26.01.2024 14:17:00

Generali-Österreich-Chef Pilgram sorgt sich um Pensionslücke

--------------------------------------------------------------------- KORREKTUR-HINWEIS In APA0271 vom 26.01.2024 muss es im dritten Absatz im ersten Satz heißen "sagte Martin Sturzlbaum" (nicht Sturzbaum). ---------------------------------------------------------------------

Der Chef der Generali Österreich, Gregor Pilgram, sorgt sich zunehmend um die künftige Pensionslücke in der Bevölkerung. Mittel- und langfristig sei diese eine große Herausforderung sowohl für die Politik als auch für den Versicherungssektor. "Da werden wir eine Lösung finden müssen", sagte Pilgram am Donnerstagabend vor Journalisten. Daneben werden heuer wieder die Themen Inflation und Arbeitsmarkt die Branche prägen.

Schon seit mehreren Jahren werden in Versicherungsbranche Maßnahmen wie eine niedrigere Versicherungssteuer, ein höherer Freibetrag für die Zukunftssicherung und eine Reform der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge gefordert, um die private Altersvorsorge zu stärken. Steuerfreiheit für Lebensversicherungen mit nachhaltiger Veranlagung stehen ebenfalls schon länger auf dem Forderungszettel der Versicherungsbranche. Für Pilgram wäre eine generelle Kombination von Altersvorsorge und grünem Investment wichtig, er sieht darin eine "Megachance". Neben der Förderung des langfristigen Sparverhaltens der Menschen würden damit auch mehr Mittel für grüne Investitionen lukriert.

Bei der Generali werden heuer die Zinsen für Lebensversicherungen ansteigen, und zwar von 2,25 Prozent auf 2,55 Prozent, sagte Martin Sturzlbaum, Vorstand für die Sparte Lebens- und Krankenversicherung. Damit schließt sich der Versicherer anderen Unternehmen wie der Wiener Städtischen und der Donau Versicherung an, die im Zuge der Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) ebenfalls bereits ihre Zinsen in dem Bereich erhöht haben.

Ob es bei den Zinsen für Lebensversicherungen künftig noch weiter hinaufgehen kann, ist offen. Das hängt laut Sturzlbaum vor allem davon ab, wo das EZB-Zinsniveau in den nächsten Monaten und Jahren zu liegen kommt. Sollten die Zinsen längerfristig über 3 Prozent bleiben, könne es aber möglicherweise weitere Erhöhungen geben. Der Garantiezins, der von der Finanzmarktaufsicht (FMA) festgelegt wird, steht dagegen noch unverändert bei 0,0 Prozent, wo er seit Mitte 2022 verharrt.

Neben der privaten Vorsorge werden heuer laut dem Generali-Chef vor allem die Inflation und die Suche und Ausbildung neuer Arbeitskräfte prägende Themen bleiben. Auch die Digitalisierung und Automatisierung schreitet bei dem Versicherer voran. Die Automatisierungsquote sei in den vergangenen Jahren extrem gestiegen. Dabei mache sich die Generali auch künstliche Intelligenz (KI) zunutze, vor allem bei der Beschleunigung von Teilprozessen. Eine Automatisierung des kompletten Verkaufsprozesses steht für die Generali aber nicht zur Debatte. Nach wie vor sei der direkte Kontakt der Kunden mit den Beratern extrem wichtig, die Kunden würden am liebsten online recherchieren, aber dann offline im direkten Gespräch Verträge abschließen. "Wir denken nicht, dass KI die Welt ändert", sagte Pilgram. Vor allem bei generativer KI wie ChatGPT will man Vorsicht walten lassen.

bel/tpo

WEB http://www.generali.at

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!