein bei Schnee und Eis zu Hunderten Unfällen, ebenso in Hamburg. Meist blieb es aber bei Blechschäden.
In anderen Teilen Europas sah es ähnlich schlimm aus wie in der Mitte Deutschlands: Zwei Kältetote, viele Haushalte ohne Strom, blockierte Autos und Züge sowie Flugausfälle lautete die erste Bilanz für Frankreich. Premierminister Jean-Marc Ayrault richtete einen Krisenstab ein, um "Sicherheit und Fortbewegung im ganzen Land zu gewährleisten".
Im Nordwesten Frankreichs kamen zwei Männer in der Kälte ums Leben. Bis zu 100 000 Haushalte waren weiter ohne Strom, die meisten davon in der Bretagne und der Normandie. Ebenfalls im Norden des Landes schneiten mindestens 1300 Autos ein. Menschen mussten bis zu 15 Stunden in ihren Fahrzeugen ausharren.
FLUGZEUG VON BAHN GERUTSCHT
Auf dem Pariser Flughafen Orly rutschte ein Flugzeug der Tunisair mit 140 Menschen an Bord bei der Landung von der Bahn. Verletzte gab es nicht. Ein TGV mit rund 400 Passagieren wurde bei Amiens blockiert.
In Südosten Englands verbrachten Hunderte Menschen die Nacht zu Dienstag in ihren Autos auf den Autobahnen, weil Schneefälle und eisiger Wind die Straßen unbefahrbar gemacht hatten. Viele Autofahrer in Südengland sind auch im Winter mit Sommerreifen unterwegs. Die Rettungsdienste brauchten Stunden, um die Verletzten zu erreichen. Der Flughafen auf der Kanalinsel Jersey stellte den Betrieb ein. Der Eurostar zwischen Brüssel und London stand vorübergehend still.
Meteorologen machen noch keine Hoffnung auf Frühling: Der "Märzwinter" breitet sich sogar noch auf ganz Deutschland aus. Am Dienstag bekamen der Westen und die Mitte eine kräftige Ladung Schnee ab, im Norden herrschten durchweg Minustemperaturen, nur im Süden zeigte das Thermometer immer noch Plusgrade. Nun zieht auch dort im Laufe der Woche der Frost ein. Am Wochenende erwarten die Meteorologen dann leichte Milderung. Frühlingsanfang ist am 20. März.
Von einem "Märzwinter" sprechen die Experten, wenn ein Kälteeinbruch den Frühling im März noch einmal ausbremst. "Das ist gar nicht so selten", hieß es beim Deutschen Wetterdienst./rov/kno/mz/DP/stk
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